02.07.2024,
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Wien (OTS) - Wien (AIT): Das vom AIT geleitete europäische
Forschungsprojekt SOLIFLY (Semi-SOlid-state LI-ion Batteries
FunctionalLY Integrated in Composite Structures for Next Generation
Hybrid Electric Airliners) hat erfolgreich seine Abschlussphase
erreicht. Über einen Zeitraum von drei Jahren hat ein hochkarätiges
europäisches Konsortium unter der Leitung des AIT Austrian Institute
of Technology bedeutende Fortschritte im Bereich der Elektrifizierung
der Luftfahrt erzielt.
Im Mittelpunkt der Entwicklung standen spezielle Flugzeugbauteile
mit doppelter Funktion: Sie weisen mechanisch-strukturelle
Eigenschaften auf und können in die Tragkonstruktion integriert
werden, während sie gleichzeitig als elektrische Energiespeicher
dienen. Das Ziel war es, die nachhaltige Elektrifizierung der
Luftfahrt zu unterstützen. Durch die Multifunktionalität dieser
Bauteile soll die Gesamtsystemeffizienz gesteigert werden. Die
gleichzeitige Speicherung elektrischer Energie und der Erhalt der
mechanischen Festigkeit tragen zur Reduktion des Systemgewichts bei.
Zwtl.: Technologische Durchbrüche für die Luftfahrt von morgen
Die Luftfahrt steht vor der Herausforderung, ihre
Umweltauswirkungen zu reduzieren und gleichzeitig den steigenden
Mobilitätsbedarf zu decken. Das SOLIFLY-Projekt markiert einen
wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Luftfahrt. Es
entwickelte innovative Batterietechnologien, die den Betrieb von
Flugzeugen effizienter und umweltfreundlicher machen. Eine zentrale
Rolle bei der Elektrifizierung spielen Energiespeichersysteme, die
den strengen Richtlinien der Luftfahrt entsprechen müssen. Dazu
gehören Batterien mit hoher Energiedichte und höchsten
Sicherheitsstandards. Luftfahrttaugliche Batterietechnologien und
-systeme für Großraumflugzeuge befinden sich jedoch noch in einem
frühen Entwicklungsstadium. Hier setzt das SOLIFLY-Projekt an, das
multifunktionale Energiespeicher erforscht.
Eine Schlüsselinnovation des Projekts ist die neuartige,
zukunftssichere lasttragende Semi-Solid-State-Elektrochemie. Diese
basiert auf Aktivmaterialien mit hoher Energiedichte und einem nicht
entflammbaren, strukturellen Elektrolyten. Die Formulierung musste
kompatibel sein mit in der Luftfahrt anerkannten Strukturmaterialien
und Herstellungsprozessen wie der Aushärtung im Autoklav. Diese
Technologie wurde in zwei unterschiedlichen Konzepten für
strukturelle Batteriezellen implementiert. Das erste Konzept weist
nach der ersten Entwicklungsphase eine spezifische Energie von 50
Wh/kg und ein Elastizitätsmodul von 10 GPa auf. Es wurde eine Serie
größerer, mehrlagiger struktureller Batteriezellen für den
multifunktionalen Projektdemonstrator hergestellt. Das zweite Konzept
nutzt Carbonfasern sowohl als Strukturelement als auch als
Stromsammler. Diese Variante ist derzeit weniger ausgereift,
insbesondere in Bezug auf die elektrische Leistungsfähigkeit und
Skalierbarkeit.
Ein weiterer Erfolg des Projekts war die Entwicklung eines
Ansatzes zur Integration struktureller Batteriezellen in
luftfahrttaugliche, hochfeste Carbon-Komposit-Bauteile, ohne deren
mechanische Eigenschaften zu beeinträchtigen. Dies wurde im
multifunktionalen Projektdemonstrator demonstriert, einem hochfesten,
versteiften Paneel, das als repräsentatives Standardbauteil gewählt
wurde. Damit konnte nachgewiesen werden, dass die Integration von
Energiespeichern mit den hohen mechanischen Anforderungen in der
Luftfahrt vereinbar ist.
Zwtl.: Intensive Zusammenarbeit mit der Luftfahrtindustrie
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des SOLIFLY-Projekts war die enge
interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Forschungszentren (AIT,
ONERA, CIRA), Universitäten (Wien und Neapel) und Expert:innen aus
der Batterie- (CustomCells) und Luftfahrtindustrie (Piaggio
Aerospace, Pipistrel Vertical Solutions, Dassault Aviation und FACC).
Die Luftfahrtindustrie war über den Beirat von Anfang an eingebunden,
um sicherzustellen, dass die entwickelten Technologien das Potenzial
für eine industrielle Umsetzung besitzen und somit zur
Dekarbonisierung der Luftfahrt beitragen können.
Zwtl.: Ausblick und nächste Schritte
Das SOLIFLY-Projekt hat eine Grundlage geschaffen, um das
Potenzial multifunktionaler Energiespeicher für die Elektrifizierung
und Dekarbonisierung der Luftfahrt zu quantifizieren und zu
untermauern. Aufbauend auf diesen Ergebnissen gehen die
Projektpartner bereits die nächsten Schritte zur Weiterentwicklung
und praktischen Umsetzung dieser innovativen Luftfahrttechnologie –
wie im SOLIFLY-Nachfolgeprojekt [MATISSE]
(
https://go.ots.at/GEUaTVyX).
AIT-Forscher und SOLIFLY-Koordinator Helmut Kühnelt betont die
Bedeutung des Projekts für die Zukunft der Luftfahrt: „Mit SOLIFLY
haben wir gezeigt, dass die Integration von Batterietechnologie in
Strukturbauteile möglich ist, ohne ihre mechanischen Eigenschaften
entscheidend zu beeinträchtigen. Dies ist ein wichtiger Schritt für
multifunktionale Energiespeicher als Schlüsseltechnologie für
zukünftige klimaneutrale Luftfahrt. Durch die enge Zusammenarbeit von
angewandter Forschung und Industrie konnten wir sicherstellen, dass
unsere Entwicklungen zukunftsweisend und doch praxisnah sind.“
Der Scientific Director des AIT Andreas Kugi fügt hinzu: „Dies ist
ein Leuchtturmprojekt in der Zusammenarbeit von Universitäten, RTOs
und der Industrie für die Entwicklung neuer maßgeschneiderter
multifunktionaler Batterielösungen für die Luftfahrt. Das AIT wird
weiter an der Optimierung dieser Lösungen arbeiten und wird die
Entwicklung der Europäischen Material Acceleration Platform
unterstützen, um die Innovationszyklen noch effizienter gestalten zu
können.“
AIT Managing Director Brigitte Bach ergänzt: „Das SOLIFLY-Projekt
markiert einen bedeutenden Fortschritt im Rahmen des Green Deals für
die Luftfahrt. Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Industrie haben
wir innovative Technologien entwickelt, die nicht nur die Effizienz
erhöhen, sondern auch die Emissionen reduzieren. Diese Forschung ist
entscheidend für eine nachhaltige Elektrifizierung der Luftfahrt und
unterstreicht unser Engagement für eine klimaverträglichere Zukunft.“
Zwtl.: Zum Projekt
SOLIFLY wurde vom Clean Sky 2 Joint Undertaking im Rahmen des
Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 der Europäischen
Union unter der Fördervereinbarung Nr. 101007577 gefördert.
Konsortium:
[AIT Austrian Institute of Technology – Center for Transport Technologies (Österreich)] (
https://go.ots.at/IT9aomaS)\n[ONERA, The French Aerospace Lab (Frankreich)] (
https://www.onera.fr/en/dmas)\n<a></a>[CustomCells ] (
https://www.customcells.de/)(Deutschland)\n[Universität Wien – Polymer & Composites Engineering Group (Österreich)] (
https://go.ots.at/6wKwv8O4)<a></a>\n[Università degli Studi di Napoli Federico II – Department of Industrial Engineering / Aerospace Engineering (Italien)] (
http://www.dii.unina.it/)\n[CIRA – Italian Aerospace Research Centre (Italien)] (
https://go.ots.at/HCWI5Rsl)\n
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Börsepeople im Podcast S17/03: Stephan Klasmann
Aktien auf dem Radar:EuroTeleSites AG, Warimpex, RBI, Pierer Mobility, AT&S, Lenzing, Rosgix, Uniqa, Bawag, Palfinger, Athos Immobilien, Frauenthal, Wolftank-Adisa, Kapsch TrafficCom, Porr, FACC, RHI Magnesita, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Addiko Bank, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, VIG, Zalando, Siemens Energy, Siemens.
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