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Rechnungshof Österreich bestätigt: Keine Spekulation bei Wien Energie

19.07.2024, 6327 Zeichen
Wien (OTS) - Der Rechnungshof Österreich entkräftet mit seinem heute veröffentlichten Bericht den wesentlichsten Vorwurf rundum die Handelsaktivitäten von Wien Energie aus dem Jahr 2022. Wie schon der Stadtrechnungshof Wien festgestellt hat, bestätigt nun auch der Rechnungshof Österreich, dass die Handelsgeschäfte von Wien Energie am europäischen Energiemarkt branchenüblich sind. Beide Rechnungshöfe schließen Spekulation dezidiert aus. Die Geschäfte von Wien Energie dienen der sicheren Versorgung Wiens mit Strom, Gas und Wärme und der Preisstabilität – auch darin sind sich die Rechnungshöfe einig. Kritik gibt es am Liquiditätsrisikomanagement und an der Dokumentation von Informationsflüssen und Entscheidungsgrundlagen. Bei sämtlichen Empfehlungen läuft bereits die Umsetzung im Unternehmen bzw. ist die Umsetzung bereits erfolgt, was der Rechnungshof auch anerkennt.
„Damals wie heute ist unsere oberste Priorität die zuverlässige Versorgung der Wiener*innen mit Energie. Der ‚Black Friday‘ war ein Tsunami, der in dieser Größenordnung nicht vorhersehbar war, hier sind sich auch alle Expert*innen einig. Wir nehmen die Kritik des Rechnungshofs Österreichs in der Nachbetrachtung der Ereignisse im Jahr 2022 ernst und werden diese gewissenhaft evaluieren und umsetzen. Vielen Empfehlungen sind wir bereits nachgekommen. Zum damaligen Zeitpunkt hat Wien Energie nach bestem Wissen und Gewissen und im Sinne der Versorgungssicherheit und Preisstabilität gehandelt. Aus heutiger Sicht müssen wir davon ausgehen, dass so ein Extremszenario theoretisch wieder eintreten kann. Genau deshalb haben wir unsere Schutzmauern noch höher gebaut. Es ist natürlich in unserem Interesse, uns laufend zu verbessern“, stellt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung, klar.
Zwtl.: Optimierung der Handelsstrategie
Wien Energie führt laufende Evaluierungen und Optimierungen der eigenen Handelsstrategie durch. Die Positionierung von Wien Energie an den Energiemärkten war aufgrund der angespannten Situation 2022 aus damaliger Sicht passend. Ziel war und ist es immer, die Versorgungssicherheit für die Kund*innen sicher zu stellen. Das Liquiditätsrisiko schien für Wien Energie aus damaliger Sicht als das geringere Risiko – insbesondere im Hinblick auf die Marktpreise und auf Ausfallsrisiken, die mit anderen Handelsformen einhergegangen wären.
Nach dem „Black Friday“ hat Wien Energie Maßnahmen gesetzt, um künftig auch für solche Extremfälle wie im August 2022 bereit zu sein: Durch die Markt-Entspannungen und internationalen Schutzschirme konnten im Rahmen unserer Strategie einen Teil der Geschäfte auch in den bilateralen Handel (OTC) verlagert werden, der im Frühjahr 2022 beinahe gänzlich ausgetrocknet war. Ganz klar ist aber weiterhin: Die Energie-Börse ist für die Mengen und saisonalen Besonderheiten von Wien Energie der richtige Handelsplatz.
Zwtl.: Liquidität nachhaltig gesichert
Im Frühjahr 2023 hat die Stadt Wien einen Schutzschirm beschlossen, um Wien Energie im Falle weiterer Verwerfungen am Energiemarkt zu schützen. Dadurch wurde der – nie beanspruchte – Kreditrahmen des Bundes ersetzt. Wien Energie hat diesen Wiener Schutzschirm ebenfalls nie beansprucht. Im Frühjahr 2023 haben sich die Wiener Stadtwerke zudem einen Kreditrahmen über mehrere Banken in der Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro gesichert. Dieser Kreditrahmen wurde im Sommer 2024 für die kommenden Jahre verlängert. Die Liquidität von Wien Energie ist damit langfristig und auch bei extremen Marktverwerfungen gesichert.
Zwtl.: Risikomanagement-Vorzeigemodell
Ein wichtiger Schritt war auch die Analyse und Weiterentwicklung von internen Reportings, Stresstesting und der Organisation des Risikomanagements. Kritikpunkte des Rechnungshofs an der Organisation, Steuerung und Überwachung des Liquiditätsrisikos und dahingehende Empfehlungen wurden bereits in den vergangenen Monaten entsprechend bearbeitet. Auch auf Aufsichtsratsebene hat Wien Energie mittlerweile einen eigenen Risikomanagementausschuss eingeführt, was der Rechnungshof in seinem Bericht auch als zweckmäßig erachtet.
Wien Energie hat dabei das renommierte Beratungsunternehmen KPMG Advisory GmbH mit der Qualitätssicherung beauftragt. „Wien Energie hat die Ereignisse im Sommer 2022 genutzt, um Organisation und Prozesse weiterzuentwickeln. Das Unternehmen hat wesentliche Maßnahmen wie die Schaffung einer gebündelten Corporate Risk-Stabsstelle gesetzt und entwickelt damit das bisher branchenübliche energiewirtschaftliche Risikomanagementsystem zu einem Vorzeigemodell in der Branche weiter. Man kann sagen, dass sich Wien Energie damit wahrscheinlich so gut wie kaum ein Energieversorger in der Größenordnung aufstellt“, so Erich Thewanger, Partner von KPMG, der das umfassende Programm als externer Experte qualitätsgesichert hat.
Zwtl.: Enge Abstimmung in den Gremien
Bereits in der Vergangenheit gab es laufende formalisierte Abstimmungen und entsprechenden Informationsaustausch in den unterschiedlichen Gremien von Wien Energie sowohl im Aufsichtsrat als auch zwischen Geschäftsführung und Fachabteilungen. Zudem hat die Anzahl von Terminen aufgrund der volatilen Situation im Vorjahr stark zugenommen. Durch die engmaschige Abstimmung und Einbindung wurden deshalb zeitweise keine zusätzlichen formellen Sitzungen des Risikokomitees durchgeführt. Mit Stabilisierung der Marktlage finden auch wieder die regulären Risikokomitee-Sitzungen statt. Der Rechnungshof hat kritisiert, dass die Informationen sowie Entscheidungsgrundlagen nicht ausreichend dokumentiert wurden, hier schärft Wien Energie in der Dokumentation weiter nach.
Zwtl.: 6.200 Dokumente an Prüforgane geliefert
Im Zuge der Prüfhandlungen hat Wien Energie insgesamt über 6.200 Dokumente an die Prüforgane übermittelt, eine Vielzahl von Interviews wurden durchgeführt und das Unternehmen akribisch geprüft. „Wien Energie ist aktuell das wohl am besten geprüfte Unternehmen Österreichs. Nach den Berichten des Stadtrechnungshofs zeigt nun auch der Bericht des Rechnungshofs Österreichs, dass die Situation rund um den ‚Black Friday‘ ein Ausnahmezustand war. Wir entwickeln uns laufend weiter und sind mit der Umsetzung der Empfehlungen der Rechnungshöfe gut für die Zukunft gerüstet. Mit Abschluss der Prüfungen können wir nun den Blick wieder nach vorne richten und arbeiten weiter mit aller Kraft an der Energiewende in Wien“, so Strebl abschließend.

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