20.06.2024,
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Wien (OTS) - Volle Fahrt auf Normung
Zwtl.: Austrian Standards International Vollversammlung blickt auf
große Zukunft
Austrian Standards International-Präsident Anton Ofner und
Austrian Standards CEO und Managing Director Valerie Höllinger luden
am 19. Juni zur ordentlichen Vollversammlung 2024. Dieses Jahr
markiert dabei wohl eines der spannendsten, das es im europäischen
Normungsgeschehen je gegeben hat. Denn die politischen Bekenntnisse
auf nahezu allen entscheidenden Ebenen sorgen aktuell für wichtigen
Rückenwind bei Standards in den großen Transformationsthemen. Denn
zur Umsetzung selbiger wird Schwarmwissen benötigt, das Normen
bieten. Das bestätigte auch Zukunfts- und Trendforscherin Christine
Varga. In ihrer Keynote rollte sie den „Kollektiven“ wie
Normungskomitees als Gestalter:innen des Wandels den Teppich aus,
während sie tradierten Expert:innen-Kult bei der Gestaltung von
Zukunft kritisch sieht.
Einmal jährlich lädt Austrian Standards – die österreichische
Drehscheibe für nationale, europäische und internationale
Standardisierung – seine Mitglieder zur ordentlichen Vollversammlung.
Anton Ofner, Präsident von Austrian Standards International, führt
aus: „Das hohe Interesse verdeutlicht einmal mehr den Stellenwert der
Normung und bestätigt unseren Weg. Standards sorgen dafür, dass eins
zum andern passt. Standards begleiten uns alle tagtäglich und das
unser ganzes Leben lang. Auch bei den großen Zukunftsthemen wie KI,
Wasserstoff oder Circular Economy spielen Standards eine
entscheidende Rolle.“
Heuer fand die Vollversammlung unter neuen Vorzeichen statt. Denn
nur eine Woche zuvor hatte Wirtschaftsminister Martin Kocher die
teilweise Anpassung der nationalen Normungsstrategie an die erst 2022
verabschiedete EU-Standardisierungsstrategie verkündet. „Das ist Wind
in den Segeln einer europäischen Wirtschaftsstrategie, die mehr denn
je im globalen Wettbewerb auch um Klimaziele steht. Zugleich bedeutet
dies eine unmissverständliche Aufwertung für europäisches
Schwarmwissen, für das wir stehen,“ so Valerie Höllinger, CEO und
Managing Director Austrian Standards. Besonders profitieren sollen
von diesem Push kleine und mittlere Betriebe. Sie machen laut
Wirtschaftsministerium in Österreich 99,8 % aller Unternehmen aus.
Entsprechend stark vertreten sind sie schon heute in den
Normungskomitees. Ihr Know-how fließt hier unmittelbar in nationale,
europäische und internationale Normen ein. „Schon heute haben mehr
als 90 % unserer Normen europäischen oder internationalen Ursprung.
Europa hat das Chancenpotenzial von Standards vor zwei Jahren in
einer EU-Standardisierungsstrategie verabschiedet. Dabei ist es uns
gemeinsam mit unseren Partner:innen und Gremien wichtig, den
österreichischen Beitrag zu leisten“, bestätigt Höllinger.
Während man sich also in Europa mit Standards auf ein gemeinsames
Management von Transformation, Wirtschaft und Handel geeinigt hat,
sind die Geschäftsmodelle dahinter von Land zu Land unterschiedlich
aufgebaut. Hier erwartet man im Rahmen der Systemaufwertung nächste
politische Schritte.
Zwtl.: Neue Mitglieder im Präsidium und Präsidialrat
Wichtiger Teil der Tagesordnung waren die personellen
Veränderungen von Neu- bis Wiederwahlen sowie Ernennungen im
Präsidium und Präsidialrat. Mit viel Dankbarkeit und Respekt wurde im
Rahmen der Vollversammlung ein sehr engagiertes Präsidiumsmitglied
offiziell verabschiedet. Matthias Tschirf vertrat von 2019 bis 2024
im Präsidium die Positionen des Bundes. Seine Person und sein
Engagement wurden im Rahmen der Vollversammlung mit der
Ehrenmitgliedschaft gewürdigt. In seiner Rede hielt er fest: „Mit dem
Normenwesen verbindet mich in den letzten mehr als 12 Jahren sehr
viel. Es ist eine der spannendsten Materien meiner Laufbahn. Nämlich
darum: Wenn man den Binnenmarkt verstehen will, muss man sich mit
Normung beschäftigen. Wenn man sich mit internationaler
Handelspolitik beschäftigt, muss man sich mit Normen beschäftigen.
Und gleichzeitig schafft Normung etwas, dass in den letzten Jahren
selten geworden ist: Alle Stakeholder sitzen an einem Tisch und
arbeiten gemeinsam an einer Lösung, einer Norm. Das ist faszinierend.
Ich glaube, dass Normung und vor allem Austrian Standards für die
Republik viel Wichtiges geleistet hat.“ Ihm folgt Alisa
Thomann-Mlejnek nach.
Der Präsidialrat von Austrian Standards ist das Konsultativorgan
zu wirtschaftspolitischen und strategischen Fragestellungen. Hierfür
wurden neue Mitglieder gewählt:
Norman Brunner, Leiter Akkreditierung Austria BMAW\nMichael Mattes, Sachverständiger; Heizungs-, Klima-, Lüftungs-, Sanitär-Techniker\nClara Neppel, Senior Director European Business Operations IEEE\nSebastian Klocker, Österreichischer Gewerkschaftsbund (ab 1.12.2024)\nZwtl.: Schwarmwissen statt Expert:innen-Kult
Christiane Varga, Soziologin, Trend- & Zukunftsforscherin gab mit
ihrer inspirierenden Keynote grünes Licht in eine hoffnungsvolle
Zukunft, die wir nur im Kollektiv erfolgreich beschreiten werden. Am
Anfang von Transformation gilt es, Veränderungsmuster zu erkennen und
mithilfe kollektiver Erfahrung aktiv mitzugestalten. Diese kollektive
Intelligenz bildet das gebündelte Wissen von Individuen ab. Es
beinhaltet u.a. die Erfahrungen und die Fähigkeiten einer Gruppe und
kann genutzt werden, um effektiv und nachhaltig Sachverhalte zu
lösen. Dafür stehen Normen seit mehr als 100 Jahren.
Druckfähige Fotos zum Download finden Sie [hier]
(
http://bit.ly/4c7RRm5).
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