Buddy-Blog: "Investieren kann so schmerzhaft sein" (Max Otte)

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#gabb aktuell



04.06.2012, 3141 Zeichen

(Autor: Max Otte)  Sehr geehrte Privatanleger,

investieren kann so langweilig sein – und so schmerzhaft. Seit über einem Jahr bin ich der Überzeugung, dass es sich lohnt, selektiv in die Aktien der Südländer zu investieren, weil es dort viele billige Titel gibt.

Italien hat eine formidable Wirtschaft. Dennoch notiert der gesamte italienische Aktienmarkt zu einem Drittel seines bilanziellen Eigenkapitals. ENI (WKN: 897791), ENEL (WKN: 928624), Mediaset (WKN: 901402), Italcementi (WKN: 851435), Italmobiliare (WKN: 864875) sind alle lächerlich billig. Ebenso ist es in Spanien, Portugal, Griechenland.

Im PI Global Value Fonds (WKN: A0NE9G) habe ich ca. 15 Prozent Aktien der Südländer, dazu auch französische Aktien. Diese Positionen haben in den letzten 18 Monaten die Performance des Fonds deutlich gebremst. Manche Titel weisen ein Minus von 30, 40 Prozent auf, und das trotz Nachkaufs!

Mit einem Stand von 140 Euro steht der Fonds heute unter dem Stand von 156 im Februar 2011. Zwar sind diese gut 10 Prozent (ab 140 gerechnet) schnell aufgeholt, wenn es einmal dreht. Aber es dreht einfach nicht. Und der Sommer steht vor der Tür.

Der Drang, etwas zu tun, rauszugehen, umzuschichten, ist manchmal schon stark.

Aber das wäre das Falscheste, was Sie tun könnten. Nein, leider muss man sich im Schützenloch eingraben, wenn das Bombardement kommt – und ausharren.

Denn wenn es dreht, dann schnell und mit der Wucht eines Flummis, der vom Boden abprallt. Dann kann es in wenigen Tagen für diese Titel zehn, 20, 30 Prozent und mehr hochgehen. Wetten, dass Sie dann nicht reinkommen, wenn Sie nicht schon dabei sind?

Was sind die Szenarien? Erstens, die Erholung kommt bald. Eine Erholung der Aktienkurse muss nicht notwendigerweise mit einer Erholung der dortigen Wirtschaften einhergehen, ja sie läuft der Wirtschaftsentwicklung normalerweise voraus. Alles gut.

Zweitens, es setzt ein langes Siechtum ein. Nicht schön, aber keine Katastrophe. Die Verluste stehen erst einmal als Buchverluste da, und Sie beziehen Dividenden. Irgendwann, wenn Sie nicht mehr dran glauben, kommt die Erholung.

Drittens, der Süden bekommt radikale politische Änderungen und vieles bricht zusammen. Dann könnten höhere Steuern die Ertragssituation der dortigen Unternehmen nachhaltig beeinflussen. Einzelne Euro-Austritte können die Kurse noch weiter drücken (bevor die Länder wettbewerbsfähiger werden und die Kurse steigen). Auch einzelne Verstaatlichungen könnten Ihre Aktienpositionen berühren.

Ich halte Szenario 3 für unwahrscheinlich. Am ehesten noch könnte es in Griechenland passieren, aber auch da ist es nicht im Interesse der Finanzelite. Mein Griechenland-Exposure ist derzeit weniger als zwei Prozent. Ich würde es auch nicht über drei bis vier Prozent steigen lassen

Ja, Südaktien sind teilweise Wetten. Wetten, bei denen die Chancen sehr, sehr gut für Privatanleger stehen, denn Mr. Market ruft phantastische Preise aus. Aber die Unsicherheit ist der Preis der (potentiellen) Rendite.

Wenn Sie diese Unsicherheit nicht aushalten, können Sie nur absolute Qualitätstitel und Gold machen.

Auf gute Investments,

Ihr
Prof. Dr. Max Otte
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