23.12.2024, 2488 Zeichen
Wien (OTS) - Kürzlich hatte die Kärntner Landesbehörde in einem
überraschenden
Schritt festgestellt, dass für die Errichtung des Lithium-Bergwerks
auf der Koralpe keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig sei.
GLOBAL 2000 kritisiert diese Entscheidung und reicht dagegen
offiziell Beschwerde ein. "Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Der
globale Bergbau-Boom macht auch vor Österreich nicht halt. Doch wenn
vermehrt in Europa abgebaut werden soll, dann nur unter strikter
Berücksichtigung aller Standards und entsprechender
Beteiligungsverfahren", stellt Anna Leitner, GLOBAL 2000-Expertin für
Ressourcen und Lieferketten , zum immer wieder verschobenen
Abbaustart des Lithium-Minerals Spodumen fest.
Durch die steigende Nachfrage nach Lithium und anderen Rohstoffen
für die Energiewende, die Digitalisierung und auch militärische
Verwendung, steigt der Druck auf Behörden weltweit, Bergbauprojekte
rasch zu genehmigen. Nicht zuletzt der kürzlich verabschiedete
Critical Raw Materials Act der Europäischen Union zielt auf die
Ausweitung des Abbaus ab. Doch Bergbau ist immer mit Auswirkungen auf
Menschen und Umwelt verbunden und muss dementsprechend auch
demokratisch geplant und verhandelt werden.
In der am Freitag, 20. Dezember, an die Behörde übermittelten
Beschwerde bemängelt GLOBAL 2000 die fehlende Kulmulationsprüfung im
UVP-Feststellungsverfahren und fordert diese Prüfung nun durch das
Bundesverwaltungsgericht. GLOBAL 2000 beantragt zu diesem Zweck
umfassende Sachverständigengutachten, insbesondere in Zusammenhang
mit Verkehr, Luft und Lärm.
"Ohne eine UVP besteht die Gefahr, dass die Interessen der
Anwohner:innen in Kärnten und der Schutz der Natur dem schnellen
Profit eines australischen Unternehmens geopfert werden. Der
Deckmantel der Versorgungssicherheit ist hier kein Argument. Für uns
ist klar, dass bei die Verringerung der Abhängigkeiten die Reduktion
des Rohstoffbedarfs an erster Stelle stehen muss. Eine
Wachstumsstrategie für den Bergbau in Europa muss mit
Kreislaufwirtschaftsgesetzen und drastischer Reduktion des Energie-
und Materialverbrauchs einhergehen", fordert Anna Leitner weiter.
Keine Unbekannte
Erst vor wenigen Tagen hat GLOBAL 2000 gemeinsam mit
Partnerorganisationen aus Dänemark und Australien eine Information an
die New Yorker Börse NASDAQ geschickt, um sie vor inkorrekten
Aussagen der European Lithium/ Critical Metals Corp in Bezug auf das
Kärntner Projekt zu warnen . Umso mehr Grund, das aktuelle Vorhaben
einer genauen Prüfung zu unterziehen.
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