24.01.2025, 6761 Zeichen
Wien (OTS) - In der Nacht von 1. auf 2. Februar 2025 wird das Pfand
für 0,5 l
Mehrweg-Glasflaschen - deren prominentester Vertreter die „klassische
0,5-Liter-Bierflasche“ ist - von 9 auf 20 Cent brutto pro Flasche
angepasst. „Das wird die Motivation, die leeren Flaschen wieder in
den Handel zurückzubringen, deutlich erhöhen; speziell jetzt, da auch
andere Gebinde seit Kurzem pfandpflichtig sind“, erörtert Karl
Schwarz, Obmann des Verbands der Brauereien, die Gründe. Mehrweg-
Glasflaschen sind bis zu 40-mal wiederbefüllbar und weisen damit eine
herausragende Ökobilanz für regionale Getränke wie z.B. Bier auf. In
den letzten Jahren ließ die Rückgabe-Mentalität „deutlich nach“ - das
heißt, die Flaschen wurden vermehrt im Altglas entsorgt und fehlten
damit im Mehrwegkreislauf. „Das niedrige Pfand führte augenscheinlich
dazu, dass immer mehr Menschen die Flaschen entsorgten und so der
Wiederverwertung entzogen,“ so Schwarz. Das ist schlecht für die
Umwelt und verursacht durch die fehlenden Flaschen, die wiederum
ersetzt werden müssen, einen Schaden in Millionenhöhe für die
Brauereien und weitere Getränkeproduzenten. Die Pfandhöhe von 9 Cent
brutto blieb im Übrigen seit mehr als 40 Jahren unverändert. „Vor der
Währungsumstellung betrug das Pfand schon viele Jahre lang 1,2
Schilling. Mit der Euro-Einführung wurden daraus 9 Cent pro Flasche“,
so Schwarz. Ab dem 2. Februar wird beim Kauf die neue Pfandhöhe von
20 Cent/Flasche verrechnet und bei der Rückgabe von leeren Flaschen
wieder ausbezahlt.
Der Umwelt zuliebe
„Wir gehen davon aus, dass das höhere Pfand dafür sorgen wird,
dass sich die Rückgabeintervalle verkürzen“, erklärt Florian Berger,
Geschäftsführer des Brauereiverbands. Das wiederum bringt die
dringend benötigten Flaschen in den Kreislauf zurück. „Wir erwarten
auch, dass dadurch weniger Neuglas benötigt wird, weil wir die
Flaschen vermehrt wieder zurückbekommen. Das spart reichlich
Ressourcen in der sehr energieintensiven Produktion von
Glasflaschen,“ so Karl Schwarz.
„Drehung von Leergut deutlich beschleunigen“
Seit Jahresbeginn 2025 wird Pfand auf Einweg-PET-Flaschen und
Dosen eingehoben, d.h. seit heuer sammeln und retournieren
Konsumentinnen und Konsumenten auch Einweggebinde, um ihren Einsatz
wieder zu bekommen. „Mehrweg - und damit die klassische 0,5-Liter-
Bierflasche - ist seit Jahren DAS Symbol für Kreislaufwirtschaft.
Angesichts der Klimabilanzen von Verpackungen ist klar, dass wir
weiterhin Mehrweg forcieren müssen“, ergänzt Florian Berger. Wir
gehen davon aus, dass sich beide Systeme ergänzen und damit insgesamt
die Ziele der Kreislaufwirtschaft erreicht werden.“
Pfand ist ein Einsatz
Das Pfand von 20 Cent pro Flasche wird beim Verkauf eingehoben -
bei der Rückgabe von leeren Verpackungen wird es wieder ausbezahlt.
Es ist also ein Einsatz, der dazu führen soll, dass die wertvollen
Glas-Mehrwegflaschen auch wirklich retourniert und damit dem
Kreislauf wieder zugeführt werden. „Der Pfandeinsatz auf eine Kiste
mit 20 Flaschen beträgt ab Februar 7 Euro (4 Euro für 20 Flaschen und
3 Euro für die Kiste). Dieser Betrag wird vom Handel bei der Rückgabe
1:1 retourniert“, erklärt Florian Berger.
9 der 10 betroffenen Gebinde sind Bierflaschen
Betroffen von der Pfanderhöhung sind all jene Flaschen, die
aktuell in den Rückgabeautomaten mit 9 Cent hinterlegt sind: Dazu
zählen die „klassischen“ 0,5-Liter-Bierflaschen, aber auch
Weißglasflaschen mit Schraubverschluss sowie viele 0,33 l Flaschen.
Nachdem es sich „zu 90 %“ um Bierflaschen handelt, hat der Verband
der Brauereien die Initiative zur Erhöhung federführend angestoßen,
verhandelt und umgesetzt. Zwei Jahre Vorbereitungszeit gehen der
Anpassung voraus, handelt es sich doch - anders als beim Pfand für
Einweg-Gebinde - beim Mehrweg-Pfand um eine „privatrechtliche
Vereinbarung“ zwischen Käufern, Inverkehrbringern und Rücknehmern.
Der „Handelsbrauch“ basiert auf keiner gesetzlichen Grundlage; das
österreichische Mehrwegsystem bei Getränkeflaschen und -kisten
funktioniert „seit Jahrzehnten bestens und ohne staatlich verordneten
Rechtsrahmen.“ „Die heimische Bierbranche setzt seit langem und zum
überwiegenden Teil auf sogenannte „Pool-Flaschen“. Das sind
einheitliche Flaschenformen, die von vielen Brauereien und Abfüllern
genutzt werden. Das vereinfacht die Kreislaufwirtschaft deutlich,
können doch Flaschen an verschiedene Brauereien retourniert und dort
wiederbefüllt werden.“ Dadurch entfällt die - in der Praxis nahezu
unmögliche - sortenreine Sortierung nach Herstellern. „Das wäre im
Handel nicht abbildbar, müssten Bierflaschen der Brauerei X in die
jeweiligen Bierkisten sortiert und retourniert werden“, weiß Schwarz
als Brauerei-Eigentümer aus eigener Erfahrung.
Den Aufwand für die Umstellung des Pfands tragen die Brauereien.
„Konsumentinnen und Konsumenten haben durch die Umstellung keine
Nachteile, sie werden lediglich angehalten, Glas wertzuschätzen und
es dem Kreislauf wieder zuzuführen“, appelliert Schwarz.
Mehrweg-Kreislauf und Pfand:
-
Ab 2.2.2025 steigt Pfand von 9 auf 20 Cent an
-
Mehrweg-Glasflaschen sind bis zu 40-mal wiederbefüllbar
-
Ökologisch bestes Gebinde für regionale Getränke wie Bier
-
Flaschen kommen aktuell lediglich 3-mal pro Jahr zum Abfüller
zurück
-
2/3 der Flaschenverluste entstehen durch mangelhaften Rücklauf,
falsche Sortierung und Verunreinigungen
Was können Konsumentinnen und Konsumenten aktiv beitragen?
-
Mehrweg-Glasflaschen immer in den Handel zurückbringen und Pfand
rückerstattet bekommen
-
Mehrweg-Glas nicht achtlos in der Umwelt entsorgen und auch nicht
in den Restmüll und in den Einwegglas-Container werfen.
-
Mehrweg-Glasflaschen nicht horten, sondern sobald sie leer sind
zurückbringen
-
Mehrweg-Glasflaschen nicht verunreinigen - z.B. durch Fremdkörper
in den Glasflaschen
Über Bierland Österreich:
Bierland Österreich ist der Kommunikationsauftritt des Verbands
der Brauereien Österreichs, der Interessenvertretung der
österreichischen Brauwirtschaft. Der Verband in seiner heutigen
Organisationsform im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich übernahm
1945 die Interessenvertretung der österreichischen Brauwirtschaft und
damit die Agenden des 1850 gegründeten sogenannten „Brauherren-
Vereins“.
Österreich, das Bierland mit Tradition, erfreut sich einer
gesunden regionalen Struktur . Knapp 350 Braustätten erfüllen mit
ihrer reichhaltigen Produktpalette und einem Ausstoß von knapp 10
Mio. hl im Jahr jeden Wunsch verantwortungsvoller Biergenießerinnen
und Biergenießer. 2023 erzielten die österreichischen Brauereien
einen Umsatz von mehr als 1,4 Mrd. Ꞓ, die Steuern auf Bier bringen
dem österreichischen Staatshaushalt jährlich rd. 700 Mio. Ꞓ ein. Die
Branche beschäftigt rd. 5.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Grafik und Fotodownload :
https://bierland-oesterreich.at
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Die Polytec Group ist ein Entwickler und Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen und ist mit 26 Standorten und über 4.500 Mitarbeitern weltweit aktiv. Das österreichische Unternehmen zählt renommierte Weltmarken der Automobilindustrie zu seinen Kunden.
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