21.11.2024, 11961 Zeichen
Wien/Linz (OTS) - Die Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG),
Netz Oberösterreich
GmbH (Netz OÖ) und LINZ NETZ GmbH (Linz Netz) machen den Zentralraum
Oberösterreich mit einem 220-kV-Versorgungsring fit für die
Energiezukunft: Heute erfolgte der offizielle Spatenstich und somit
der Startschuss für das gemeinsame energiewirtschaftliche
Großprojekt, das Voraussetzung für die Dekarbonisierung der
Stahlproduktion und somit Grundlage für eine maßgebliche CO2-
Reduktion sowie das Gelingen der versorgungssicheren Energiewende in
der Region und in ganz Österreich ist.
Anlässlich des Startschusses für das energiewirtschaftliche
Großprojekt luden die Projektwerber APG, Netz OÖ und Linz Netz,
vertreten durch Gerhard Christiner, Vorstandssprecher APG, Marcus
Karger, kaufmännischer Vorstand APG, sowie die Geschäftsführer der
Projektpartner Netz OÖ Manfred Hofer und Michael Haselauer, und Linz
Netz Johannes Zimmerberger zum Spatenstich in das Umspannwerk
Pichling ein. Mit dabei waren auch Stefan Kaineder, Umwelt- und
Klimalandesrat Oberösterreich, Christian Mader, LAbg. (in Vertretung
für Markus Achleitner, Wirtschafts- und Energielandesrat), Gerald
Mayer, CFO voestalpine AG und Jürgen Schneider, Sektionsleiter Klima
und Energie BMK.
Sichere Stromversorgung für den Zentralraum Oberösterreich
Als Ersatz für die bestehende, mehr als 70 Jahre alte und den
zukünftigen Anforderungen nicht mehr entsprechende 110-kV-Anspeisung
des Zentralraums Oberösterreich wird nunmehr von APG, Netz OÖ und
Linz Netz ein rund 42 Kilometer langer 220-kV-Versorgungsring
errichtet. Gemeinsam investieren die drei Netzpartner rund 800
Millionen Euro in das Projekt.
Die dafür notwendigen Baumaßnahmen beinhalten den Ersatzneubau
bestehender Leitungen, Spannungsumstellungen von 110 auf 220 kV auf
bereits dafür ausgelegten Leitungsabschnitten sowie Aus- und
Umbauarbeiten in insgesamt acht Umspannwerken. Für die Errichtung der
neuen Leitungen werden großteils bestehende Leitungstrassen von APG,
Netz OÖ und Linz Netz genutzt, um den Eingriff auf Mensch und Natur
so gering wie möglich zu halten.
Nachdem das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) Ende Juni 2024 den
positiven UVP-Bescheid des Landes OÖ in zweiter Instanz bestätigt
hat, wurde in den Sommermonaten 2024 unmittelbar mit
bauvorbereitenden Maßnahmen für das Projekt „Sichere Stromversorgung
Zentralraum Oberösterreich“ begonnen.
Die Bauarbeiten zum Projekt haben mit den ersten beiden von
insgesamt vier Leitungsbauabschnitten und in den drei Umspannwerken
Kronstorf, Pichling und Tillysburg bereits begonnen. Später folgen im
Zuge des Projektes in fünf weiteren Umspannwerken Aus- und
Umbauarbeiten. Die Umsetzungen der Bauabschnitte drei und vier
starten 2027 und 2028. Die Inbetriebnahme des Versorgungsrings
erfolgt etappenweise ab 2026 bis 2030.
Dass die Umsetzung des Projekts nach Bestätigung der Genehmigung
in zweiter Instanz nun endlich starten konnte, ist sehr erfreulich
und auch von großer Bedeutung für die Region und ganz Österreich,
sagt Gerhard Christiner, Vorstandssprecher der APG: „Es freut uns
sehr, dass wir die Umsetzung dieses wichtigen Projektes endlich
starten konnten. Damit machen wir, gemeinsam mit unseren Partnern,
einen großen Schritt in Richtung versorgungssichere Energiewende und
einer nachhaltigen Stärkung und Dekarbonisierung des Industrie- und
Lebensstandortes Oberösterreich. Gemeinsam investieren wir in die
Wirtschaftsregion und ermöglichen die zunehmende Elektrifizierung von
Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft in Oberösterreich. Darüber
hinaus ist dieses Strominfrastrukturprojekt ein zentrales Puzzlestück
unseres neun Milliarden schweren Investitionsprogramms der APG bis
2034 zur Erreichung der Klima- und Energieziele Österreichs.“
Absicherung für die Region und Generationen
Das Projekt ist elementar für das Erreichen der Klima- und
Energieziele Österreichs und die sichere Stromversorgung des
Zentralraums Oberösterreich.
Manfred Hofer, Geschäftsführer der Netz Oberösterreich GmbH: „Das
Gesamtprojekt ist für Oberösterreich von besonderer Bedeutung, weil
wir als Netzbetreiber auf allen Spannungsebenen von den neu
geschaffenen Kapazitäten profitieren. Die Energiewende und das
Meistern der Energiezukunft ist ein Teamsport und kann nur gemeinsam
gelingen - deshalb ist es selbstverständlich, dass im Sinne einer
ressourcenschonenden Projektplanung Leitungsabschnitte
zusammengeführt werden. Als Netz Oberösterreich unterstützen wir
dieses gemeinsame Ziel mit der Beistellung von insgesamt 18
Kilometern Leitungstrasse - das ist sinnvoll, weil die Energiezukunft
auch leistbar bleiben muss. In der Region werden wir weiter in den
Netzausbau zu den Kunden investieren, damit die Energiezukunft für
jeden möglich und erlebbar wird.“
Johannes Zimmerberger, Geschäftsführer LINZ NETZ GmbH: „Der Weg
in eine nachhaltige und erneuerbare Energiezukunft führt unweigerlich
über eine Netzinfrastruktur, die auch den Anforderungen kommender
Generationen gerecht wird. In einer zunehmend elektrifizierten
Gesellschaft ist das Stromnetz der Nährboden, auf dem große
Energiewende-Projekte überhaupt erst erwachsen können. Besonders in
der Industriestadt Linz ist die sichere Stromversorgung und eine
zukunftsfitte Netzinfrastruktur von zentraler Bedeutung für die
positive Entwicklung des Wirtschafts- und Lebensraums. Mit der
leistungsfähigen Anspeisung des Linzer Raums ermöglichen wir u.a. den
Anschluss von Elektrolyseanlagen zur umweltfreundlichen Herstellung
von Wasserstoff. Wir freuen uns, als LINZ NETZ GmbH ein Teil dieses
beispielgebenden Großprojektes zu sein und damit der Region in und um
Linz den Weg in eine klimaneutrale Zukunft zu ebnen.“
Stärkung des Wirtschafts- und Lebensraums Oberösterreich
Oberösterreich ist nicht nur Lebensraum, sondern spielt regional,
landesweit und auch international als Wirtschafts- und
Industriestandort eine bedeutende Rolle. Mit dem Projekt „Sichere
Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich“ wird die dynamisch
wachsende Wirtschaftsregion nachhaltig gestärkt.
„Heute ist ein bedeutender Tag für Oberösterreich und für die
Energiewende in ganz Österreich. Mit dem Baustart zur neuen
Zentralraumleitung schaffen wir die Grundlage für eine sichere und
zukunftsfähige Energieversorgung. Die Investition in dieses Projekt
ist ein klares Bekenntnis zur Energiewende, denn damit sichern wir
nicht nur die Stromversorgung in Oberösterreich, sondern sie spielt
auch eine entscheidende Rolle bei der Umstellung auf erneuerbare
Energien. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir die Netze
anpassen und so den Weg für mehr grünen Strom in unseren Haushalten
und Betrieben ebnen. Der neue Versorgungsring ermöglicht neben einer
langfristigen Stilllegung der fossilen Kraftwerke im Zentralraum
Oberösterreichs auch die Umstellung der Stahlproduktion der
voestalpine von fossil betriebenen Hochöfen auf
Lichtbogenschmelzöfen. Zusätzlich bringt die Leitung
Versorgungssicherheit auf viele Jahrzehnte. Mit dem Zukunfts-Upgrade
der Stromleitung bekommen wir ein frisches Herz im Zentrum unseres
Landes, das auf Generationen hinweg pulsieren wird“, freut sich
Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, in dessen Ressort auch
die Genehmigung der neuen Leitungsanlagen fällt.
LAbg. Christian Mader: „Eine leistungsfähige Strominfrastruktur
ist ein wesentlicher Standortfaktor für den Wirtschaftsraum
Oberösterreich: Sie ist die Grundvoraussetzung für die
Dekarbonisierung von Industrie, Raumwärme und Mobilität und auch
Basis für den Ausbau der Einspeisemöglichkeiten erneuerbarer
Energieträger zur Erreichung der österreichischen Klimaziele. Gerade
auch die nunmehrige Umsetzung des 220-kV-Versorgungsrings im
oberösterreichischen Zentralraum ist ein wichtiger Beitrag zur
Energiewende und zur Versorgungssicherheit in Oberösterreich. Damit
wird insbesondere die Umsetzung des Projektes ‚greentec steel‘ der
voestalpine als größtes Klimaschutzprojekt Österreichs ermöglicht. Es
können somit ab 2027 rund 2 Mio. Tonnen CO2 in Oberösterreich
eingespart werden. Die Realisierung des Projekts ‚Sichere
Stromversorgung Zentralraum OÖ‘ ist aber nicht nur Voraussetzung für
die Dekarbonisierung der Stahlproduktion der voestalpine, sondern
dient auch der gesamten Stromnetz-Abstützung des Zentralraums und des
Mühlviertels.“
Voraussetzung für Dekarbonisierung von Industrie und CO2-
Reduktion
Die neue kapazitätsstarke Strominfrastruktur ist die
Voraussetzung für die Elektrifizierung von Industrieprozessen - wie
etwa die strombasierte Stahlerzeugung. Dadurch wird eine enorme
Reduktion an CO2-Emissionen möglich.
Gerald Mayer, CFO voestalpine AG: „Mit greentec steel hat die
voestalpine einen klaren Stufenplan zur Umstellung auf eine Net-Zero-
Stahlproduktion. Ab 2027 wird in einem ersten Schritt an den
Standorten in Linz und Donawitz jeweils ein Hochofen durch je einen
grünstrombasierten Elektrolichtbogenofen ersetzt. Damit können bis
2029 rund 30 % an CO2-Emissionen gegenüber 2019 eingespart werden.
Grundvoraussetzung dafür ist allerdings die ausreichende
Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Quellen zu wirtschaftlich
darstellbaren Preisen. Noch wichtiger ist die Bereitstellung einer
leistungsfähigen und integrierten Netzinfrastruktur. Im konkreten
Fall des Standortes Linz geschieht dies mit dem Projekt ‚Sichere
Stromversorgung Zentralraum OÖ‘. Mit dem nun zügig voranschreitenden
Ausbau der Netzinfrastruktur sind wir zuversichtlich, dass auch die
weiteren Planungsschritte unseres greentec steel-Projektes gut
eingehalten werden können, sodass 2027 der erste grünstrombetriebene
Elektrolichtbogenofen in Linz in Betrieb gehen kann.“
Jürgen Schneider, Sektionsleiter Energie und Umwelt BMK: „Ein
wettbewerbsfähiges Industrieland braucht eine sichere Versorgung mit
grüner Energie zu konkurrenzfähigen Preisen. Dafür wiederum braucht
es eine gut ausgebaute Infrastruktur für Strom und grüne Gase. Mit
dem Österreichischen integrierten Netzinfrastrukturplan ÖNIP hat das
BMK gemeinsam mit relevanten Stakeholdern eine Blaupause für die
dafür notwendigen Ertüchtigungen der Strom- und Gasnetze vorgelegt
und damit ein wichtiges Instrument geschaffen, um den Ausbau der
Stromnetze zu beschleunigen. Es freut mich sehr, und ich danke allen
Beteiligten, dass jetzt in konkrete Projekte investiert wird, die
unser Land zukunftsfähig machen.“
Das Projekt in Zahlen
- Spannungsebene Versorgungsring: 220 Kilovolt
- Trasse: rund 42,5 km Ersatzneubau, rund 60,5 km Demontagen
- 4 Bauabschnitte
- 8 Umspannwerke (Umbau/Erweiterung)
- Investition der drei Partner: rund 800 Millionen Euro
- Erhöhung der Anspeisekapazität von rund 780 MVA auf rund 3.400 MVA
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie unter
http://www.zentralraum-ooe.at
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzanbieter verantwortet Austrian
Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer
leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der
Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die
erneuerbaren Energien, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen
Zugang zu preisgünstigem Strom für Österreichs Konsument:innen und
bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie
zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz
erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.500 km, welches das
Unternehmen mit einem Team von rund 900 Spezialist:innen betreibt,
instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der
Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst.
Über die Steuerzentrale im 10. Wiener Gemeindebezirk wird ein
Großteil der insgesamt 67 Umspannwerke, die in ganz Österreich
verteilt sind, remote betrieben. Auch 2023 lag die
Versorgungssicherheit, dank der engagierten Mitarbeiter:innen, bei
99,99 Prozent und somit im weltweiten Spitzenfeld. Unsere
Investitionen in Höhe von 445 Millionen Euro 2024 (2023: 490 Mio.,
2022: 370 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und wesentlicher Baustein
für die Erreichung der Klima- und Energieziele Österreichs. Insgesamt
wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau
investieren.
Wiener Börse Party #786: Magnus Brunner war kein Aktionär, aber er hörte zu; Porr; Uniqa stark; Remembering wilder MEL-Ritt
Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, DO&CO, Semperit, Addiko Bank, Immofinanz, CA Immo, Rosgix, Zumtobel, Linz Textil Holding, AT&S, Wienerberger, FACC, EuroTeleSites AG, EVN, Österreichische Post, Gurktaler AG VZ, Kostad, Kapsch TrafficCom, Josef Manner & Comp. AG, Polytec Group, Warimpex, Porr, Oberbank AG Stamm, Palfinger, Agrana, Amag, Flughafen Wien, OMV, S Immo, Telekom Austria, Uniqa.
AT&S
Austria Technologie & Systemtechnik AG (AT&S) ist europäischer Marktführer und weltweit einer der führenden Hersteller von Leiterplatten und IC-Substraten. Mit 9.526 Mitarbeitern entwickelt und produziert AT&S an sechs Produktionsstandorten in Österreich, Indien, China und Korea und ist mit einem Vertriebsnetzwerk in Europa, Asien und Nordamerika präsent. (Stand 06/17)
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