28.01.2025, 6375 Zeichen
Wien, am 28.01.2025 (OTS) - Am 24. Januar 2025 fand in Wien die
Auftaktkonferenz des EU-Projektes
„Justice without Litigation II" (JuWiLi II) mit 55 Vertreter:innen
aus 22 EU-Ländern statt. Das Projekt baut auf den Erfolgen der ersten
Phase von 2020-2022 auf und wird interdisziplinär umgesetzt.Gefördert
durch das EU-Programm für Justiz, verfolgt JuWiLi II das Ziel, zur
Justizentlastung die Relevanz von Notariaten in außergerichtlichen
und streitvermeidenden Verfahren zu analysieren, und Erkenntnisse
europaweit zu nützen.
Bei der Auftaktkonferenz „Justice without Litigation II" (JuWiLi
II) trafen am vergangenen Freitag Expert:innen aus Justiz,
Wissenschaft und Wirtschaft in Wien zusammen, um die Rolle und
Bedeutung der Notariate in der EU zu beleuchten. Teilnehmende aus
Österreich, Italien, Tschechien, Belgien und Slowenien diskutierten
unter anderem Möglichkeiten zur Entlastung der Justiz durch
außergerichtliche Verfahren sowie die Vorteile der Digitalisierung in
Nachlass- und Scheidungsverfahren. Das bis Ende 2026 laufende Projekt
soll die Rechtssicherheit im EU-Raum stärken, Entbürokratisierung
fördern und den einfachen, bürgernahen Zugang zu
Rechtsdienstleistungen in der gesamten EU gewährleisten.
Zu den prominenten Vertreter:innen der Justiz, die am Dialog
teilnahmen, zählten unter anderem:
-
Mag. Stephan Matyk-d’Anjony, Leiter der Abteilung für Europäische
und Internationale Angelegenheiten der Österreichischen
Notariatskammer OENK
-
Cosita Delvaux, Präsidentin des EU-Dachverbandes Council of the
Notariats of the European Union (CNUE)
-
Prof. Christian Helmenstein vom Economica Institut für
Wirtschaftsforschung
-
Univ.-Prof. Dr. Brigitta Lurger, Institut für Zivilrecht,
Ausländisches und Internationales Privatrecht Rechtswissenschaftliche
Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz sowie Univ.-Prof. Dr.
Gregor Christandl, Institutsleiter desselben Instituts oder auch
-
Univ.-Prof. Dr. Karl Stöger, Leiter des Instituts für Ethik und
Recht in der Medizin der Universtität Wien und Universitätsprofessor
am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der
Rechtswissenschaftlichen Fakultät.
Darüber hinaus waren über 50 weitere Vertreter:innen von
Justizministerien, Notariatskammern und wissenschaftlicher
Institutionen aus ganz Europa zu Gast.
Zwtl.: Ziele und Vision des Projekts
Mit dem Blick nach Europa sollen innovative Ansätze zur
Entlastung der Justizsysteme entwickelt werden. Der österreichische
Koordinator des EU-Projekts, Stephan Matyk-d'Anjony betonte hierzu
die Bedeutung des länderübergreifenden Dialogs: „Die Erkenntnisse von
JuWiLi II nützen wir, um EU-weit moderne Lösungen der
Rechtsstaatlichkeit zu erarbeiten, die Effizienz der nicht-streitigen
Justiz zu steigern und zugleich den Zugang zu verlässlichen
Rechtsdienstleistungen und zur Justiz in allen Ländern zu verbessern.
Das Ziel nicht nur eine Verbesserung für die Betroffenen führen,
sondern auch der effizientere Einsatz öffentlicher Budgetmittel in
der Justiz - also eine win-win Situation. Vor dem Hintergrund des EU-
Rechts und der Anforderungen der Rechtstaatlichkeit analysieren wir
mögliche Effekte aus verschiedenen Blickwinkeln: rechtsvergleichend,
ökonomisch und verhaltensökonomisch sowie digital."
Zwtl.: Notare als Schlüsselakteure der Justiz
Ein zentraler Aspekt der Konferenz war die Rolle der Notariate
als entscheidende Akteure in nicht-strittigen außergerichtlichen
Verfahren, insbesondere bei einvernehmlichen Ehescheidungen. Dies
entspricht den Wünschen der Österreicher:innen: Laut einer 2024
durchgeführten Studie[1] bevorzugt eine klare Mehrheit der Befragten
einvernehmliche Scheidungen im Notariat gegenüber einer gerichtlichen
Scheidung. Dies steht im Einklang mit dem aktuellen EU-Trend zur
Justizentlastung in diesem Bereich und den damit gemachten
Erfahrungen in bereits 7 anderern EU-Länder wie etwa Estland, wo
diese Praxis bereits seit mehr als 10 Jahren etabliert ist.
Michael Umfahrer, Präsident der Österreichischen Notariatskammer,
bekräftigt: „Das Notariat setzt sich maßgeblich dafür ein, die
zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche in unterschiedlichen
Rechtsgebieten abzubilden. Als „One-Stop-Shop“ können wir von der
Beratung bis hin zur Beurkundung und Beglaubigung von Urkunden
praktisch alle Schritte online und digital umsetzen. Moderne
Technologien ermöglichen somit, Verfahren effizienter und
transparenter zu gestalten, insbesondere auch in
grenzüberschreitenden Fällen."
Ebenso relevant sind ökonomische Aspekte. Prof. Christian
Helmenstein Economica Institut für Wirtschaftsforschung betonte: „Die
Einbindung von Notarinnen und Notaren kann volkswirtschaftliche
Einsparungspotentiale bieten, die in Wohlfahrtsgewinnen für
BürgerInnen resultieren. Diese Prämisse gilt es nun im Zuge von
JuWiLi II zu verifizieren."
Cosita Delvaux, Präsidentin des EU-Dachverbandes Council of the
Notariats of the European Union (CNUE) bekräftigte: „Die vollständige
Abwicklung von Verlassenschaften und einvernehmlichen Scheidungen
durch Notariate sind Beispiele dafür, wie Gerichte entlastet und
gleichzeitig Bedürfnisse von Bürger:innen bedient werden, mit
objektivem, einfachem und schnellem Zugang zu rechtlichen Lösungen.
Mit dem Blick auf gute Lösungen in anderen Staaten können wir
innerhalb der EU ebenso wie in Österreich bestmögliche Lösungen für
die Zukunft gestalten."
Zwtl.: Europäisches Netzwerk und Ausblick
JuWiLi II wird bis Ende 2026 an weiteren Meilensteinen auf
wissenschaftlicher Ebene und im Expert:innen-Dialog ein
spezialisiertes europäisches Netzwerk etablieren, das die nahtlose,
enge Zusammenarbeit von Notariaten im EU-Raum ermöglicht. Ziel ist
es, bewährte Verfahren auszutauschen und eine harmonisierte
Herangehensweise an Nachlass- und Scheidungsverfahren zu entwickeln.
Die Initiative setzt somit ein klares Zeichen für eine bürgernahe,
moderne und effiziente Justiz in Europa.
Kommende Termine und Konferenzen:
- 10,-11, Juli Fachtreffen in Berlin
- März 2026 Präsentation der Zwischenergebnisse in Rom
- Dezember 2026 Abschlusskonferenz in Brüssel
Laufende Informationen zur Initiative sind online hier verfügbar:
Justice without Litigation for Europe - Österreichische
Notariatskammer
[1] Repräsentative Umfrage des MARKET Marktforschungsinstituts
für die Österreichische Notariatskammer, n=2.023, Bevölkerung: Online
-Interviews im offline rekrutierten Online-Panel von MARKET,
Unternehmen: telefonische CATI-Interviews
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