Man könnte es in wenigen Worten so umschreiben: Fundamentaldaten naja, Börsenkurse oh ja! Während die Gewinndynamik im S&P zwar noch positiv, aber keineswegs berauschend ist, und auch die US Konjunkturdaten bei weitem nicht immer überzeugen, stürmen die Aktienindizes von Rekord zu Rekord. In der jüngsten Vergangenheit haben sowohl der S&P als auch der Dow Jones neue Höchststände erzielt. Paradoxerweise sorgt genau das bei vielen Marktteilnehmern für Besorgnis.

1998, als der S&P erstmals über 1.000 Punkten schloss, lag das Wachstum in den USA bei 3,9 %. Zwei Jahre später, also zur Jahrtausendwende, erreichte es sogar einen Spitzenwert von 5,4 %! Im aktuellen Quartal, wo der S&P erstmals die Schwelle von 1.600 Punkten geknackt hat, muss die USA schon froh sein, wenn aus dem Wachstum keine Schrumpfung wird.

Dennoch scheint der Rallye die Puste nicht auszugehen. Motor der Entwicklung ist ganz sicher die Notenbank, die die Geldhähne weit offen hält. Damit bleiben die Zinsen tief, Staatsanleihen verlieren zunehmend an Attraktivität, und viele Anleger müssen Aktien kaufen, egal, ob sie von den Fundamentaldaten überzeugt sind oder nicht. Das ist natürlich erst recht wieder ein Anlass zur Beunruhigung, viele stehen der Rallye skeptisch gegenüber.

Es mag aber genau dieser Umstand sein, der ihr weiteren Schub verleiht, denn wie heißt es so schön: „Aktien klettern über eine Mauer voll Sorgen nach oben“. Davon hätten wir derzeit ja wahrlich genug.

( Monika Rosen)

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