09.10.2024, 2544 Zeichen
St. Pölten (OTS) - Die Ergebnisse des dritten Quartals des
Bauwirtschaftsradars,
entwickelt vom Economica Institut im Auftrag der Wirtschaftskammer
NÖ, liegen vor.
Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker: „Wie in den ersten
beiden Quartalen ist die gesamtökonomische Stimmungslage aufgrund
schwacher Nachfrage in Industrie und Baugewerbe negativ. Positiver
könnte sich möglicherweise die Zukunft im Hochbau darstellen. Hier
hat sich die Fallgeschwindigkeit in letzter aber bereits Zeit
verlangsamt, was auf einen Wendepunkt hindeutet. Vorbereitende
Baustellenarbeiten und die gesamte Bauwirtschaft warten auf die
Wirksamkeit der so genannten Baumilliarde, dann könnte auch hier der
Trend in Richtung oben gehen!“
Arbeitsmarkt spiegelt den Trend
Bei der Arbeitslosenquote im Bausektor liegt Niederösterreich mit
5,7 Prozent weiterhin unter dem Österreich-Schnitt von 6,2 Prozent.
Dennoch stieg die Arbeitslosenquote auch in NÖ im Juni auf ein Plus
von 16,8 Prozent.
„Im Hoch- und Tiefbau gibt es allerdings wieder mehr offene
Stellen als im Vorjahreszeitraum“, weiß Wolfgang Ecker. Dem WKNÖ-
Präsidenten bereiten allerdings, die Zahlen der
niederösterreichweiten Baubewilligungen Sorgen: „Im 1.Quartal 2022
gab es noch 1.264 Baubewilligungen bei Wohngebäuden, wogegen es im 1.
Quartal 2024 nur mehr 573 Baubewilligungen waren. Wir sprechen hier
von einem Minus von fast 55%. Niederösterreich als traditionelles
Land der Häuslbauer trifft das stark.“
Daher sieht Ecker die jüngsten Zinssenkungen der EZB sehr
positiv, auch wenn die Juni-Zinssenkung noch keine großen
Auswirkungen auf die Kreditzinsen hat: „Mit der Senkung vom September
ist hier der richtige Weg eingeschlagen worden.“ Ein Lichtblick sei
auch, dass die Neukreditvergabe im ersten Halbjahr wieder etwas
angewachsen ist.
Materialkosten: Hoch- und Tiefbau moderat, Wohn/Siedlungsbau
weiterhin hoch
Der Trend von sich einpendelnden Materialkosten vom zweiten
Quartal setzt sich auch im dritten fort. Beim Hoch- und Tiefbau haben
sich die Preise um 0,2 Prozent verringert. Auch Estricharbeiten (-4,3
% zum Vorjahr) und Trockenbauarbeiten, inkl. Holzfußböden (-3,8%)
entwickeln sich hier preisdämpfend.
Allerdings haben sich die Kosten für den Wohnhaus- und
Siedlungsbau im Jahresvergleich um 7,6 Prozent erhöht, was vor allem
auf die Lohnsteigerungen zurückzuführen ist. Ausreißer sind außerdem
Natur- und Kunststeinarbeiten (+8,7% zum Vorjahr),
Elektroinstallationen (+6,7% zum Vorjahr).
Das Online-Dashboard ist unter
https://dashboard.economica.eu/bauwirtschaftsradar/ abrufbar.
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