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Himmel & Hölle / Aktienmärkte & Kreditmärkte (Markus Koch)

Magazine aktuell


#gabb aktuell



18.07.2012, 4399 Zeichen

Das Verbrauchervertrauen schmiert im Juli weiter ab und erreicht den niedrigsten Stand seit sieben Monaten. Der Einzelhandel verzeichnet wiederum seit drei Monaten rückläufige Umsätze, und meldet auch für den Juni enttäuschende Daten. Goldman Sachs geht nun davon aus, dass das BIP im zweiten Quartal um magere 1,1% wachsen wird. Was die globale Konjunktur betrifft, peilt der IWF für dieses Jahr zwar noch ein Wachstum von 3,5% an, senkt aber die Ziele für 2013 von 4,1 auf 3,9%.

In Europa haben sich die Aktienmärkte seit Ende des EU-Gipfels erholt, während sich das Umfeld an den Kreditmärkten verschlechtert hat. Credit Spreads italienischer und spanischer Banken sind so groß wie seit Mitte-Dezember 2011 nicht mehr. Hier stellt sich also erneut die Frage, welcher der beiden Märkte sich irren wird? Durchaus denkbar, dass der Aktienmarkt bis Mitte/Ende August anzieht. Das Verhältnis von Chance zu Risiko ist aber zunehmend unattraktiv.

Der IWF geht nun davon aus, dass sich die Verschuldung zum BIP in Japan und Spanien in den kommenden Jahren nicht stabilisieren wird und weiter steigt (siehe Grafik). Gleichzeitig wird das angepeilte Verschulgungsausmaß für 2012 und 2013 auf breiter Front angehoben. Griechenland soll 2013 nun eine Quote von 171% erreichen, nach 162% in 2012. Italiens Quote soll im kommenden Jahr auf 126% steigen, gefolgt von 121% für Irland, 118% für Portugal, 110% für die USA und 96% für Spanien.

Im Vergleich zu dem amerikanischen Bankensektor, sind europäische Banken nicht nur weniger solide kapitalisiert, auch der Leverage ist weitaus höher. Erschwerend kommt hinzu, dass der Credit Crunch (der Abbau von Kreditvolumen) erst begonnen hat. „Um die Kapitalquoten auf das US-Niveau anzuheben, müssen Europas Banken entweder 900 Mrd Euro an frischem Kapital auftreiben oder es müssen die Bilanzen um 9 Bio Euro reduziert werden”, schätzt BCA Research (ein unabhängiges, kanadisches Researchhaus).

Japan kann ein Lied davon singen. Dort wurden über neun lange Jahre die Kreditvolumen abgebaut. In dieser Phase lag das durchschnittliche Wirtschaftswachstum bei 0,5% per Anno mit anhaltender Deflation.
Foto: Himmel & Hölle / Aktienmärkte & Kreditmärkte
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Das Verbrauchervertrauen schmiert im Juli weiter ab und erreicht den niedrigsten Stand seit sieben Monaten. Der Einzelhandel verzeichnet wiederum seit drei Monaten rückläufige Umsätze, und meldet auch für den Juni enttäuschende Daten. Goldman Sachs geht nun davon aus, dass das BIP im zweiten Quartal um magere 1,1% wachsen wird. Was die globale Konjunktur betrifft, peilt der IWF für dieses Jahr zwar noch ein Wachstum von 3,5% an, senkt aber die Ziele für 2013 von 4,1 auf 3,9%. <br>
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In Europa haben sich die Aktienmärkte seit Ende des EU-Gipfels erholt, während sich das Umfeld an den Kreditmärkten verschlechtert hat. Credit Spreads italienischer und spanischer Banken sind so groß wie seit Mitte-Dezember 2011 nicht mehr. Hier stellt sich also erneut die Frage, welcher der beiden Märkte sich irren wird? Durchaus denkbar, dass der Aktienmarkt bis Mitte/Ende August anzieht. Das Verhältnis von Chance zu Risiko ist aber zunehmend unattraktiv. <br>
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Der IWF geht nun davon aus, dass sich die Verschuldung zum BIP in Japan und Spanien in den kommenden Jahren nicht stabilisieren wird und weiter steigt (siehe Grafik). Gleichzeitig wird das angepeilte Verschulgungsausmaß für 2012 und 2013 auf breiter Front angehoben. Griechenland soll 2013 nun eine Quote von 171% erreichen, nach 162% in 2012. Italiens Quote soll im kommenden Jahr auf 126%  steigen, gefolgt von 121% für Irland, 118% für Portugal, 110% für die USA und 96% für Spanien. <br>
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Im Vergleich zu dem amerikanischen Bankensektor, sind europäische Banken nicht nur weniger solide kapitalisiert, auch der Leverage ist weitaus höher. Erschwerend kommt hinzu, dass der Credit Crunch (der Abbau von Kreditvolumen) erst begonnen hat. „Um die Kapitalquoten auf das US-Niveau anzuheben, müssen Europas Banken entweder 900 Mrd Euro an frischem Kapital auftreiben oder es müssen die Bilanzen um 9 Bio Euro reduziert werden”, schätzt BCA Research (ein unabhängiges, kanadisches Researchhaus). <br>
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Japan kann ein Lied davon singen. Dort wurden über neun lange Jahre die Kreditvolumen abgebaut. In dieser Phase lag das durchschnittliche Wirtschaftswachstum bei 0,5% per Anno mit anhaltender Deflation.
(mit freundlicher Genehmigung von Markus Koch, Kapitalmarktexperte - http://www.facebook.com/markus.koch.ntv)



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    In Europa haben sich die Aktienmärkte seit Ende des EU-Gipfels erholt, während sich das Umfeld an den Kreditmärkten verschlechtert hat. Credit Spreads italienischer und spanischer Banken sind so groß wie seit Mitte-Dezember 2011 nicht mehr. Hier stellt sich also erneut die Frage, welcher der beiden Märkte sich irren wird? Durchaus denkbar, dass der Aktienmarkt bis Mitte/Ende August anzieht. Das Verhältnis von Chance zu Risiko ist aber zunehmend unattraktiv.

    Der IWF geht nun davon aus, dass sich die Verschuldung zum BIP in Japan und Spanien in den kommenden Jahren nicht stabilisieren wird und weiter steigt (siehe Grafik). Gleichzeitig wird das angepeilte Verschulgungsausmaß für 2012 und 2013 auf breiter Front angehoben. Griechenland soll 2013 nun eine Quote von 171% erreichen, nach 162% in 2012. Italiens Quote soll im kommenden Jahr auf 126% steigen, gefolgt von 121% für Irland, 118% für Portugal, 110% für die USA und 96% für Spanien.

    Im Vergleich zu dem amerikanischen Bankensektor, sind europäische Banken nicht nur weniger solide kapitalisiert, auch der Leverage ist weitaus höher. Erschwerend kommt hinzu, dass der Credit Crunch (der Abbau von Kreditvolumen) erst begonnen hat. „Um die Kapitalquoten auf das US-Niveau anzuheben, müssen Europas Banken entweder 900 Mrd Euro an frischem Kapital auftreiben oder es müssen die Bilanzen um 9 Bio Euro reduziert werden”, schätzt BCA Research (ein unabhängiges, kanadisches Researchhaus).

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