11.11.2024, 4485 Zeichen
Wien (OTS) - In zwei Monaten, mit 1. Jänner 2025, startet in
Ãsterreich das neue
Pfandsystem für Einweg-Getränkeverpackungen aus Kunststoff und
Metall. Ab dann wird für alle PET-Flaschen und Metalldosen, die mit
dem neuen Pfandlogo gekennzeichnet sind, ein Pfand in Höhe von 25
Cent eingehoben. Die Vorbereitungen im Handel sind so gut wie
abgeschlossen. Doch sind auch die Kundinnen und Kunden bereit für den
Start des Einweg-Pfandsystems?
Das hat sich der Handelsverband gemeinsam mit den Markforschern
von Repubblika Research in seinem neuesten Consumer Check angesehen,
für den mehr als 1.000 Personen in Ãsterreich befragt wurden. Das
Ergebnis? â So gut wie jeder im Land hat schon vom neuen Pfandsystem
gehört, und die allermeisten Konsumentinnen und Konsumenten halten
die Einführung für eine gute Sache â, fasst Rainer Will ,
Geschäftsführer des freien, überparteilichen Handelsverbandes,
zusammen. â Die meisten fühlen sich auch schon gut über die Details
der neuen Regelung informiert. Für den Handel könnte es jedoch zu
unerwünschten Nebenwirkungen kommen .â
Zwtl.: Die Ergebnisse im Detail
- 93 % der Befragten sagen, sie hätten schon vom neuen Pfandsystem
für Einweg-Kunststoffflaschen und Getränkedosen gehört, nur 7 %
antworten mit âNeinâ.
- Ãberwältigende 72 % stimmen der Aussage zu, das Pfandsystem seien
eine gute Sache. 14 % sind unentschieden, ebenfalls 14 % lehnen das
neue System eher oder zur Gänze ab.
- 42 % der Befragten glauben, das neue Einweg-Pfand werde einen sehr
wichtigen Beitrag für den Umweltschutz leisten, weitere 25 % halten
den Beitrag immerhin für wichtig.
- Zwei Drittel (65 %) glauben, dass das neue Pfandsystem auch das
Wegwerfen von Getränkeverpackungen in der Natur oder auf den StraÃen
deutlich reduzieren wird.
- Fast zwei Drittel der Menschen (62 %) fühlen sich zum Thema bereits
gut informiert, nur 10 % fühlen sich eher nicht und weitere 5 % gar
nicht gut informiert.
- 71 % der Befragten geben auch an, bereits zu wissen, wo sie künftig
Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen zurückgeben können.
Zwtl.: Mögliche Veränderungen im Kaufverhalten
Mit ein Grund für die Einführung des Einweg-Pfands ist das
politische Ziel, dass die Konsument:innen künftig verstärkt zu
Mehrweg-Gebinden greifen. Diese Annahme dürfte auch aufgehen. So sagt
fast jede:r zweite Befragte (46 %), er/sie werde künftig ganz sicher
weniger Einweg- und dafür mehr Mehrweg-Gebinde kaufen. 32 % äuÃern
sich noch unentschieden, während nur 23 % ihr bisheriges
Einkaufsverhalten bei Getränken gar nicht ändern wollen.
Für den Lebensmitteleinzelhandel und die Getränkeindustrie könnte
die neue Pfandregelung jedoch auch unerwünschte Auswirkungen haben:
Denn fast jede:r Vierte (22 %) gibt an, aufgrund des Einwegpfands
künftig generell weniger abgefüllte Getränke kaufen zu wollen.
Weitere 20 % stimmen dieser Aussage eher zu. Lediglich ein Drittel
der Bevölkerung (32 %) will seine bisherigen Einkaufsgewohnheiten
trotz Pfand unverändert beibehalten.
Zwtl.: Sammelquote wird deutlich erhöht
Hauptziel des neuen Pfandsystems ist das von der EU definierte
Sammelziel für PET-Flaschen von 90 % bis 2030. Gleichzeitig müssen
Plastikflaschen bereits ab 2025 einen Recycling-Anteil von 25 %
aufweisen. Zu beiden Zielen wird das Einwegpfand einen wichtigen
Beitrag leisten. Freilich: Alle Menschen sind auch durch ein Pfand
nicht zu erreichen. Mehr als jede:r Fünfte (22 %) hat vor, auch
künftig trotz der Pfandgebühr von 25 Cent pro Gebinde zumindest hin
und wieder Plastikflaschen oder Getränkedosen wegzuwerfen, ohne das
Pfand einzulösen.
Zwtl.: Herkulesaufgabe geschafft
âDer österreichische Handel steht für einen sorgsamen Umgang mit
der Umwelt und hat sich mit einem Herkulesakt auf das neue
Einwegpfand vorbereitetâ, erklärt Handelssprecher Rainer Will . â
Nahezu alle Lebensmittelgeschäfte und Nahversorger sind bereits mit
der entsprechenden Rücknahmeinfrastruktur ausgestattet und
startbereit. Besonders kleinere Innenstadt-Betriebe oder Trafikanten,
bei denen Getränke nur einen kleinen Teil des Sortiments ausmachen,
befürchten durch die Umstellung einen deutlich steigenden
Manipulations- und Bürokratieaufwand. Ein weiterer Wermutstropfen ist
die sich angekündigende Veränderung im Kaufverhalten. Wenn künftig
tatsächlich generell weniger abgefüllte Getränke gekauft werden, sind
das für unsere Branche nicht die besten Nachrichten. â
Die Charts zu unseren Consumer Check finden Sie anbei als pdf!
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