30.12.2022, 3491 Zeichen
Die Wiener Börse resümiert: Mit prognostizierten 72 Mrd. Euro (Handel noch bis heute 14:15 Uhr) wurde von den Handelsteilnehmern an der Wiener Börse etwas weniger umgesetzt wie im Vorjahr ((2021: 73,4 Mrd. Euro). An einem durchschnittlichen Handelstag wurden 283 Mio. Euro Umsatz verzeichnet. Die meistgehandelten österreichischen Aktien im Jahr 2022 waren Erste Group (12,16 Mrd. Euro), OMV (9,75 Mrd. Euro), Verbund AG (7,33 Mrd. Euro), Raiffeisen Bank International AG (6,16 Mrd. Euro) und voestalpine AG (5,24 Mrd. Euro). Die Marktkapitalisierung aller heimischen, in Wien notierten Unternehmen lag per 28. Dezember 2022 bei 114,73 Mrd. Euro
Der Emissionsmarkt blieb herausfordernd. Mit Pierer Mobility AG und RHI Magnesita N.V. wuchs der prime market auf 40 Unternehmen. Im KMU-Segment gab die Salzburger VAS AG ihr Börsendebüt. Im Anleihen-Bereich konnte Wien trotz schwierigen Marktbedingungen und dank neuer internationaler Kunden den Erfolgskurs beibehalten.
„Die Börsengruppe Wien-Prag konnte im Jahr 2022 wichtige Projekte umsetzen und ihre Position als zentraleuropäische Börsenbetreiberin stärken. Dank der Diversifikation unserer Geschäftsfelder und strategischen Planung für die nächsten Jahre, sehe ich die Wiener Börse auf einem guten Kurs,“ so Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse. Für Finanzierungen über die Börse sieht er eine vielversprechende Zukunft: „Um unsere Wirtschaft zukunftsfit zu machen, braucht Europa Innovation, die nur mit Eigenkapital finanziert werden kann. Volkswirtschaften mit entwickelten Kapitalmärkten wachsen stärker und werden die Transformation rascher gestalten.“
An der Wiener Börse sind 65 Handelsteilnehmer aktiv (44 internationale, 21 nationale). Mit rund 88 % wird der Großteil der Umsätze von internationalen Handelsmitgliedern generiert. Seit September handelt auch das internationale Market Making-Haus Optiver in Wien. Um mit weltweiten Investoren im Dialog zu bleiben, organisiert die Wiener Börse für börsennotierte Unternehmen im Jahr 2023 sechs internationale Investorenkonferenzen in Köln, London, New York, Paris, Warschau und Zürich.
Mit rund 6.050 großteils internationalen Listings liegt die Zahl der neuen Bonds auf hohem Niveau, trotz rückläufigem Trend bei Neuemissionen an globalen Märkten. Das Vertriebs-Team konnte die Zahl neuer internationaler Kunden 2022 um 25 % steigern. Vor kurzem wurde die erste Anleihe aus Chile (Aguas Andinas S.A.) in Wien gelistet. Aktuell zählen mehr als 800 Emittenten aus 37 Ländern zu den Kunden. Insgesamt notieren mehr als 13.000 Anleihen mit einem Volumen von rund EUR 700 Mrd in Wien. Mit dem Vienna ESG Segment trat 2022 ein strengen Branchenregeln entsprechendes, neues Regelwerk für Green & Social Bonds in Kraft.
„Die Geschäftsmodelle österreichischer Unternehmen erweisen sich als krisenfest, stabil und dividendenstark, das macht sie bei internationalen Investoren beliebt. Österreichische Aktien dürfen in keinem Europa-Portfolio fehlen. Nur jene Anleger, die auch in Zeiten von Rückgängen durchhalten, profitieren langfristig von den Renditen des Aktienmarktes. Die historische Durchschnittsrendite des Aktienmarktes ist anderen Anlageklassen deutlich überlegen. Auch der Staat sollte langfristiges Agieren an den Märkten belohnen und Bürgerinnen und Bürgern, die eigenverantwortlich vorsorgen, steuerlich entgegenkommen,“ plädiert Boschan für die Wiedereinführung einer Behaltefrist, also einer Befreiung von der Wertpapier-Kapitalertragssteuer ab einer Haltedauer von einem Jahr.
Börsepeople im Podcast S16/03: Thomas Soltau
Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, voestalpine, Warimpex, Addiko Bank, Immofinanz, CA Immo, Andritz, AT&S, Zumtobel, OMV, Amag, Linz Textil Holding, Wolford, Oberbank AG Stamm, DO&CO, Agrana, Erste Group, EVN, Flughafen Wien, Palfinger, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Bayer, DAIMLER TRUCK HLD..., Deutsche Telekom, Münchener Rück, Henkel, Infineon.
Vienna International Airport
Die Flughafen Wien AG positioniert sich durch die geografische Lage im Zentrum Europas als eine der wichtigsten Drehscheiben zu den florierenden Destinationen Mittel- und Osteuropas. Der Flughafen Wien war 2016 Ausgangs- oder Endpunkt für über 23 Millionen Passagiere.
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