31.01.2025, 4215 Zeichen
Wien (OTS) - Auf Einladung der Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB)
fand die
diesjährige Wintertagung des Fachverbandes der Schienenbahnen in
Innsbruck statt. Mehr als 100 Entscheidungsträger:innen,
Expert:innen, Manager:innen und Geschäftsführer:innen aus dem
gesamten Eisenbahnsektor diskutierten über die Zukunft des
schienengebundenen Verkehrs. Neben Fachinformationen über rechtliche
Rahmenbedingungen rückte die Tagung insbesondere die Zukunft der
Schiene in Österreich in den Mittelpunkt.
Hochkarätige Gäste und zentrale Themen
Die Veranstaltung war mit Tirols Verkehrslandesrat René Zumtobel und
der Präsidentin der Wirtschaftskammer Tirol, Barbara Thaler, auch
politisch hochkarätig besetzt. Beide setzten in ihren Vorträgen
wichtige inhaltliche Impulse. Während Zumtobel die Bedeutung eines
niederschwelligen Zugangs zu einem flächendeckenden Öffentlichen
Personenverkehr und bewährte Best-Practice-Beispiele aus Tirol
hervorhob, teilte Thaler ihre Erfahrungen aus fünf Jahren als EU-
Parlamentarierin. Sie thematisierte insbesondere die
Herausforderungen für europaweit einheitliche Rahmenbedingungen im
Schienenverkehr, die nach wie vor große Hürden darstellen.Einigkeit
herrschte unter den Fachleuten darüber, dass dem Schienenverkehr eine
Schlüsselrolle bei der Erreichung der Klimaziele zukommt. „Uns steht
ein Jahrhundert der Schiene bevor - niemand stellt mehr infrage, dass
sie essenziell für eine nachhaltige Mobilität und den Gütertransport
ist“, betonten die Teilnehmer:innen. Gleichzeitig wurde darauf
hingewiesen, dass noch viele Herausforderungen zu bewältigen sind,
damit die Schiene ihr volles Potenzial ausschöpfen kann.
Zukunftsinvestitionen als zentrale Herausforderungen der Branche
„Während wir uns über einige übersprungene Hürden in der
Vergangenheit freuen, dürfen wir unsere großen aktuellen
Herausforderungen nicht aus den Augen verlieren“ , warntFachverbands-
Obmann Thomas Scheiber. Die Zukunft der Schiene liege in
Digitalisierung, Automatisierung und neuen Technologien. „Doch diese
Innovationen sind mit enormen Investitionen für die Unternehmen
verbunden. Und das können wir nicht alleine stemmen, da brauchen wir
starke öffentliche Unterstützung“, so Scheiber.
Weiters ist die Bahnbranche dringend auf der Suche nach
qualifizierten Fachkräfte. Ob steuerliche Anreize, Erleichterungen
für internationale Arbeitskräfte oder innovative
Ausbildungsprogramme. „Wir müssen aktiv für die Attraktivität unserer
Berufe kämpfen. Auch hier ist die öffentliche Hand gefragt“, sind
sich die Expertinnen und Experten einig.
Europa als einheitlicher Bahnmarkt
Noch immer sind Bahnunternehmen im Güterverkehr mit unterschiedlichen
Sicherungssystemen und Sprachbarrieren innerhalb Europas
konfrontiert. „Es kann nicht sein, dass wir in Europa für ein und
dieselbe Zugverbindung verschiedene Systeme brauchen. Wir müssen für
Einheitlichkeit sorgen“, forderte Scheiber. Das Ziel dabei ist klar:
Eine Steigerung der Kapazitäten auf der Schiene um 50 % - sowohl im
Personenverkehr als auch im Güterverkehr. Doch das geht nur, wenn die
öffentliche Hand mit den Schienenbahnunternehmen an einem Strang
zieht und massiv in die Infrastruktur investiert, mahnten die
Branchenvertreter.
Appell für eine starke Schiene
Fachverbands-Obmann Scheiber schloss mit einem eindringlichen Appell
an die Anwesenden, auch mit einem Blick auf die laufenden
Koalitionsverhandlungen: „Österreich und Europa brauchen eine starke
Schiene! Wir sind das Rückgrat der klimafreundlichen Mobilität. Doch
dafür brauchen wir politische Unterstützung, Innovationskraft und -
am wichtigsten - unsere gemeinsame Entschlossenheit.“ Nur so könne
die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene vorangetrieben werden,
so Scheiber abschließend.
Über den Fachverband der Schienenbahnen
Der Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer
Österreich ist die österreichweite Interessensvertretung für alle
Eisenbahnen und städtischen Nahverkehrsunternehmen. Derzeit umfasst
der Fachverband 105 Mitglieder und vertritt diese auch auf EU-Ebene.
Neben der Initiierung, und Begutachtung von Gesetzen, fungiert der
Fachverband auch als bewährter Sozialpartner und verhandelt für seine
Mitgliedsunternehmen branchenweit die Kollektivverträge im
Eisenbahnbereich. (PWK039/DFS)
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