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6.300 HEIMISCHE JOBS VON VW ABHÄNGIG

02.12.2024, 3444 Zeichen

Wien (OTS) - Die österreichische Autoindustrie ist stark vom Export abhängig. Jährlich werden Waren im Wert von 28,5 Milliarden Euro erzeugt, von denen 85% exportiert werden. Ganze 65% davon nach Deutschland. So scheint es nur schlüssig, dass angekündigte Werkschließungen und Personalabbau im Nachbarland auch in Österreich zu spüren sein werden. In einem neu veröffentlichten Research Brief von ASCII, Logistikum der Fachhochschule Oberösterreich und Complexity Science Hub wurde die wirtschaftliche Abhängigkeit der heimischen Autoindustrie von VW nun genauer beleuchtet. Demnach beliefern 135 Unternehmen deutsche VW-Werke, wobei 6.300 Jobs direkt von VW- Aufträgen abhängig sind. Diese könnten von Kürzungen betroffen sein.
Die deutsche Automobil-Industrie verliert in großem Ausmaß Marktanteile an chinesische Elektroautoproduzenten. Zu wenig sind deutsche Autohersteller auf die veränderten Bedürfnisse der Kund:innen eingegangen und zu zaghaft werden die Entwicklungen neuer Technologien vorangetrieben. Nun hat Volkswagen für 2026 drei Werksschließungen in Deutschland angekündigt. Doch was bedeutet das für die Automobil-Branche in Österreich? Dieser Frage gehen Wissenschaftler von ASCII, Logistikum der Fachhochschule Oberösterreich und Complexitiy Science Hub nun in einem neu veröffentlichen Research Brief nach.
135 HEIMISCHE UNTERNEHMEN UND 6.300 JOBS SIND AN VW GEKOPPELT
Die Wissenschafter haben 135 heimische Unternehmen ausfindig gemacht, die direkte wirtschaftliche Beziehungen zu VW aufweisen. Dafür verwendeten sie nicht nur hochaufgelöste und detaillierte Unternehmensdaten, sondern setzten auch ein neu entwickeltes Analyseverfahren ein, um Unternehmensbeziehungen aus einem umfangreichen Archiv von Webseiten automatisch zu extrahieren. “Unseren Berechnungen zufolge sind 6.300 Jobs an die Geschäftsbeziehungen zu deutschen VW-Werken gekoppelt. Die meisten dieser Unternehmen finden sich im Automobil-Cluster in Oberösterreich und der Steiermark”, erklärt ASCII-Direktor und CSH-Wissenschafter Peter Klimek. Optimistischere bzw. pessimistischere Schätzungen gehen von 3.600 bis 10.900 Jobs aus.
KOMPONENTENHERSTELLER UNMITTELBAR BETROFFEN
Doch nicht alle Zulieferer sind in gleichem Ausmaß von der Krise bei VW betroffen. Kurzfristig dürften bei Komponentenherstellern die wirtschaftlichen Auswirkungen am drastischsten zu spüren sein. Maschinenzulieferer hingegen werden eher langfristige Einbußen verzeichnen. Etwa durch gestrichene Investitionen in neue Werke und damit einhergehend verlorene Wachstumschancen.
DIE SPITZE DES EISBERGS
“Letztlich ist die derzeitige Krise bei VW nur die Spitze des Eisbergs. EU-weite, strukturelle Reformen und eine eindeutige Prioritätensetzung sind nötig, um weitreichende Wertschöpfungsverluste in der gesamten Branche zu verhindern und um beim nächsten Technologiesprung den Abstand zu China zu verkleinern”, so Markus Gerschberger, Stellvertretender Direktor des ASCII und Professor an der Fachhochschule Oberösterreich. Dazu zählen: Reduzierung der Energiekosten, zunehmende Automatisierungen, Forcierung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit.
ÜBER DIE STUDIE
Der Research Brief "How Dependent Is the Austrian Automotive Industry on Volkswagen?" von Mitja Devetak, Ladislav Bartuska, Jakob Haussteiner, Georg Heiler, Maximillian Hess, Klaus Friesenbichler, Markus Gerschberger, Hernán Picatto und Peter Klimek steht https://ascii.ac.at/wp-content/uploads/VW_Research... zum Download bereit.



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