30.10.2024, 7283 Zeichen
Wien (OTS) - Die Septemberwochen (KW36-39) wurde geprägt von einer
für dieses
Monat außergewöhnlich guten erneuerbaren Produktion (4.693 GWh).
Österreich konnte seinen eigenen Strombedarf (4.492 GWh) im September
bilanziell zu 100 Prozent durch erneuerbare Energie decken.
Hauptgrund dafür war die, durch die starken Regenfälle andauernde
hohe Erzeugung aus Laufwasserkraftwerken. Die Wasserkraft machte im
September mit 3.272 Gigawattstunden (GWh) rund 70 Prozent der
Erneuerbaren aus. Die Windenergie trug mit 791 GWh rund 17 Prozent
zur Produktion nachhaltigen Stroms bei. Während sich die Photovoltaik
-Einspeisung im Vergleich zum September des Vorjahres um unglaubliche
76 Prozent steigern konnte und insgesamt mit 466 GWh zehn Prozent zu
den Erneuerbaren beisteuerte.
Produktionszuwachs an Erneuerbaren bringt historischen
Exportrekord mit 5.406 MW
Durch die gute Produktion aus erneuerbaren Energiequellen konnte
in Österreich ein Stromüberschuss erzielt werden, der dazu führte,
dass Österreich im September an 16 Tagen Strom ins Ausland
exportieren konnte und einen Exportsaldo von 232 GWh erzielte. Am 28.
September konnte in der 15min-Periode von 20:45 bis 21:00 Uhr ein
neues historisches Exportmaximum von 5.406 MW (auf Basis der
saldierten Import / Export Fahrpläne) erreicht werden. Damit wurde
das bisherige Maximum vom 27.05.2023 (4.995 MW) um 411 Megawatt und
somit um rund acht Prozent übertroffen.
Keine Energiewende ohne starkes Stromnetz
Um den volatilen, erneuerbaren Strom nutzbar zu machen, braucht
es ein starkes Stromnetz, das den Strom dorthin transportiert, wo er
gebraucht wird. Um dabei Überlastungen im Stromnetz zu verhindern und
um die sichere Stromversorgung zu gewährleisten, werden mit
sogenannten Redispatch-Maßnahmen Überlastungen vermieden. Darunter
versteht man den gezielten und kontrollierten Einsatz von
Kraftwerken.
Im September musste an 22 Tagen in die Einsatzplanung der
Kraftwerke in Österreich eingegriffen werden, um die sichere
Stromversorgung zu gewährleisten. Um sieben Tage mehr als im
Durchschnitt der bisherigen acht Monate (15 Tage pro Monat 2024).
Dabei entstehen Kosten, die der Stromkunde zahlen muss. Ende
September lagen diese Kosten bei rd. 75,6 Millionen Euro.
Ein negativer Effekt neben den Kosten bzw. dem steigenden CO 2 -
Verbrauch, ist das „Abregeln“ erneuerbarer Kraftwerksproduktion.
Dabei werden beispielsweise Windkraftwerke oder Laufwasserkraftwerke,
die zu dieser Zeit an sich Strom produzieren würden,
heruntergefahren, um Überlastungen im Stromnetz zu vermeiden. Seit
Anfang des Jahres sind auf diese Art und Weise durch Redispatch-
Maßnahmen durchschnittlich 5.680 Megawattstunden (MWh) Strom pro
Monat „verloren“ gegangen (der entsprechende September-Wert lag bei
rd. 6.930 MWh Strom; die Gesamtsumme von Jänner bis September beträgt
rd. 51.125 MWh).
„Die installierte mögliche Leistung an erneuerbarem Strom nützt
daher nichts, wenn die zur Verteilung des Stroms notwendige
Infrastruktur zu schwach oder nicht vorhanden ist. Sowohl der
gezielte Einsatz thermischer- bzw. hydraulischer Kraftwerke, also
auch das Abregeln von Erneuerbaren zur Verhinderung einer
Netzüberlastung muss uns Warnsignal und Weckruf zugleich sein: ohne
ein kapazitätsstarkes und sicheres Stromnetz werden wir die für die
versorgungssichere Energiewende notwendigen energiewirtschaftlichen
Ziele nicht erreichen und es werden gleichzeitig vermehrt ökonomisch
negative Effekte eintreten“, betont Christoph Schuh,
Unternehmenssprecher der APG.
Um auch die geplanten Zuwachsraten im Bereich der Erneuerbaren in
den nächsten Jahren uneingeschränkt nutzen zu können, benötigt es
eine kapazitätsstarke Strominfrastruktur, Speicher sowie digitale
Intelligenz innerhalb des Stromsystems. Das 9 Milliarden Euro schwere
Investitionsprogramm der APG bis 2034 und dessen zeitgerechte
Umsetzung sind somit zentral für das Gelingen der versorgungssicheren
Energiewende. Die Beschleunigung und Vereinfachung von
Genehmigungsverfahren sind dafür unabdingbar.
Energieaustausch innerhalb Österreichs
Über das regionale Stromnetz der APG wird auch der
Energieaustausch innerhalb des Landes ermöglicht. Stromüberschüsse
der einzelnen Bundesländer können dadurch österreichweit verteilt und
Defizite kompensiert werden.
Niederösterreich (351 GWh) konnte aufgrund von guter Wasser- und
Windproduktion im September den höchsten Energieüberschuss erzeugen
und über das APG-Netz österreichweit zur Verfügung stellen. Tirol (
239 GWh) aufgrund seiner guten Wasserproduktion am zweitmeisten. Wien
(442 GWh) musste neben Kärnten (119 GWh) am meisten Strom aus dem
Netz beziehen.
Verantwortungsvoller Stromverbrauch
Im September (KW 36-39) wurde in Österreich auf Basis der aktuell
vorliegenden Daten 4.492 GWh Strom aus dem öffentlichen Netz
verbraucht - um rund neun Prozent mehr als im September 2023 (4.140
GWh). Dieser Wert ist umso bemerkenswerter, da der Eigenverbrauch an
selbstproduzierter PV ansich dämpfend auf den Stromverbrauch
einwirkt.
Es ist wichtig, verantwortungsvoll beim Stromverbrauch zu
agieren. Mit jeder Stromeinsparung werden auch CO 2 und
gesamtsystemische Kosten reduziert und damit ein wesentlicher Beitrag
zur Erhöhung der Systemsicherheit geleistet. Der Trend CO 2 zu
reduzieren, muss weiter vorangetrieben werden. Dazu zählt auch
eigenverbrauchter PV-Strom.
Tipps zum Stromsparen finden Sie unter www.apg.at/stromspartipps/
. Mit dem APG Powermonitor ist es der österreichischen Bevölkerung
möglich, die effektivsten Stromsparstunden zu sehen und somit einen
aktiven Beitrag zur CO 2 -Reduktion und zur Systemsicherheit zu
leisten. Den APG Powermonitor finden Sie unter: www.apg-
powermonitor.at/ .
APG verfolgt laufend die Entwicklung der heimischen E-Wirtschaft
und veröffentlicht unter www.apg.at/infografiken/ regelmäßig Grafiken
zu den Themen: Energieaustausch, Stromverbrauch Österreich,
Stromerzeugung Erneuerbare, Import/Export u. v. a. m.
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzanbieter verantwortet Austrian
Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer
leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur sowie der Anwendung
von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die erneuerbaren
Energien, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu
preisgünstigem Strom für Österreichs Konsumentinnen und Konsumenten
und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie
zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz
erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das
Unternehmen mit einem Team von rund 900 Spezialistinnen und
Spezialisten betreibt, instand hält und laufend den steigenden
Anforderungen der Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und
Industrie anpasst. Über die Steuerzentrale im 10. Wiener
Gemeindebezirk wird ein Großteil der insgesamt 67 Umspannwerke, die
in ganz Österreich verteilt sind, remote betrieben. Auch 2023 lag die
Versorgungssicherheit, dank der engagierten Mitarbeiter:innen, bei
99,99 Prozent und somit im weltweiten Spitzenfeld. Unsere
Investitionen in Höhe von 445 Millionen Euro 2024 (2023: 490 Mio.,
2022: 370 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und wesentlicher Baustein
für die Erreichung der Klima- und Energieziele Österreichs. Insgesamt
wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Netzaus- und -umbau
investieren.
Wiener Börse Party #770: ATX runter, Musk-Steilvorlage für Ziemlich gut veranlagt; Wolfgang Schüssel, FMA, Vienna, RBI
Aktien auf dem Radar:Agrana, Pierer Mobility, Kapsch TrafficCom, Immofinanz, CA Immo, Flughafen Wien, Amag, Marinomed Biotech, VIG, voestalpine, Porr, Verbund, AT&S, EVN, Lenzing, Cleen Energy, FACC, Palfinger, Polytec Group, RBI, Telekom Austria, Warimpex, Zumtobel, Oberbank AG Stamm, Strabag, Austriacard Holdings AG, Erste Group, Österreichische Post, S Immo, Uniqa, Wienerberger.
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