11.11.2024, 3224 Zeichen
Wien (OTS) - “Der Waldverband Österreich mit seinen rund 74.000
Mitgliedern
begrüßt und unterstützt die Änderungsvorschläge von EU-Abgeordneter
Christine Schneider (EVP) zur sogenannten Entwaldungsverordnung
vollinhaltlich“, bringt es Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter , Obmann
Waldverband Österreich auf den Punkt.
“Die Waldfläche in Österreich hat seit 1961 um nahezu der Fläche
des Burgenlandes zugenommen. Bei uns gibt es daher das Thema der
Entwaldung nicht. Warum sollte man dann völlig sinnlos nachweisen,
dass das Holz nicht aus Entwaldung stammt? Viele Bäuerinnen und
Bauern wollen ihre Höfe wegen der ständig steigenden bürokratischen
Belastungen für immer zusperren. Es ist daher nur vernünftig, dass
Land- und Forstwirte in Ländern, wo die Waldfläche stabil ist oder
sogar steigt, von unnötiger Bürokratie entlastet werden. Mit diesem
Vorschlag wird der politische Auftrag der Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen, mindestens 25% des Bürokratismus in der EU
abzubauen, auch ernst genommen,“ streut Obmann Rosenstatter dem
Vorschlag der EVP Rosen.
“Das Gesetz zu entwaldungsfreien Lieferketten ist in der
bisherigen Form definitiv kein Waldschutzgesetz und kann die
Waldvernichtung außerhalb der Europäischen Union nicht verhindern wie
oft behauptet wird. Weiterhin können für die Produktion von Kaffee,
Kakao, Kautschuk, Soja, oder Palmöl die Urwälder in den Tropen
sanktionslos in Plantagen umgewandelt werden. Denn die EU kann
lediglich den Import dieser Güter in die EU verbieten. Dazu kommt
noch, dass die EU ebenso machtlos ist, wenn zum Beispiel
südamerikanische Staaten diese Güter von Entwaldungsflächen nach
Asien oder in die USA verkaufen. Produzenten innerhalb der EU können
hingegen auf keine anderen Märkte ausweichen und wären damit
jedenfalls mit überbordender Bürokratie belastet,“ räumt DI Martin
Höbarth , Geschäftsführer Waldverband Österreich mit der
Fehlinformation auf, dieses Gesetz würde nur für Importe gelten.
Zu den Inhalten der Änderungsvorschläge. Für alle Landwirte in
Staaten, die seit 1990 eine stabile oder sogar steigende Waldfläche
aufweisen, sollen überbordende bürokratische Schikanen abgebaut
werden. Denn derzeit muss sich jeder Landwirt bevor er seine Produkte
verkaufen möchte beweisen, dass seine Produkte nicht von Flächen
stammen, die nach dem 1.1.2021 in landwirtschaftliche Flächen
umgewandelt wurden. Zudem muss es in diesen Ländern strenge Gesetze
geben, die das Umwandeln von Wald in andere Nutzungsformen streng
regelt und der Staat muss das Klimaschutzabkommen von Paris
unterzeichnet haben. Denn echter Klimaschutz ist auch der beste
Schutz für den Wald vor der Klimaverschlechterung mit seinen
Folgeerscheinungen wie Dürre und Schädlingsbefall.
“Unter Präsident Donald Trump wollen die USA wieder aus dem
Klimaschutzabkommen austreten. Aus unserer Sicht ist echter
Waldschutz genau das Gegenteil. Wir müssen rasch raus aus Erdöl und
Erdgas, wenn wir die Wälder langfristig retten wollen. Die
Änderungsvorschläge der Europäischen Volkspartei sind daher
Motivation und eine deutliche Verbesserung für mehr Klimaschutz, als
es das derzeitige Gesetz überhaupt sein kann“, verweist
Geschäftsführer Martin Höbarth abschließend auf aktuelle politische
Entwicklungen auf globaler Ebene. (Schluss)
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