14.10.2024, 4710 Zeichen
Wien (OTS) - Osteoporose (Knochenschwund) ist eine systemische
Erkrankung des
Skelettsystems, die in der österreichischen Bevölkerung weit
verbreitet ist. Dabei ist das Verhältnis von Knochenaufbau zum
Knochenabbau gestört. Dadurch nehmen Knochendichte und -qualität ab.
Experten schätzen, dass in Österreich ca. 550 000 Frauen im Alter ab
50 Jahren von Osteoporose betroffen sind. Die im Volksmund bekannte
Aussage „im Alter bin ich geschrumpft“ ist auf die Osteoporose-
bedingte Höhenabnahme der einzelnen Wirbelkörper zurückzuführen. Die
Osteoporose tritt vor allem im höheren Lebensalter auf und betrifft
am häufigsten Frauen nach dem Wechsel (postmenopausal), seltener
Männer. Begünstigt wird sie durch genetische Faktoren,
Ernährungsdefizite und Lebensstilfaktoren wie Alkohol, Nikotin und
Übergewicht. Wenn diese zusammentreffen, kann sie auch bei Jüngeren
entstehen. Unbehandelt kann eine Osteoporose bereits bei leichten
Stößen (sog. Bagatelltraumen) zu pathologischen Frakturen der
Wirbelsäule und Schenkelhalsfrakturen mit schwerwiegenden
Langzeitfolgen führen. Neben dem persönlichen Leid mit chronischen
Schmerzen und sozialer Isolation verursacht die Osteoporose durch
ihre Folgeerscheinungen sehr hohe Kosten im Gesundheitssystem.
Die Diagnose und Therapie einer Osteoporose erfordern eine
interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen wie
Endokrinologie, Gynäkologie, Urologie, Orthopädie, Radiologie und
Nuklearmedizin.
Um den Schweregrad einer Osteoporose abschätzen zu können, sollte
nach der aktuellen Richtlinie der Österreichischen Gesellschaft für
Knochen- und Mineralstoffwechsel der FRAX-Score bestimmt werden.
Dieses im Internet abrufbare Tool (z.B.
https://frax.shef.ac.uk/frax/tool.aspx?lang=de ) verwendet einen
Algorithmus zur Schätzung der 10-Jahres Wahrscheinlichkeit eines
Knochenbruchs. Je nach Score ergibt sich daraus auch die Indikation
zur Knochendichtebestimmung, welche dann für die weitere
Therapieentscheidung essentiell ist.
Die Bestimmung der Knochendichte erfolgt mittels DEXA (Dual
Energy X-Ray Absorptiometry) oder Quantitativer Computertomographie (
QCT), bei letzterer mit höherer Strahlenbelastung. Sie wird meist in
liegender Aufnahmeposition durchgeführt und dauert je nach Gerät bis
zu 10 Minuten. Die Untersuchung ist nicht-invasiv und schmerzlos.
Meist wird zur Messung der Knochendichte der Schenkelhals und die
Lendenwirbelsäule und selten der Unterarm (Radius), z.B. nach
operierter Hüfte, herangezogen.
Wird in der Knochendichte eine Osteopenie (Vorstufe einer
Osteoporose) festgestellt, ist das Wichtigste, auf regelmäßige
körperliche Aktivität und auf Nikotin- und Alkoholkarenz zu achten.
Medikamentös werden diese Maßnahmen durch eine Therapie mit Calcium
und Vitamin D unterstützt.
Im Falle des Nachweises einer manifesten Osteoporose stehen neben
Calcium und Vitamin D Einnahme eine Vielzahl von Medikamenten, die
den Knochenschwund aufhalten bzw. den Knochenaufbau fördern, zur
Verfügung.
Zu beachten ist auch, dass häusliche „Sturzfallen“ wie rutschende
Teppiche zu entfernt werden. Bei bekannter Sturzneigung z.B. wegen
Schwindels ist an das Tragen von Hüftprotektoren zu denken.
Um der Volkskrankheit Osteoporose im späteren Leben vorzubeugen,
gilt es bereits in jungen Jahren das Risiko durch eine gesunde
Lebensweise mit regelmäßigem Sport, Vitamin- und Calcium-reicher
Ernährung zu verringern, ganz besonders, wenn eine erbliche Belastung
besteht.
Auf der Homepage der der Österreichischen Gesellschaft für
Nuklearmedizin und Theranostik (OGNT) - www.ognt.at - können Sie das
nächstgelegene nuklearmedizinische Institut in ihrem Bundesland
finden und bei Fragen zu dieser Untersuchung direkt kontaktieren.
Prim. Univ.-Doz. Dr. Alexander Becherer, Bundesfachgruppenobmann
Nuklearmedizin , Facharzt für Nuklearmedizin und Innere Medizin,
Leiter der Abteilung für Nuklearmedizin, Akademisches Lehrkrankenhaus
Feldkirch
Prim. Univ.-Prof. Dr. Mag. Michael Gabriel, Präsident der OGNT,
Facharzt für Nuklearmedizin, Leiter des Instituts für Nuklearmedizin
und Endokrinologie, Kepler Universitätsklinikum Linz
a.o. Univ.-Prof. Dr. Rainer W. Lipp, FACNM , Leiter der AG
Öffentlichkeitsarbeit der OGNT, Facharzt für Nuklearmedizin und
Innere Medizin, Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung
für Onkologie; ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des Diagnostikum
Nuklearmedizin Graz
Prim. Univ.-Prof. Dr. Siroos Mirzaei , MBA , Präsident elect der
OGNT, Facharzt für Nuklearmedizin, Leiter der Abteilungen für
Nuklearmedizin Klinik Ottakring und Klinik Hietzing, Wien
Dr. Charlotte Sonneck-Koenne , Finanzreferentin und Sekretär der
OGNT, Fachärztin für Nuklearmedizin und Allgemeinmedizinerin, MED 22
und PET-CT Zentrum Klinik Ottakring, Wien
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