21.11.2024, 3706 Zeichen
Wien (OTS) - Der Mietmarkt ist in Bewegung. Die Angebotspreise für
Wohnungen* sind
zwischen Jänner und November im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in
nahezu allen Bundesländern gestiegen, ebenso wie die Nachfrage. Das
zeigt die Datenanalyse der Immobilienplattform ImmoScout24, für die
135.000 Immobilienangebote ausgewertet wurden. „Die Situation am
Mietmarkt hat sich im Laufe des Jahres weiter verschärft. Die
steigende Nachfrage geht Hand in Hand mit Preissteigerungen in den
meisten österreichischen Bundesländern. Bislang ist keine Entspannung
in Sicht“, so Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.
Mieten in Tirol um 74 Prozent teurer als in Oberösterreich
Das Bundesland Kärnten verzeichnete im Jahr 2024 mit einem Plus
von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr den stärksten Preisanstieg bei
den auf ImmoScout24 angebotenen Mietwohnungen. Der Quadratmeterpreis
steigt hier von 12,2 Euro auf 14,1 Euro pro Quadratmeter, liegt aber
für 70 Quadratmeter immer noch unter 1.000 Euro. Auch Tirol sieht
einen erheblichen Preisanstieg von 11 Prozent, der Quadratmeterpreis
ist mit 20 Euro hier am höchsten. Die westlichen Bundesländer
Salzburg mit 18,3 Euro/qm (+9 Prozent) und Vorarlberg mit 18 Euro/qm
(+4 Prozent) zählen ebenfalls zu den teuersten Mietgegenden in
Österreich. Günstigere Mietwohnungen können Interessenten im
Burgenland und Niederösterreich um 12,5 Euro/qm finden, wobei die
Preise im äußersten Osten mit einer Steigerung von 11 Prozent im
Burgenland und 5 Prozent in Niederösterreich ebenfalls angezogen
haben. Preisrückgänge gab es in der Steiermark um -2 Prozent auf 12,4
Euro/qm und in Oberösterreich um -1 Prozent auf 11,5 Euro/qm. Damit
ist die durchschnittliche Mietwohnung von 70 Quadratmetern in Tirol
mit 1.400 Euro aktuell um 74 Prozent teurer als in Oberösterreich mit
804 Euro.
Nachfrage nach Mietwohnungen steigt weiter
Die Analyse zeigt eine spürbare Veränderung bei der Nachfrage: In
der Steiermark stieg die Nachfrage mit 35 Prozent besonders stark. Um
15 Prozent mehr werden Mietwohnungen in Niederösterreich und Salzburg
gesucht. In Tirol bleibt die Nachfrage mit einer Steigerung um 14
Prozent konstant hoch. In Oberösterreich sind die Suchanfragen um 13
Prozent gestiegen und in Vorarlberg beträgt das Nachfrageplus 17
Prozent.
Angespannter Mietmarkt in Wien
In der Bundeshauptstadt Wien ist die Nachfrage mit +29 Prozent
ebenfalls sehr stark gestiegen. Besonders beliebt sind Floridsdorf
mit 73 Prozent mehr Nachfrage, Favoriten (+63 Prozent) und Ottakring
(+62 Prozent), Meidling (+54 Prozent) und Rudolfsheim-Fünfhaus (+43
Prozent). Wohnungssuchende sind zudem mit Preissteigerungen von 11
Prozent auf 19,2 Euro/qm konfrontiert. Die Durchschnittsmiete für 70
Quadratmeter liegt nun bereits bei 1.343 Euro und ist damit nach
Tirol die zweithöchste in Österreich. „Mietsuchende sind durch die
aktuelle Situation gezwungen, sich rascher für Wohnungen zu
entscheiden und mehr Kompromisse bei der Lage oder Infrastruktur
einzugehen“, so Markus Dejmek.
Detaillierte Daten zu allen Bundesländern und Bezirken finden Sie
im Anhang.
Über die Datenanalyse
Die im November 2024 durchgeführte Analyse basiert auf 135.040
Datenpunkten von Jänner bis Ende Oktober jeweils aus den Jahren 2023
und 2024 der auf ImmoScout24.at veröffentlichten Angebotsdaten. Basis
sind Bruttomieten, das heißt die Nettomiete plus Betriebskosten und
exklusive Heiz- und Stromkosten. Als Berechnungsmethode für das
statistische Mittel wurde der Median gewählt. Der Median hat im
Gegensatz zum Mittelwert den Vorteil, dass er nicht durch wenige
extrem billige oder wenige extrem teure Objekte verzerrt wird. *Im
Text wird nur von Mietwohnungen gesprochen, da der Anteil an Häusern
zur Miete lediglich 5 Prozent beträgt.
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