22.11.2024, 2385 Zeichen
Wien (OTS) - Mit der heutigen Vereinbarung für ein neues
Grenzschutzpaket sollen
die Weichen für einen Schengen-Vollbeitritt Rumäniens und Bulgariens
im kommenden Jahr gestellt werden. „Ein Vollbeitritt beider Länder
2025 wäre eine gute Nachricht für Österreichs Wirtschaft und ein
wichtiger gemeinsamer Schritt für Europa. Maßnahmen, die dabei
helfen, dieses Ziel umzusetzen, sind daher positiv zu bewerten“,
betonte der Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ),
Karlheinz Kopf, anlässlich heutiger Aussagen der Innenminister
Österreichs, Ungarns, Rumäniens und Bulgariens. „Eine starke
europäische Wirtschaft funktioniert nur in einem gefestigten
europäischen Binnenmarkt am besten. Umso erfreulicher ist es, wenn
Bedenken ausgeräumt werden können und der Weg für einen vollständigen
Beitritt zum Schengen-Raum für Bulgarien und Rumänien beim Rat der
Justiz- und Innenminister im Dezember freigemacht werden kann“, so
Kopf.
Der vergrößerte Schengen-Raum wäre gerade für Österreich mit
handfesten ökonomischen Vorteilen verbunden: „Der freie
Personenverkehr ohne Grenzkontrollen ist für unsere Unternehmen ein
wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Rumänien und Bulgarien sind wichtige
Partner für Österreichs Wirtschaft, unsere Betriebe sind in beiden
Ländern zweitgrößter Auslandsinvestor und finden in der Region
wichtige Absatzmärkte vor“, so der WKÖ-Generalsekretär. Die
vollständige Umsetzung des freien Personenverkehrs und der damit
verbundene Wegfall von Steh- und Wartezeiten an der Grenze würde
insbesondere für die vielen österreichischen Unternehmen, die in
Rumänien und Bulgarien aktiv sind, ebenso eine massive Erleichterung
bedeuten wie für mehr als 30.000 selbstständige
Personenbetreuer:innen aus diesen Ländern, die mit ihrem Einsatz das
24-Stunden-Betreuungssystem in Österreich aufrecht erhalten.
Die WKÖ verweist auf die hohe wirtschaftliche Verflechtung
zwischen Österreich und den beiden Ländern: Mit rund 15 Milliarden
Euro an Direktinvestitionen ist Österreich ein führender Investor in
der Region und unterhält über 1.800 Tochtergesellschaften, die mehr
als 130.000 lokale Arbeitsplätze sichern. Nach Angaben der
bulgarischen und rumänischen Nationalbank ist Österreich der
zweitgrößte ausländische Investor in beiden Ländern. Fast 20 Prozent
aller österreichischen Direktinvestitionen in Mittel-, Ost- und
Südosteuropa werden in Bulgarien und Rumänien getätigt. (PWK423/ST)
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