27.03.2025, 7393 Zeichen
Wien (OTS) - Wie in den drei Monaten davor war Österreich (Regelzone
APG*) im
Februar Strom-Importland und konnte an nur zwei Tagen bilanziell
Strom ins Ausland exportieren. Per Saldo wurde im Februar ein Import
in der Höhe von 828 GWh (auf Basis der Fahrpläne) erzielt. Dies ist
der Tatsache geschuldet, dass Österreich in den Wintermonaten
tendenziell Strom importieren muss, da in dieser Zeit aufgrund der
jahreszeitlichen Bedingungen (Nebel, Niederschlag in Form von Schnee
und wenig Sonnenstunden) in geringerem Ausmaß Erneuerbare (Wasser)
produziert werden. Im Gegensatz dazu der Februar des Vorjahres, in
dem Österreich – aufgrund der saisonal untypisch guten Einspeisung
aus Laufkraftwerken im Gegensatz zum langjährigen Trend – an 15 Tagen
Strom-Exportland war und sich ein Export in der Höhe von 23 GWh (auf
Basis der Fahrpläne) ergab.
Erneut geringe Erneuerbare Erzeugung
Die Erneuerbare Produktion bewegte sich in den Februar-Wochen (KW
6-9) auf einem für die Wintermonate üblichen niedrigen Niveau.
Verglichen mit dem Vorjahr ging die Einspeisung erneuerbarer Energien
im Ausmaß von knapp 35 Prozent zurück. Der Hauptgrund dafür kann –
wie auch bereits im Jänner – in der ausgesprochenen Trockenheit im
gesamten Bundesgebiet gesehen werden. Der Anteil der Erneuerbaren
Energien (2.752 GWh) am österreichischen Stromverbrauch (4.991 GWh)
betrug etwa 55 Prozent.
Die verringerten Niederschlagsmengen schlugen sich in den Februar
-Wochen sichtlich bei der – saisonbedingt verringerten – Wasserkraft
nieder. Mit 1.619 GWh bildete sie mit rund 59 Prozent zwar noch immer
den Löwenanteil der Erneuerbaren, allerdings reduzierte sich ihr
Anteil an der Erneuerbaren Produktion um 11 Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Die Windenergie steuerte 657 GWh (plus 3 Prozent Anteil an
den Erneuerbaren zu Februar 2024) zur Erzeugung nachhaltigen Stroms
bei, während die Photovoltaik-Einspeisung bei 293 GWh zu liegen kam (
plus 6 Prozent).
Gaskraftwerke essenziell für die sichere Stromversorgung
Wie auch bereits die Vormonate unterstrich der Februar – ein
Monat mit geringer Erneuerbarer Erzeugung und hohem Stromverbrauch –
die wesentliche Rolle, welche Gaskraftwerke noch immer zur
Absicherung der Stromversorgung einnehmen. Denn neben umfassenden
Strom-Importen zur Deckung des Strombedarfs in Österreich war auch
der Einsatz kalorischer Kraftwerke zur Absicherung der heimischen
Stromversorgung und zum Abwenden von Netzengpässen im Februar
unbedingt nötig.
„Der Betrieb von kalorischen Kraftwerken ist vor dem Hintergrund
des verzögerten Ausbaus des Übertragungsnetzes in Phasen mit
Dunkelflauten und Netzengpässen ein wesentlicher Hebel zur
Absicherung der heimischen Stromversorgung. Leistungsfähigere
nationale Stromnetze sowie eine gute internationale Vernetzung sind
die Voraussetzung, um in solchen Zeiträumen durch Importe aus dem
europäischen Binnenmarkt den nationalen Bedarf decken zu können.
Aufgrund des verzögerten Netzausbaus ist eine gesicherte Netzreserve
für die Versorgungssicherheit Österreichs unabdingbar“, sagt APG-
Vorstandssprecher Gerhard Christiner.
Keine Energiewende ohne starkes Stromnetz
Um den volatilen, erneuerbaren Strom in Europa auch national
nutzbar zu machen, braucht es ein starkes Stromnetz, das den Strom
dorthin transportiert, wo er gebraucht wird. Um dabei Überlastungen
im Stromnetz zu verhindern und um die sichere Stromversorgung zu
gewährleisten, werden mit sogenannten Redispatch-Maßnahmen
Überlastungen vermieden. Darunter versteht man den gezielten und
kontrollierten Einsatz von steuerbaren Kraftwerken.
Im Februar 2025 musste an 18 Tagen die Fahrweise der Kraftwerke
in Österreich korrigiert werden, um Überlastungen im Stromnetz zu
verhindern. Um acht Tage mehr als noch im Februar 2024. Dabei
entstehen Kosten, die der Stromkunde zahlen muss. Im Februar 2025
lagen diese Kosten gesamt bei rund 4,1 Millionen Euro – Kosten, die
das Fehlen von Netzkapazitäten widerspiegeln.
Diese Zahlen belegen die Notwendigkeit eines modernen,
resilienten, energiewirtschaftlichen Gesamtsystems mit insbesondere
einer kapazitätsstarken Übertragungsnetzinfrastruktur.
Energieaustausch innerhalb Österreichs
Über das Übertragungsnetz wird von APG der Energieaustausch im
gesamten Bundesgebiet gemanagt. Stromüberschüsse der einzelnen
Bundesländer können dadurch österreichweit verteilt und Defizite
kompensiert werden.
In Vorarlberg (158 GWh) und in Kärnten (152 GWh) wurden im
Februar die höchsten Energiemengen in das APG-Netz eingespeist und
damit österreichweit zur Verfügung gestellt. Von Niederösterreich (
228 GWh) und Kärnten (172 GWh) wurde der meiste Strom aus dem APG-
Netz bezogen.
Verantwortungsvoller Stromverbrauch
Im Februar (KW 6-9) wurden in Österreich auf Basis der aktuell
vorliegenden Daten 4.991 GWh Strom aus dem öffentlichen Netz
verbraucht – um rund 4 Prozent mehr als im Vorjahr (4.809 GWh). Dies
ist der Strombezug aus dem öffentlichen Netz in der Regelzone APG.
Darin ist der Verbrauch, der durch eigenproduzierten PV-Strom gedeckt
wird, nicht enthalten.
Es ist wichtig, verantwortungsvoll beim Stromverbrauch zu
agieren. Mit jeder Stromeinsparung werden auch CO 2 und
gesamtsystemische Kosten reduziert und damit ein wesentlicher Beitrag
zur Erhöhung der Systemsicherheit geleistet. Der Trend, CO 2 zu
reduzieren, muss weiter vorangetrieben werden. Dazu zählt auch
eigenverbrauchter PV-Strom.
Tipps zum Stromsparen finden Sie unter www.apg.at/stromspartipps/
. Mit dem APG Powermonitor ist es der österreichischen Bevölkerung
möglich, die effektivsten Stromsparstunden zu sehen und somit einen
aktiven Beitrag zur CO 2 -Reduktion und zur Systemsicherheit zu
leisten. Den APG Powermonitor finden Sie unter: www.apg-
powermonitor.at/
APG verfolgt laufend die Entwicklung der heimischen E-Wirtschaft
und veröffentlicht unter www.apg.at/infografiken/ regelmäßig Grafiken
zu folgenden Themen: Energieaustausch, Stromverbrauch Österreich,
Stromerzeugung Erneuerbare, Import/Export u. v. a. m.
* Die Regelzone APG umfasst ganz Österreich mit Ausnahme je eines
Korridors in Vorarlberg und Tirol.
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber verantwortet Austrian
Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer
leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der
Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die
erneuerbaren Energien und reduzieren somit die Importabhängigkeit,
sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu preisgünstigem
Strom und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie
zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz
erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.500 km, welches das
Unternehmen mit einem Team von rund 1.000 Spezialist:innen betreibt,
instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der
Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst.
Über die Steuerzentrale in Wien wird ein Großteil der insgesamt 67
Umspannwerke, die in ganz Österreich verteilt sind, remote betrieben.
Auch 2024 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten
Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten
Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 640 Millionen Euro 2025
(2024: 440 Mio., 2023: 490 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und
wesentlicher Baustein für die Erreichung der Energieziele
Österreichs. Insgesamt wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in
den Netzaus- und Umbau investieren.
Geldgespräch mit Julia Skobeleva: Alpha Mann mal Alpha Frau - geht es nur um Geld und wie unterschiedlich sind die Sprachen?
Aktien auf dem Radar:Porr, VIG, FACC, Addiko Bank, Pierer Mobility, Rosenbauer, Österreichische Post, Lenzing, Bawag, Andritz, AT&S, Mayr-Melnhof, Erste Group, Palfinger, RBI, UBM, Wienerberger, Warimpex, SW Umwelttechnik, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Strabag, Austriacard Holdings AG, Agrana, Amag, Flughafen Wien, Kapsch TrafficCom, OMV, Telekom Austria, Uniqa, ATX.
A1 Telekom Austria
Die an der Wiener Börse notierte A1 Telekom Austria Group ist führender Provider für digitale Services und Kommunikationslösungen im CEE Raum mit mehr als 24 Millionen Kunden in sieben Ländern und bietet Kommunikationslösungen, Payment und Unterhaltungsservices sowie integrierte Business Lösungen an.
>> Besuchen Sie 60 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER