21.11.2024, 6855 Zeichen
Wien (OTS) - Nachhaltigkeit rechnet sich - das ist den
österreichischen
Unternehmen bewusst. Dennoch geht die grüne Transformation nur
langsam voran. Wie eine Studie von Deloitte Österreich und Foresight
zeigt, fehlt es vor allem an der strategischen Verankerung wirksamer
Maßnahmen und Planungssicherheit. Auch die Dringlichkeit der
Erfüllung regulatorischer Anforderungen haben viele noch nicht
erkannt. Das muss sich ändern, denn es ist fünf vor Zwölf - sowohl
bei der Umsetzung der CSRD als auch bei der Eindämmung des
Klimawandels.
Auch dieses Jahr hat Deloitte gemeinsam mit dem
Sozialforschungsinstitut Foresight im Rahmen einer repräsentativen
Telefonumfrage rund 400 österreichische Unternehmen zu ihren
Bestrebungen im Bereich Nachhaltigkeit befragt. Der aktuelle
„Sustainability Check“ macht deutlich: Die Unternehmen haben ihre
Schlüsselfunktion am Weg hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft
erkannt. „International wird auf politischer Ebene in Sachen
Nachhaltigkeit derzeit für jeden Schritt nach vorne ein Schritt
zurück gemacht. Konträr dazu haben die Unternehmen die Wichtigkeit
des Themas erkannt. Hier bestätigt die aktuelle Umfrage einmal mehr
die Befunde aus den vergangenen Jahren“, hält Christoph Hofinger,
Geschäftsführer von Foresight, fest.
Das Thema Nachhaltigkeit ist für die Unternehmen auch deshalb
bedeutend, weil ein großer Teil der Befragten (48 %) die Auswirkungen
des Klimawandels bereits direkt spürt. Dennoch folgen auf das
grundsätzliche Bewusstsein noch wenig wirksame Handlungen. „Zwar
setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die
strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte
Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings
nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, erklärt Karin
Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei
Deloitte Österreich.
Kostenfaktor ist unklar
Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion
der CO2-Emissionen. 61 % der Befragten haben dazu zwar mit der
Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren
Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große
Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 %) derzeit keine
Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens
machen. Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück:
Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen
Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen,
ist von 26 % im Vorjahr auf 17 % gesunken.
Angesichts der wirtschaftlichen Rezession hat der Klimawandel für
viele Unternehmen aktuell nicht oberste Priorität. „Das ist zwar aus
dem kurzfristigen Alltagsgeschäft heraus verständlich, in der
langfristigen Sicht aber ein Geschäftsrisiko“, warnt Christoph
Obermair, Partner und Sustainability Leader bei Deloitte Österreich.
„Denn Fakt ist: Der Klimawandel wird die Wirtschaft umkrempeln, ob
wir wollen oder nicht. Sich hier frühzeitig zu wappnen und
gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für eine grünere Welt zu
leisten, wird erfolgsentscheidend.“
Zeit für Umsetzung wird knapp
Um die nachhaltige Transformation wirksam voranzutreiben, fehlt es
vielen Unternehmen derzeit vor allem an Planungssicherheit. Ein
Versuch, diese auf europäischer Ebene bereitzustellen, ist die
Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Sie zielt darauf
ab, die Transparenz der Nachhaltigkeitsberichte zu fördern und ist
für große Kapitalgesellschaften für das Geschäftsjahr 2025 erstmalig
anzuwenden. Obwohl das Zeitfenster bis zur Umsetzung also immer
kleiner wird, hat ein Großteil der Befragten die Dringlichkeit noch
nicht erkannt. Aktuell haben lediglich 18 % der CSRD-Betroffenen die
Vorbereitungen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung
abgeschlossen, 17 % haben noch gar nicht damit begonnen.
„Viele Unternehmen unterschätzen den Aufwand im Zusammenhang mit der
CSRD. Meist wird erst im Laufe des Prozesses klar, welche großen
Datenmengen überhaupt analysiert werden müssen. Angesichts der
zeitlichen Dringlichkeit müssen jetzt personelle sowie finanzielle
Ressourcen gebündelt werden, ansonsten wird sich eine Umsetzung nicht
mehr ausgehen“, betont Alfred Ripka, Partner und ESG-Experte bei
Deloitte Österreich.
Kleinere Unternehmen, die der CSRD nicht direkt unterliegen, können
sich ebenfalls nicht zurücklehnen. „Gerade Zulieferbetriebe sind
durch die Angabepflichten zur vor- und nachgelagerte
Wertschöpfungskette indirekt von der Regulatorik betroffen. Die
Reporting-Pflichtigen werden sich bei der Ermittlung ihrer ESG-Daten
mit Fragen an sie wenden. Auch für kleine und mittlere Unternehmen
ist es daher essenziell, Nachhaltigkeitsinformationen proaktiv zu
erfassen und bereit zu stellen“, so Alfred Ripka abschließend.
Zum Download:
https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/at/Docume...
ustainability%20Check%202024_final1.pdf
https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/at/Images...
r/at-karin-mair_4_-credits-deloitte-feelimage.jpg
https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/at/Images...
r/profiles/at-christoph-obermair-credits-deloitte-feelimage.jpg
https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/at/Images...
r/profiles/at-alfred-ripka-credits-deloitte.jpg
https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/at/Images...
r/at-christoph-hofinger.jpg
Deloitte Österreich ist der führende Anbieter von Professional
Services. Mit rund 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 15
Standorten werden Unternehmen und Institutionen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting, Financial Advisory
und Risk Advisory betreut. Kundinnen und Kunden profitieren von der
umfassenden Expertise sowie tiefgehenden Branchen-Insights. Deloitte
Legal und Deloitte Digital vervollständigen das umfangreiche
Serviceangebot. Deloitte versteht sich als smarter Impulsgeber für
den Wirtschaftsstandort Österreich. Der Deloitte Future Fund setzt
Initiativen im gesellschaftlichen und sozialen Bereich. Als
Arbeitgeber verfolgt Deloitte den Anspruch, "Best place to work" zu
sein. Mehr unter http://www.deloitte.at .
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited (
„DTTL“), dessen globales Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und deren
verbundene Unternehmen innerhalb der „Deloitte Organisation“. DTTL (
„Deloitte Global“), jedes ihrer Mitgliedsunternehmen und die mit
ihnen verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige,
unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig
verpflichten oder binden können. DTTL, jedes DTTL
Mitgliedsunternehmen und die mit ihnen verbundenen Unternehmen haften
nur für ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen. DTTL erbringt
keine Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden. Weitere
Informationen finden Sie unter www.deloitte.com/about.
Deloitte Legal bezieht sich auf die ständige Kooperation mit Jank
Weiler Operenyi, der österreichischen Rechtsanwaltskanzlei im
internationalen Deloitte Legal Netzwerk.
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