12.12.2024, 2695 Zeichen
Wien (OTS) - Im Oktober 2024 kam es in Österreich zu einer
historischen Wende: Von
insgesamt 6.447 Steuerberatern sind erstmals mehr Frauen als Männer
tätig - 3.228 Frauen gegenüber 3.219 Männern. „Damit stellen Frauen
in der Steuerberatung erstmals die Mehrheit“, betont Philipp Rath,
Präsident der Vereinigung der österreichischen Steuerberater und
Wirtschaftsprüfer (VWT). „Dieser Erfolg zeigt, wie attraktiv der
Beruf für Frauen. Die flexiblen Arbeitszeitmodelle in der
Steuerberatung spielen dabei eine zentrale Rolle.“ Rath: „Diese
Entwicklung unterstreicht, wie stark sich die Branche in den
vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat und welche Chancen sich für
alle Interessierte bietet, ihre Karrierepläne mit individuellen
Lebensentwürfen zu verbinden.“
Zwtl.: Wirtschaftsprüfung läuft hinterher
Während die Steuerberatung Vorreiterin bei der Gleichstellung
ist, ist die Wirtschaftsprüfung noch männlich dominiert. Von 2.053
Wirtschaftsprüfern per Ende Oktober sind nur 641 weiblich - ein
Anteil von rund 31,2 Prozent. „Die Wirtschaftsprüfung hat mit anderen
Herausforderungen zu kämpfen“, erklärt Rath. „Die Altersstruktur ist
traditionell höher, und der Beruf war bis vor kurzem stark durch
starke Reisetätigkeit geprägt, die längere Abwesenheiten erfordert.“
Die Pandemie hat hier jedoch einen Wandel eingeleitet: „Viele
Prüfungen können heute durch Tagesreisen oder sogar digitale Lösungen
abgewickelt werden. Das macht den Beruf künftig attraktiver für jene,
die am Abend zu Hause sein wollen“, betont Rath.
Zwtl.: Frauen in Führungspositionen - positive Aussichten
Auch bei den Führungspositionen in der Branche zeichnet sich ein
positiver Wandel ab. „Der Männeranteil ist historisch bedingt noch
hoch, was vor allem auf die Altersstruktur zurückzuführen ist“,
erläutert Philipp Rath. „In der jüngeren Generation sehen wir jedoch
bereits ein ausgeglichenes Verhältnis von 50:50 - ein klares Zeichen
dafür, dass Frauen zunehmend in diesen wichtigen Beruf einsteigen,
der Genauigkeit, Flexibilität und Intelligenz verlangt.“ Dieser Trend
wird sich mit der Zeit auch auf die Führungsebenen auswirken. „In den
kommenden Jahren könnten wir sogar ein Verhältnis von 60:40 zugunsten
der Frauen erreichen, da die jüngeren, weiblichen Fachkräfte in
Führungsrollen nachrücken - und diese sind sehr gut ausgebildet und
leistungsbereit“, ergänzt Rath. Darüber hinaus investieren große
Beratungsunternehmen zunehmend in Diversitätsprogramme und Maßnahmen
zur Gleichstellung, um den Frauenanteil in Führungsrollen zu erhöhen.
„Die Branche erkennt den hohen Wert von Diversität und arbeitet aktiv
daran, diese zu fördern. Das ist ein großer Gewinn für uns alle“, so
Rath abschließend.
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