02.05.2024, 3599 Zeichen
Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat im 1. Quartal 2024 ein Konzernergebnis in Höhe von 664 Mio. Euro (1. Quartal 2023: 657 Mio. Euro) erzielt. Das Konzernergebnis ohne Beiträge aus Russland und Belarus beträgt 333 Mio. Euro, inklusive Rückstellungen für CHF-Kredite in Polen in Höhe von 109 Mio. Euro. Der Zinsüberschuss konnte um 5,1 Prozent auf 1,46 Mrd. Euro gesteigert werden, der Provisionsüberschuss ging um 30,8 Prozent auf 669 Mio. Euro zurück. Den stärksten Rückgang verzeichnete hier Russland mit 287 Mio. Euro, die restlichen Länder des Konzerns zeigten eine stabile Entwicklung, so die RBI. Laut RBI lagen ddie Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte mit 25 Mio. Euro deutlich unter dem Wert der Vergleichsperiode von 301 Mio. Euro, der überwiegend in Osteuropa gebucht worden war. Für ausgefallene Kredite (Stage 3) wurden in der Berichtsperiode Wertminderungen von netto 92 Mio. (Vorjahresperiode: netto 63 Mio. Euro) gebildet. „Die RBI ist gut in das Geschäftsjahr 2024 gestartet. Die Ertragsentwicklung entspricht unseren Erwartungen. Der Rückgang der Risikokosten ist sehr erfreulich“, sagte RBI-Vorstandsvorsitzender Johann Strobl.
Der Aufwand für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben ging um 96 Mio. auf 140 Mio. Euro zurück. Die harte Kernkapitalquote der RBI betrug zum Ende des 1. Quartals unter Einbeziehung des Periodenergebnisses 17,3 Prozent. Im Falle einer Entkonsolidierung der russischen Tochterbank ohne Berücksichtigung ihres Eigenkapitals hätte sie 14,6 Prozent betragen und wäre damit deutlich über den regulatorischen Vorgaben gelegen, betont die RBI. Die NPE Ratio blieb zum Berichtsstichtag mit 1,9 Prozent unverändert zum Jahresendwert von 2023. Die NPE Coverage Ratio betrug zum Stichtag 50,1 Prozent nach 51,7 Prozent zum Jahresende 2023.
Die RBI gibt einen Ausblick, der sich auf Geschäfte ohne Russland und Belarus bezieht. "Der Ausblick für den gesamten RBI-Konzern einschließlich Russland und Belarus wurde angesichts der Aufforderung der EZB, die Reduzierung ihrer Geschäftstätigkeit in Russland zu beschleunigen, ausgesetzt", begründet die Bank. So dürfte der Zinsüberschuss im Jahr 2024 bei rund 4,0 Mrd. Euro und der Provisionsüberschuss bei rund 1,8 Mrd. Euro liegen. Die RBI geht davon aus, dass die Forderungen an Kunden um 3 bis 4 Prozent wachsen. Die Neubildungsquote – vor Berücksichtigung von Overlays – dürfte rund 50 Basispunkte betragen. Der Konzern-Return-on-Equity dürfte 2024 voraussichtlich bei rund 10 Prozent liegen. Zum Jahresende 2024 erwartet die RBI eine harte Kernkapitalquote von rund 14,6 Prozent*.
Die RBI arbeitet weiter an einer Abspaltung oder einem Verkauf der russischen Tochterbank. "Allerdings erfordern beide Varianten eine Vielzahl von Genehmigungen von diversen russischen und europäischen Behörden sowie den jeweiligen Zentralbanken. Die RBI hat den Prozess somit nicht komplett selbst in der Hand. Eine realistische Vorhersage, bis wann eine Entkonsolidierung der russischen Bank abgeschlossen ist, ist daher sehr schwer möglich. Derweil werden die Geschäftsaktivitäten in Russland reduziert und seit Kriegsbeginn wurde das Kreditgeschäft zurückgefahren. Außerdem wurde das Zahlungsverkehrsgeschäft erheblich eingeschränkt. Abgesehen von der Raiffeisenbank in Russland wurden alle Korrespondenzbankbeziehungen mit russischen Banken beendet. Selbst eine vollständige Entkonsolidierung der russischen Tochterbank bei einem hypothetischen Buchwert von Null könnte durch die jetzigen Kapitalreserven vollständig abgefedert werden", informiert die RBI im Quartals-Bericht.
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