12.12.2024, 7174 Zeichen
Wien (OTS) - Schokolade ist vor Weihnachten traditionell in aller
Munde. Heuer
sind es freilich nicht nur Nikoläuse und andere saisonale
Spezialitäten. Rasend schnell hat - befeuert durch einen Social-Media
-Hype - „Dubai-Schokolade“, eine Kreation mit knuspriger Pistazien-
Sesammus-Fülle, die im Emirat ihren Ausgangspunkt hatte, den Erdball
erobert. Was wird der nächste heiße Schokotrend sein? Und kommt er
eventuell sogar aus Österreich?
Die Chancen stehen gut, denn eine junge Generation von
Schokoprofis scharrt in den Startlöchern, um mit innovativen
Kreationen den Geschmack der vielen Schoko-Fans zu treffen. Aktuell
absolvieren 22 junge Menschen in Österreich ihre Lehre als
Chocolatier/Cholatière.
Zudem haben neun Chocolatiers aus ganz Österreich in diesem
Herbst ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Der dreijährige
Lehrberuf „Chocolatier/Chocolatière“ wurde im Herbst 2021 aus der
Taufe gehoben. Mit riesigen Schokolade-Schaustücken und mutigen
Kreationen konnte die erste Generation von Nachwuchsfachkräften in
der Lehrabschlussprüfung ihr erworbenes Know-how und kreatives
Potenzial eindrucksvoll beweisen.
Eine davon ist Linda, die als Chocolatiére bei der Confiserie
Wolf Dietmar Eibensteiner, einem der größten Ausbilder im Bereich der
Chocolatier-Lehrlinge in Wien, derzeit tatsächlich „Dubai Schokolade“
-Sorten herstellt. „Trends sind schwer vorherzusagen. Am Beispiel der
Dubai Schokoladen erkennt man, dass tolle Produkte durch kreative
Köpfe in kleinen Betrieben entstehen, die dann durch soziale Medien
zum Trendprodukt werden. Aufgrund der derzeitigen Entwicklungen am
Weltmarkt für Rohkakao ist der Trend zu preislich teureren Produkten
absehbar“, so Linda. In der Confiserie Eibensteiner werden bereits
drei weitere Lehrlinge ausgebildet: Oscar, Anja und Hannah sind ab
Jänner im dritten Lehrjahr. Ihr Chef Gerald Kontriner sieht die neue
Ausbildung als Gewinn für die Branche: „Eine moderne, dem Zeitgeist
entsprechende Ausbildung macht einen Beruf interessanter und lässt
neue Talente entstehen, die mit dem Erlernten und ihrer eigenen
Kreativität unseren ‚kulinarischen Lifestyle‘ mitprägen werden.“
Schräge Ideen, wertvolle Unterstützung
Der neue Lehrberuf hat seinen Akzeptanz-Check bestanden: Die Zahl
der Lehrlinge ist seit der Einführung konstant gestiegen.
Mitentwickelt wurde die neue Ausbildung für die angehenden
Chocolatiers gewissermaßen durch das „Who is who“ der
österreichischen Schokoladebranche. Diese Arbeitsgruppe entwickelte
in mehrjährigen Vorarbeiten eine zeitgemäße Ausbildungsordnung.
Mitglied dieser Arbeitsgruppe war auch der steirische Schoko-
Visionär Josef Zotter. In Riegersburg bringen bereits vier
Absolventinnen des Lehrberufs ihr Know-How ein: Julia, Celine, Nina
und Lisa können ihr fundiertes Fachwissen und ihre Kreativität jetzt
bei Zotter Schokolade ausleben. Fünf weitere junge Lehrlinge sind
noch in Ausbildung. Das belegt das Commitment von Firmengründer Josef
Zotter: „Die Jungen haben schräge Ideen und kreative Lösungsansätze
und sind sehr neugierig, das ist wichtig. Wir als Ausbildungsbetrieb
bieten ihnen die Bühne und unterstützen mit unserer Erfahrung. Wir
freuen uns sehr über das Interesse an diesem neuen Lehrberuf und dass
wir jungen Leuten dieses Handwerk von der Kakaobohne bis zur fertigen
Tafel beibringen dürfen.“
Zwei weitere Lehrlinge, Laura und Marcel, wurden in der
Schokoladenmanufaktur Bachhalm in Kirchdorf an der Krems (
Oberösterreich) ausgebildet: Firmenchef Johannes F. Bachhalm: „Wir
freuen uns sehr, dass gleich zwei unserer Lehrlinge die
Lehrabschlussprüfung erfolgreich bestanden haben. Mit ihrem Know-how
bereichern sie unser junges, dynamisches Team. Es ist großartig, dass
sie unsere Produktion in der Vorweihnachtszeit bereits voll
unterstützen können.“ Besonders große Freude bereitet Laura das
Ausfertigen und Überziehen von Pralinen; für Marcel ist die
Lieblingsbeschäftigung das Zubereiten und Abschmecken von Ganachen (
Glasuren aus Schokolade).
Als erste Vorarlbergerin konnte Carina von der Xocolat Manufaktur
in Bregenz die neue Lehre als Chocolatière absolvieren - mit
Auszeichnung. Firmenchefin Martina Homann-Dellantonio: „Es erfüllt
mich mit großem Stolz, dass Carina die LAP mit Auszeichnung
abgeschlossen hat, besonders weil die Lehre als Ausbildungsweg und
das Handwerk generell in Vorarlberg einen besonders hohen Stellenwert
genießen. Solides Handwerk ist eine gute Investition in die Zukunft,
um sich auch gegenüber austauschbaren Massenprodukten abgrenzen zu
können.“
„Gerade in herausfordernden Zeiten bietet eine gute Ausbildung
unseren Jugendlichen die besten Perspektiven für eine erfolgreiche
Zukunft“, bestätigt Leo Jindrak, Bundesinnungsmeister der
Lebensmittelgewerbe: „In unseren Branchen leisten zahlreiche
Familienbetriebe oft seit Jahrzehnten hervorragende
Ausbildungsarbeit. Sie sind der Schlüssel, damit unsere Regionen
beschäftigungspolitisch attraktiv bleiben und somit auch der Erfolg
des Wirtschaftsstandorts Österreichs nachhaltig gesichert wird.“
Details zur neuen Ausbildung
Was hat sich gegenüber der davor zweijährigen Ausbildung im
ausgelaufenen Lehrberuf „Bonbon- und Konfektmacher:in“ konkret
verändert? Durch die Ausweitung von zwei auf drei Jahre wurde es
möglich, dass die Lehrlinge mehr über Rohstoffe, Produktionsweisen,
Lieferketten, Lebensmittelkunde und Ernährungslehre erfahren. Sie
erlernen von Grund auf die Herstellung von Halbfabrikaten wie
Marzipan, Nougat oder von Streumaterial wie karamellisierten Kernen
und dickgezogenen Früchten. Das Kreieren, Verkosten und Analysieren
von Schokoladeerzeugnissen und Konfektwaren wurde ebenfalls ein
zentraler Bestandteil. Eine Aufwertung erfuhren zudem werbetechnische
Grundlagen der Verpackung, Präsentationstechniken sowie digitale
Kompetenzen. Ausgebildet wird schwerpunktmäßig an der
Landesberufsschule in Baden sowie der Berufsschule LTZ Wien.
Detail am Rande: Die Ausbildungsinhalte, die im Jahr 1976 nur mit
wenigen Stichworten umrissen waren und auf einer Textseite Platz
fanden, umfassen nach der neuen Ausbildungsordnung 15 Seiten.
Auftakt für Schoko-Sommelier/Sommelière
Noch ein weiterer Meilenstein auf Österreichs Weg zur
Schokonation steht vor der Tür: Im Februar 2025 startet in Linz (BÄKO
), mit Stationen in Bergl (Schokoladenmanufaktur Zotter) und Alhaming
(Konfiserie Wenschitz) erstmals eine hochwertige Fortbildung zur
Schokoladen-Sommelière bzw. zum Schokoladen-Sommelier. Diese wird
exklusiv für Chocolatiers, Konditor:innen oder Bäcker:innen mit
Meistertitel angeboten. Das fünf Module umfassende Kursangebot wurde
als Kooperation der Lebensmittelakademie des österreichischen
Gewerbes zusammen mit der Akademie deutsches Bäckerhandwerk Weinheim
entwickelt. Anmeldungen für Fachkräfte sind noch bis Jahresende
möglich. Weitere Infos unter:
https://lmakademie.at/produkt/spezialausbildungschok...
(PWK468/HSP)
Bilder von Absolvent:innen des ersten Jahrgangs der neuen
Lehrlingsausbildung „Chocolatier/Chocolatière“:
- https://drive.wko.at/index.php/s/GnbpNbijF7kSZdC
- https://drive.wko.at/index.php/s/6wBsHGwmHSfxGLx
- https://drive.wko.at/index.php/s/D4dy9y4C7i48g6g
Mehr Informationen zum Lehrberuf:
https://www.bic.at/berufsinformation.php?beruf=ch...
C3%A8re_lehrberuf&brfid=2605
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