15.06.2024, 2754 Zeichen
Die Pierer Mobility AG rechnet 2024 mit einem Umsatz-Minus, einem ausgeglichenen bis leicht positiven EBIT im Motorrad-Bereich und einem deutlich negativen Ergebnis im Fahrrad-Bereich. Die Dynamik in den Motorrad-Kernmärkten in den USA und Europa habe sich deutlich verlangsamt, so die Gesellschaft. Die Verkaufszahlen der Gesellschaft würden nach drei überdurchschnittlich erfolgreichen Jahren heuer unter den Erwartungen liegen, heißt es. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet der Vorstand aufgrund der Marktentwicklung einen Umsatzrückgang im Ausmaß von 10 bis 15 Prozent für die beiden Segmente Motorrad und Fahrrad.
Im Motorradbereich geht der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr davon aus, dass die eingeleiteten Kosteneinsparungen die negativen Auswirkungen des rückläufigen Absatzes dahingehend kompensieren können, dass ein ausgeglichenes bis leicht positives EBIT erwirtschaftet werden kann. Die Entwicklung der bestehenden Händler sowie der weitere Ausbau des Händlernetzes zur Unterstützung des Markenstrategie sei Kernthema in 2024. Die gemeinsame Forschung und Entwicklung bei dem strategischen Partner Bajaj Auto in Indien und dem JV-Partner CFMOTO in China wird ausgebaut. Aufgrund der zunehmend fragilen Zulieferindustrie in Europa nutzt die Pierer Mobility-Gruppe die vorteilhaften wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in diesen Regionen zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Dort wird eine leistungsfähige und qualitativ hochwertige Zulieferindustrie aufgebaut, so die Gesellschaft.
Im Fahrradbereich rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2024 hingegen mit einem deutlich negativen EBIT in Höhe von -110 bis -130 Mio. Euro. Bei den Händlern gebe es einen verringerten Abbau der Bestände und somit eine weiterhin beträchtliche Kapitalbindung. Dadurch sowie durch verlängerte Zahlungsziele und höhere Rabatte sei im laufenden Geschäftsjahr mit einer erheblichen Belastung des EBIT und des Finanzergebnisses zu rechnen. Die bereits im Geschäftsjahr 2023 eingeleitete Neuausrichtung des Fahrradbereichs mit der Fokussierung auf das Premium-Segment wird konsequent umgesetzt und 2024 abgeschlossen, so die Gesellschaft.
Hintergrund: Während der Corona-Pandemie stieg die Nachfrage nach Fahrrädern rasant an, was zu einer Überhitzung am Fahrradmarkt und Verwerfungen in der gesamten Lieferkette führte. Als Ergebnis daraus erreichten die eigenen Lagerbestände und die der Lieferanten und Händler Höchststände. Die Rückführung dieser Bestände auf ein Normalniveau dauert bei gleichzeitig massivem Druck auf die Verkaufspreise weiter an. Aufgrund dieser Entwicklungen führt der außerordentliche Abwertungs- und Restrukturierungsbedarf in 2024 zu einem signifikant negativen Ergebnis im Bicycle-Segment.
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