14.01.2025, 2760 Zeichen
Wien (OTS) - Von einem „entscheidenden Automobiljahr 2025“ sprachen
Günther Kerle,
Sprecher der österreichischen Automobilimporteure und Klaus
Edelsbrunner, Obmann des Bundesgremiums Fahrzeughandel in der WKO bei
einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Statistik Austria
anlässlich der Präsentation der automotiven Marktzahlen des
abgelaufenen Jahres.
Mit Neuzulassungen jenseits der 250.000er Marke habe sich der
Markt im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas erholt, man sei aber nach
wie vor weit vom Vor-Corona-Niveau entfernt. Die Zahl der rein
batterieelektrischen Fahrzeuge sei jedenfalls im letzten Jahr
rückläufig gewesen, führten die Statistik Austria und die
Branchenvertreter einstimmig aus.
„Somit sind wir aber auch schon bei der größten Herausforderung
der Automobilindustrie für 2025. Um die europäischen CO2-Flottenziele
für 2025 zu erreichen, muss sich der Marktanteil der reinen
Elektrofahrzeuge quasi verdoppeln“, so Kerle. Für viele europäische
Hersteller würden die von der europäischen Politik beschlossenen
Flottengrenzwerte für 2025 eine kaum erfüllbare Herausforderung
darstellen, es würden massive Strafzahlungen drohen, auch die
Zulieferindustrie wäre massiv gefährdet.
Auch für die österreichischen Fahrzeughändler sei die Situation
herausfordernd, führte Edelsbrunner aus, „die wirtschaftlichen
Herausforderungen wie Teuerung belasten zusätzlich und die
Insolvenzzahlen steigen. In dieser angespannten Situation ist die
Unterstützung seitens der Politik entscheidend. Nur so kann die
Branche gestärkt durch die kommenden Herausforderungen navigieren.“
Zwar stehe es außer Frage, dass die Zukunft bei den PKW -
zumindest in Europa - elektrisch sein werde - alle
Automobilhersteller hätten bereits Milliarden in die Elektromobilität
investiert, doch würden die letzten Jahre zeigen, dass die zeitlichen
Annahmen zu optimistisch wären und die Transformation mehr Zeit als
angenommen benötigen würde. „Mehr Zeit braucht auch der notwendige
Ausbau der Infrastruktur und die Bevölkerung an sich, um die
Elektromobilität als Mobilität der Zukunft wahrzunehmen“, so Kerle
und Edelsbrunner unisono.
Deshalb sei es dringend notwendig, dass eine neue
Bundesregierung, die Transformation zur Elektromobilität weiter
fördere. Im Detail fordern die Branchenvertreter:
- Beibehaltung der Vorsteuerabzugsmöglichkeit und des Sachbezugs für
batteriebetriebene Elektrofirmenfahrzeuge
- Beibehaltung der Ankaufsförderung für batteriebetriebe
Elektrofahrzeuge für Privatkunden
- Massiver Ausbau der Ladeinfrastruktur und transparente
Abrechnungssystem
Eine Abkehr von den derzeitigen Förderungen wäre einer Absage an
die E-Mobilität gleichzusetzen und würde die von der europäischen
Politik vorgegebenen CO2-Ziele komplett konterkarieren, schlossen
Kerle und Edelsbrunner.
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