12.01.2017, 3462 Zeichen
Neues Jahr, neues Glück. Doch für den Immobilienmarkt dürfte das nur zum Teil gelten. In vielen Regionen werden die Preise weiter steigen und der Boom anhalten. Sehr zur Freude der Immobilienverkäufer. Für Käufer wird es immer schwieriger.
Bereits vor drei Wochen wiesen wir im Beitrag „Warum die Zinswende die Immobilienpreise nicht sinken lässt“ auf die Problematik der Lücke zwischen Angebot und Nachfrage bei Neubauten hin. Neue Zahlen der Deutschen Bank verdeutlichen die Problematik anhand der fünf deutschen Metropolen Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt. Alles in allem sind laut db research die Preise im aktuellen Immobilienzyklus von 2009 bis 2016 in den Metropolstädten (A-Städte) um 63 Prozent in den B- und C-Städten um mehr als 40 Prozent gestiegen. Zwar würden im Jahr 2017 erstmals wieder mehr als 300.000 Wohnungen fertiggestellt, aber bei einem Bedarf von mindestens 350.000 Wohnungen würde der Nachfrageüberhang abermals ansteigen.
Beispiel München: Laut der Studie wurden zwischen 2011 und 2016 in München fast 45.000 Wohnungen für rund 90.000 Menschen fertiggestellt. Gleichzeitig ist in diesem Zeitraum die Zahl der Einwohner um 200.000 auf 1,55 Millionen gewachsen. Es fehlen laut db research vermutlich rund 55.000 Wohnungen, alleine um die Neuankömmlinge mit Wohnraum zu versorgen. Die Leerstandsquote tendiert gleichzeitig gegen null und München als teuerste deutsche Stadt hat im aktuellen Zyklus nicht nur die Wohnungspreise mehr als verdoppelt, sondern dürfte in den kommenden Jahren weitere Preisanstiege verzeichnen.
Beispiel Berlin: Die Wohnungspreise in der Hauptstadt stiegen im Bestand im Jahr 2016 um 13 Prozent und damit gegenüber Vorjahr besonders rasant und kräftiger als in allen anderen deutschen Metropolen. Die Preise haben sich seit dem Jahr 2005 fast verdoppelt und das Niveau einiger Metropolstädte im Westen erreicht. Laut db research sind fehlender Wohnraum und ein Mangel an Bauland ebenso ein Hauptpreistreiber wie die Nachfrage. Das hohe Beschäftigtenwachstum und abermals fallende Arbeitslosenraten dürften auch im Jahr 2017 für weitere Preiserhöhungen sorgen, so die Studie weiter.
Anhand der beiden Beispiele wird deutlich, dass Immobilieninvestments vor allem in den wenigen großen Metropolen von Erfolg gekrönt sein werden. Auf dem flachen Land hat man es eher mit sinkenden Preisen zu tun. Für den Privatanleger bedeutet das: die eigene Immobilie ist gut und sinnvoll – wenn man eigene vier Wände schätzt. Ansonsten muss man die konkrete Wohnsituation abwägen. Der Versuchung angesichts des Immobilienbooms und niedriger Zinsen eine Eigentumswohnung zur Vermietung anzuschaffen sollte man widerstehen. Unwägbarkeiten wie die Zuverlässigkeit der Mieter oder die Qualität des Immobilienobjekts selbst müssen stets beachtet werden.
Dann wäre da noch das Klumpenrisiko. Liegt zu viel Geld in einer Assetklasse kann dies im Fall der Fälle das gesamte Vermögen in Schieflage bringen. Diversifikation in Sachwerten ist daher stets angesagt. Aktien, Gold und eventuell das Eigenheim sind eine breite Basis, um langfristig Vermögen aufzubauen.
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt
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