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Buddy Blog: "Gibt es Bruno Iksil überhaupt?" (Wolfgang Matejka)

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16.05.2012, 3775 Zeichen

(Von: Wolfgang Matejka) Kalter Tee …

Ist nass. Macht nass. Unangenehm. Vor allem, wenn man ihn von hinten übergegossen bekommt. So komme ich mir gerade vor. Denn seit Tagen wird erklärt, dass die globalen Aktienmärkte, insbesondere Europa, einzig deswegen so schwach wären, weil in Griechenland keine Regierungsbildung möglich war.

Es ist wohl müßig darüber zu zweifeln, dass die Implikationen eines griechischen Euro Austritts sehr schmerzhaft sind. Aber vor allem für Griechenland. Der Rest der Euro-Zone beeilt sich nämlich mittlerweile, verbal die anderen „Kandidaten“ zu schützen. Das erinnert an Schall und Rauch angesichts der historischen Platitüden Richtung Griechenland noch vor einigen Monaten. Kein Wunder daher, dass dieses Argument „Griechenland“ zieht, aber steckt die ganze Wahrheit dahinter?

Was bitte ist denn passiert!? Nachdem Frankreich einen erwarteten neuen Präsidenten bekam und Griechenland ebenso erwartet in den internen Streit zurückkehrte passierte nichts Markantes, außer dass JP Morgan einen Handelsverlust seiner Londoner Niederlassung von 2Mrd US$ auswies. Hoppala! Und das was dann folgte lässt ein wenig tiefer denken. US-Politiker fordern plötzlich ein Überdenken der Bankenrolle in den USA. Der Versuch von JP Morgan, die Ursachen des Verlustes zu kaschieren, weckte erst recht die, wie nahezu immer zu spät agierenden Börsenaufseher. Und wenn die SEC einmal antrabt, dann geht es normalerweise auch wirklich zur Sache. Und JP Morgan hat jede Menge Holz vor der Hütte. Allein das Derivatebuch soll nach eigenen Angaben 60 Billionen US$ groß sein. Der Starhändler in London, Bruno Iksil (gibt es den überhaupt?), soll alleine 100 Mrd Euro gegen Europa gewettet haben und dabei „Partner“ mit insgesamt 500 Mrd Euro zusätzlich ins Boot geholt haben. Was sind da schon 2 Mrd? Selbst wenn JP Morgan die einzige Bank wäre, die ihre Limits überschritten oder viel zu riskante Geschäfte getätigt hat, ansehen wird sich die SEC wohl nicht JP Morgan alleine. Und da liegt der Hund auch schon begraben. Plötzlich bekommen all die „bösen Jungs“ rund um den Globus ein bisserl Bammel, dass der Chef kommt und sagt: „Runter mit den Risiken. Macht’s die Tische sauber.“ Und plötzlich erklären sich Zusammenhänge, die vorher nur mit Panik oder Verwirrung erklärbar waren: Warum Rohstoffe fallen und auch Gold, als jene so oft propagierte globale Rettung der Währungsmiseren und Chinas Lieblingsinvestment, genauso dabei ist? Warum es gerade die von unseren Freunden aus UK so geliebten Märkte im Osten und dadurch auch Österreich voll erwischt? Warum nicht Griechenland alleine verliert, sondern auch die Kernländer der EU? Warum ein Minus von 5% in der Voest mit Brasilieninvestments einer Thyssen erklärt wird, und deren Aktie sogar steigt? Warum der Flughafen Wien 4% verliert, während Aeroport de Paris um 3% steigt, usw.? Die Liste ist lang.

Selbst wenn Griechenland mittlerweile allesamt an der Borniertheit und Inflexibilität der eigenen und der europäischen Politik samt deren Währungshütern zu scheitern scheint, die es nicht und nicht schaffen, Wachstumspolitik umzusetzen, bleiben Fragen offen. Europas Führer, die hinter der Fassade der Besorgnis nur ihren eigenen Vorteil im Auge haben. Mit dem Leid und Druck der Peripheriestaaten ihre gewaltigen Handelsbilanzüberschüsse und jahrtausendetiefen Zinsen zu erzeugen und zu bewahren. So lange es halt geht. Bis der Patient hilflos kollabiert und man „halt nichts mehr tun konnte“. Und Europa dadurch am Ende in einen Harakiri-Status versetzt wird, der wiederum nur mit Mühe und Kraft verarbeitet werden kann, werde ich den Verdacht nicht los, dass das kalte Gefühl in meinem Nacken nicht allein von dieser Antizipation herrührt.

So ein leichter Hauch Darjeeling liegt nämlich plötzlich in der Luft.



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Die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG ist mit einem betreuten Vermögen von mehr als 22 Mrd. Euro und über 230 Mitarbeitenden (per 30.6.2019) Österreichs führende Vermögensverwaltungsbank. Die eigenständige österreichische Vollbank ist darüber hinaus auch in den Ländern Zentral- und Osteuropas, in Italien und Deutschland tätig. Als 100-prozentige Tochter der Liechtensteinischen Landesbank AG (LLB), Vaduz profitiert die LLB Österreich zusätzlich von der Stabilität und höchsten Bonität ihrer Eigentümerin.

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    Es ist wohl müßig darüber zu zweifeln, dass die Implikationen eines griechischen Euro Austritts sehr schmerzhaft sind. Aber vor allem für Griechenland. Der Rest der Euro-Zone beeilt sich nämlich mittlerweile, verbal die anderen „Kandidaten“ zu schützen. Das erinnert an Schall und Rauch angesichts der historischen Platitüden Richtung Griechenland noch vor einigen Monaten. Kein Wunder daher, dass dieses Argument „Griechenland“ zieht, aber steckt die ganze Wahrheit dahinter?

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