19.08.2016, 1750 Zeichen
Seit kurzem ist nach Vorgaben der EU die Marktmissbrauchsverordnung in Kraft gesetzt worden. Die Überschrift klingt gut, aber beim Thema „Directors Dealings“ führen die neuen Bestimmung und die Erhöhung der Strafen dazu, dass Vorstände und Aufsichtsräte es sich mehr als dreimal überlegen werden, ob sie Aktien der eigenen Gesellschaft kaufen sollen. Aus Sicht der Aktionäre ist es ein positives Signal, welches auf Hauptversammlungen immer wieder zu Recht eingefordert wird, wenn die Organe auch in der eigenen Gesellschaft investiert sind und laufend einen Teil ihrer Vergütung zum Kauf von Aktien der Gesellschaft einsetzen. Damit trägt der Käufer auch das Zukunftsrisiko der Gesellschaft mit. Problematisch ist eigentlich der Verkauf, der eher als Vertrauensverlust in das eigene Unternehmen gedeutet werden kann. Daher ist meiner Ansicht nach zwischen Kauf und Verkauf zu differenzieren. Sehr eng ist die Bagatellschwelle von 5.000 EUR pro Jahr für die Unterlassung der Meldepflicht. Es besteht zwar die Möglichkeit nach EU-Vorgaben, diese auf 20.000 EUR zu erhöhen. Davon machte der österreichische Gesetzgeber jedoch keinen Gebrauch.
Wünschenswert wäre, wenn alle Unternehmen dem Beispiel von Vorzeigeunternehmen wie Wienerberger und Erste Group u.a. folgten und den jeweiligen Aktienbestand der Organmitglieder und dessen Veränderungen im Geschäftsbericht veröffentlichen.
Psychologisch sind Vorstand und Aufsichtsrat in einem Dilemma: kauft man und danach steigt der Kurs signifikant, dann steht der Insider-Vorwurf im Raum; kauft man und der Kurs fällt, wird kritisiert, dass die zukünftige Lage des Unternehmens unrealistisch und falsch beurteilt wird. Kurzum: Wie man es macht, ist es falsch und man setzt sich der öffentlichen Kritik aus.
Börsenradio Marktbericht, Do., 22.08 - Warten auf Powell-Rede, DAX wieder bei 18.500 Punkten, Interviews: Vossloh, Uniqa
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Buy this, kauft das
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