18.04.2024,
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München (ots) - April 2024: Die Umstellung auf eine nicht-fossile und
CO2-neutrale Industrie und Wirtschaftsweise, allen voran die Energie-
und die Antriebswende im Automobil- und Verkehrssektor, lassen den
Bedarf an bestimmten Rohstoffen weltweit rasant steigen. Im Jahr 2040
wird die Nachfrage nach Lithium 15-mal so groß sein wie 2020, bei
Nickel sind es 2,5-mal so viel. Ähnliches gilt für Kupfer, Neodym und
andere Mineralien. Der Nachschub dieser unverzichtbaren Grundstoffe
hält damit allerdings kaum Schritt: Zumindest bis 2030 wird das
Angebot an Lithium und Nickel auf dem Weltmarkt nur knapp den Bedarf
decken. Gleichzeitig gibt es erhebliche Planungsunsicherheiten für
Anbieter und Nachfrager, etwa bei der Einschätzung, wie sich die
Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen entwickeln. Dazu kommen Risiken
wie Lieferengpässe und Fachkräftemangel, die das Problem noch
verschärfen. Das zeigt eine Studie, für die Experten von Roland
Berger den globalen Markt für kritische Rohstoffe analysiert und
Lösungsansätze für betroffene Unternehmen entwickelt haben.
* 2040 wird der Bedarf an wichtigen Mineralien wie Lithium, Nickel
oder Kupfer bis zu 15-mal höher sein als 2020
* Ungewissheiten bezüglich Entwicklung der E-Auto-Verkäufe,
Technologie- und Preisrisiken sowie lange Projektvorlaufzeiten
machen Ressourcenplanung schwierig
* Roland Berger-Studie analysiert Entwicklung von Rohstoffmarkt und
Nachfrage und skizziert Lösungsansätze zur Risikominimierung
"Der Hauptgrund für den steigenden Bedarf an Lithium, Nickel und
anderen kritischen Rohstoffen ist die explodierende Nachfrage nach
Batterien für Elektrofahrzeuge und Energiespeichersysteme", sagt
Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger. "Aber auch für
Technologien wie Photovoltaik und Windkraft sowie den Ausbau der
Stromnetze sind bestimmte Rohstoffe und veredelte Produkte daraus
unverzichtbar."
Wurden etwa 2020 noch rund 265 Gigawattstunden (GWh) Kapazität an
Lithium-Ionen- und Natrium-Ionen-Batterien nachgefragt, steigt dieser
Bedarf bis 2030 auf fast 5.000 GWh. China ist dabei der größte Markt
und die Elektromobilität der Sektor mit dem höchsten Bedarf.
Schnell wachsende Bereiche wie Solarenergie, Windkraft, Stromnetze
und E-Mobilität werden laut Internationaler Energieagentur bis zum
Jahr 2040 fast 90 Prozent der Lithiumnachfrage ausmachen, bei Nickel
und Kobalt sind es 60 bis 70 Prozent und bei Kupfer und Seltenen
Erdelementen mehr als 40 Prozent.
Widerstandsfähige Lieferketten als Absicherung gegen Risiken
Angesichts der drastisch steigenden Nachfrage wird die Verfügbarkeit
der Ressourcen zum kritischen Punkt für weiterverarbeitende
Unternehmen wie Batteriezellhersteller oder die Autoindustrie. Zwar
dürften die geförderten Mengen an Lithium, Nickel und Kobalt nach
derzeitigen Kapazitätsplanungen bis 2030 ausreichend sein. Allerdings
sind dafür neue Bergbauprojekte erforderlich, bis zu deren
Inbetriebnahme es je nach Mineral bis zu 15 Jahre dauern kann.
Angesichts dieser Zeiträume sind Unsicherheiten besonders
problematisch: Wer weiß, ob nicht disruptive Technologien in der
Zwischenzeit die Marktbedingungen verändern? Oder geopolitische
Risiken sich ausweiten und Lieferketten beeinträchtigen? Wie stark
sich einzelne Faktoren auswirken können, zeigen die Prognosen zur
Entwicklung der Elektrofahrzeugverkäufe und damit der zukünftigen
Nachfrage nach Batterierohstoffen: Je nach Szenario bewegen sich die
Schätzungen für die kumulierten erforderlichen Investitionen in Abbau
und Veredelung von Lithium, Nickel und Kobalt sowie in die
Herstellung von Kathodenmaterialien bis 2030 zwischen 165 und 360
Milliarden US-Dollar.
"Diese Unwägbarkeiten betreffen alle Akteure der
Rohstoffwertschöpfungskette, vom Bergbauunternehmen bis zur
Autobranche", sagt Bernhart. "Gerade für Batteriezell- und
Automobilhersteller, aber auch für Unternehmen der Energietechnik ist
es aus unserer Sicht daher unverzichtbar, ihre Lieferketten
widerstandsfähiger zu gestalten, um Risiken bei der Versorgung mit
kritischen Rohstoffen zu minimieren."
Dafür empfehlen die Roland Berger-Experten neben anderen Instrumenten
einen szenariobasierten Ansatz: Dabei werden mögliche Entwicklungen
von Rohstoff- und Absatzmärkten, Technologien, politischen Trends und
anderen Faktoren durchgespielt - bis hin zum "Schwarzen Schwan".
Diese Szenarien dienen als zentrale Basis für Entscheidungen, zum
Beispiel über Abnahmevereinbarungen, finanzielle Absicherungen, aber
auch potenzielle Investitionen in Projekte oder Technologien. "Ziel
muss es sein", so Bernhart, "die Lieferketten stabil und gleichzeitig
flexibel zu gestalten, so dass bei Bedarf eine schnelle Reaktion
möglich ist."
Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen:
https://ots.de/z0HbFx
Roland Berger ist eine weltweit führende Strategieberatung mit einem
breiten Leistungsangebot für alle relevanten Branchen und
Unternehmensfunktionen. Roland Berger wurde 1967 gegründet und hat
seinen Hauptsitz in München. Die Strategieberatung ist vor allem für
ihre Expertise in den Bereichen Transformation,
industrieübergreifende Innovation und Performance-Steigerung bekannt
und hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit in all ihren Projekten
zu verankern. Im Jahr 2023 verzeichnete Roland Berger einen Umsatz
von über einer Milliarde Euro.
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