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50% der österreichischen Aktionäre im Haus der Industrie und Freude in Australien (Günter Luntsch)

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(mit historischen Bildtexten)

Finanzminister Löger

Rupert-Heinrich Staller

Rupert-Heinrich Staller

Haus der Industrie

Robert Ottel, Präsident des Aktienforums

Finanzminister Löger

Das ewige Auf und Ab in Wirtschaft und Börse, der berühmte Paternoster im Haus der Industrie

Neue Regierung, Neue Impulse für den Kapitalmarkt!?

Hochstrahlbrunnen Schwarzenbergplatz, vor dem Haus der Industrie

Haus der Industrie

Beim Event "Neue Regierung - Neue Impulse für den Kapitalmarkt!?" in der IV

12.04.2018, 7890 Zeichen

Aus dem Börsenbrief im Sinne des Börse Social Network Club. http://www.boerse-social.com/gabb 

50% der österreichischen Aktionäre im Haus der Industrie. Diese Einführungsworte, dass 6% der Österreicher Aktienbesitzer seien und somit nun wohl 50% der österreichischen Aktionäre im Publikum sitzen würden, waren das erste Highlight der Podiumsdiskussion "Neue Regierung - Neue Impulse für den Kapitalmarkt?" am 11.4.18 im Haus der Industrie. Wir erfuhren, dass fast ein Drittel der Unternehmen in den letzten Jahren die Wiener Börse verlassen hätte, und die "Öffnung des Dritten Marktes ist sicher ein erster Schritt" zur Besserung der Situation. Es klang keine Euphorie durch. Obwohl uns eindringlich erklärt wurde, dass ein funktionierender Kapitalmarkt für die Stärkung der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit unerlässlich sei. Auch Finanzminister Löger betonte die Bedeutung des Kapitals als Grundlage der Wirtschaft, ohne Wirtschaft keine Arbeitsplätze als Grundlage für das Sozialsystem. Er freute sich, dass es dem österreichischen Budget gut gehe und wir sogar eine 100jährige Anleihe angebracht hätten, so vertraut uns die Welt. Steuern seien für die Wirtschaft nicht das Hauptproblem, vielmehr müsse man (in Zusammenarbeit mit dem Justizministerium) an einer Entbürokratisierung arbeiten.

Es gehe nicht um vordergründige Inszenierungen, man wolle den österreichischen Unternehmern und Unternehmerinnen einen "Befreiungsschlag" versetzen, damit diese wieder sinnvoll ihren Geschäften nachgehen können. Die Aufsichtsreform 2017 habe dazu geführt, dass Strafen stark reduziert worden seien, vielmehr sei die FMA jetzt begleitend und unterstützend unterwegs. Und die Sache mit dem Dritten Markt fand Erwähnung, das sollte wohl den zündenden Impuls darstellen, die Aufbruchsstimmung in der Regierung. Also dass sie nicht so dahinwurstelt, wie man den Eindruck gewinnen könnte, wenn man täglich Zeitung liest. Aber es kam nicht so wirklich im Publikum an. Im Publikum waren so viele Menschen, die den Niedergang des österreichischen Kapitalmarkts in den letzten Jahren hautnah miterlebt haben, ein Tiefpunkt war wohl der Rückzug vieler Unternehmen von der Börse, ja selbst vom Dritten Markt, weil alles so teuer und kompliziert geworden ist, so viele Delistings, erzwungene Umstellungen auf Namensaktien, alles so traurig und hoffnungslos. Da entlockt es niemandem ein Lächeln, wenn sich nun die Regierung auf die Brust klopft und sagt: "Schaut, was wir für den Kapitalmarkt tun: der Dritte Markt ist wieder da!" Es wurde ein kurzer Film mit Interviews in der Bevölkerung bezüglich Aktienbesitz und mit Wünschen von Kapitalmarktteilnehmern gezeigt. Sympathisch darin Herr Hagenauer, der die österreichischen Anleger als die treuesten Aktionäre bezeichnete.

Fünf Diskutanten aus den verschiedenen politischen Parteien wurden aufs Podium gebeten. Reinhard Pisec, Industriesprecher der FPÖ; Karlheinz Kopf von der ÖVP; Kai Jan Krainer von der SPÖ; ein Herr Schuster von einer Neos-Organisation als Ersatzmann für den verhinderten Neos-Landtagsabgeordneten; dazu Bruno Rossmann, Budget- und Finanzsprecher der Liste Pilz. Herr Krainer liess uns wissen, dass er schon im Parlament war, als die Namensaktien an der Wiener Börse eingeführt worden sind, und er erinnerte daran, dass das laut Finanzministerin Fekter notwendig gewesen sei, damit wir von der Grauen Liste der OECD wegkommen, weil uns weisgemacht worden sei, dass Inhaberaktien der Geldwäsche dienen. Er habe nichts gegen Erleichterungen, er könne sich aber nicht vorstellen, dass damit ab morgen alle Finanzierungsprobleme der KMU vorbei seien. Für Herrn Rossmann liegt der heimische Kapitalmarkt sein Jahrzehnten darnieder, aufgrund der Tatsache, dass sich die österreichische Wirtschaft traditionellerweise über Bankkredite finanziere. Herr Kopf sprach sich gegen eine Veröffentlichungspflicht von Steuerdaten der Unternehmen aus, das führe beim uninformierten Leser zu falschen Schlussfolgerungen und diene nur dem Voyeurismus. Laut Herrn Kopf hätten 100 - 150 Unternehmen konkretes Interesse an einer Notiz im Dritten Markt gezeigt. Herr Krainer sprach sich für die Veröffentlichungspflicht von Steuerdaten von großen Unternehmen aus, es brauche den Druck der Öffentlichkeit. Ich merke dazu an: "keine Steuern zahlen" ist meines Erachtens falsch formuliert, es gibt ja für z.B. Starbucks nicht nur die KÖSt, sondern auch jede Menge anderer Steuern; und wenn Unternehmen aufgrund von in schlechten Jahren angehäuften Verlusten zur Zeit weniger KÖSt zahlen müssen, ist das auch fair. Herr Kopf sah sich nie als Freund der 27,5%igen KESt auf Aktienerträge, aber einfach reduzieren sei auch nicht so einfach, man müsse schauen, was uns am meisten Wachstumsförderung und Wohlstandsgewinn bringe.

Siehe auch den Beitrag von Christian Drastil unter https://boerse-social.com/page/newsflow/loger_boschan_stark_aber_alleine_facc_vergessen_und_auch_sonst_eher_mau_gabb .

Herr Krainer führte aus, dass die Abgaben hoch sein müssen, wenn wir wollen, dass der Staat uns viele Aufgaben abnimmt. Aber auch er sprach sich für "Effizienz" aus. In Deutschland sei die Steuerquote niedriger, weil sie dort weniger Berge hätten und somit weniger für Infrastruktur ausgeben müssten, und weil dort die Medianpension geringer sei als bei uns. Gegen kapitalmarktbasierte Pensionen sprachen sich sowohl Krainer als auch Rossmann aus.  Sowohl Krainer als auch Rossmann wollten die Mittelschicht vor Aktien schützen, denn Aktien seien risikobehaftet. Auch er, Krainer, könne sich keine Aktien leisten. Laut Rossmann seien die finanzkräftigsten Leute die Nutznießer von Aktienerträgen, das oberste 1% würde ein Viertel seines Haushaltseinkommens aus Kapitalerträgen beziehen und ein weiteres Viertel aus Vermietung und Verpachtung. So plätscherten die ersten zwei Stunden vor sich hin, vom "Befreiungsschlag" für die Wirtschaft oder gar von Aufbruchsstimmung spürten wir nichts. Auch nicht von den Regierungsparteien. Wenn sich Herr Kopf augenblicklich noch nicht einmal eine Senkung der Aktien-KESt auf die vorherigen 25% vorstellen kann, brauchen wir von einer Steuerfreiheit bei längerer Behaltedauer wie früher gar nicht erst zu träumen.

Das zweite Highlight des Abends war sicher die Wortmeldung von Herrn Staller aus dem Publikum, in der er unter anderem darauf hinwies, dass ein australischer Pensionsfonds für staatliche Lehrer an österreichischen Unternehmen beteiligt sei und Erträge daraus lukriert, während das österreichische Pensionsfonds nicht täten. Anmerkung: Hauptversammlungsbesucher kennen die langen Listen ausländischer Pensionsfonds, die in österreichischen Aktien investiert sind und sogar ihr Stimmrecht wahrnehmen wollen. Ist nichts Schlechtes, sind keine Geierfonds. Aber auch mir wären mehr treue österreichische Anleger lieber, als Bollwerk gegen den Ausverkauf ins Ausland, ich weine hier einigen österreichischen Paradefirmen nach. Ins gleiche Horn stiess danach noch Herr Berger aus dem Publikum: warum es quasi verunmöglicht werde, dass österreichische Versicherungen in österreichische Aktien investieren.

Das dritte Highlight des Abends war Börsechef Boschan, der zumindest viel Optimismus ausstrahlte und uns mitteilte, was sich alles ändern müsste für einen funktionierenden Kapitalmarkt, und an die eher linken Politiker war die Aufforderung gerichtet, die Börse als Umverteilinstrument zu begreifen und die durchschnittlich 7% Rendite pro Jahr in den letzten Jahren nicht alleine den Reichen zu überlassen, weiters sehe er nicht ein, dass auch kleine und mittlere Einkommen den gleichen Prozentsatz an Aktiengewinnsteuer bezahlen müssen wie die großen, die Investments würden ja aus bereits versteuertem Geld getätigt, bis zu 60.000 Euro Familieneinkommen sollten die Kapitalerträge steuerfrei sein, denn das sei es ja, was man von den Leuten verlange: selbst für ihre Zukunft vorzusorgen. Bilder dazu in unserer kleinen Diashow. 

 


(12.04.2018)

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