17.04.2024,
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Wien (OTS) - Im Rahmen einer Enquete präsentierte Studienautor Peter
Hajek (UNIQUE research) heute die Ergebnisse der Jugendstudie 2024.
Unter dem Titel „Was wünscht sich die Jugend“ ließen die 4 Verbände
der Initiative 2050, als Vertreter der zweiten und dritten Säule des
österreichischen Pensionssystems, die Wahrnehmungen und Erwartungen
junger Menschen zwischen 18 und 30 Jahren, zu ihren zukünftigen
Pensionen befragen.
Ministerin Gewessler unterstreicht die Bedeutung von Altersvorsorge
und Klimaschutz
„Finanzielle Vorsorge und Klimaschutz haben mehr miteinander zu tun,
als viele denken. Denn die beste Altersvorsorge ist jene, die uns ein
gutes Leben ermöglicht. Nachhaltige Investitionen müssen im Einklang
mit den Klimazielen stehen. Dafür sorgt eine enge Verknüpfung mit der
EU-Taxonomie. Mit dem österreichischen Green Bond und grünen
Finanzbildungsmaßnahmen sind wir mitten in der Umsetzung der
österreichischen Green Finance Agenda. Und mit der Green Finance
Alliance hat unser Ressort eine international einzigartige
Vorreiterinitiative ins Leben gerufen. Die Aufgabe lautet nun:
doppelt Vorsorge treffen. Indem wir die Klimaziele ernst nehmen,
sorgen wir auch finanziell und wirtschaftlich vor“, erläutert
Bundesministerin Leonore Gewessler bei der Veranstaltung.
Jugend-Staatssekretärin appelliert an Vorsorgegedanken
„Wir müssen in Sachen Pensionen als Gesellschaft eine Allianz der
Vernunft bilden. Denn ohne das Wissen und die Kraft der Alten wird es
nicht gehen, aber ohne die Zuversicht und den Arbeitswillen der
Jungen auch nicht. In diesem Sinne: Wir müssen über ein gesundes
Fundament des Generationenvertrages reden. Darüber, wie Menschen
länger gesund und gerne in ihrem Job bleiben und wie wir bei jungen
Menschen das Bewusstsein und reale Möglichkeiten für eine ordentliche
Pension schaffen. Diese Möglichkeit werden wir mit neuen
Vorsorgemodellen schaffen müssen, beispielsweise halte ich einen
staatlichen Pensionsfonds für eine smarte Lösung, um die staatliche
Säule zu entlasten. Aber auch die Umsetzung des
Generalpensionskassenvertrages und die Wiedereinführung der
Behaltefrist wären wichtig Bausteine für ein gesundes
Pensionssystem“, so Staatssekretärin Claudia Plakolm.
Bedarf an Zusatzpension ist keine Kritik an staatlichem
Pensionssystem
Mag. Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensions- und
Vorsorgekassen zu den Ergebnissen der Jugendstudie: „Es ist
alarmierend, wenn sich 75 Prozent der jungen Erwachsenen Sorgen um
ihre Pension machen. Jedoch verstehen wir diese nicht als Kritik an
der ersten Säule - dem staatlichen Pensionssystem. Vielmehr zeigen
die Zahlen, dass es dringend einen Ausbau der betrieblichen und
privaten Vorsorge für eine substanzielle Ergänzung benötigt. Es ist
jedoch ermutigend, dass junge Menschen bereit sind, in ihre
Altersvorsorge zu investieren. Durchschnittlich haben die Befragten
hier einen Betrag von etwas über 100 Euro pro Monat angegeben. Dies
verdeutlicht die Notwendigkeit, effektive und zugängliche
Vorsorgemöglichkeiten auszubauen.“
Zakostelsky weiter: „Eine unserer zentralen Forderungen ist daher,
die Kompetenzerweiterung des gesetzlichen Aufgabenbereichs der
Alterssicherungskommission auf alle drei Säulen des Pensionssystems
auszuweiten. Dadurch könnten wir eine ganzheitliche und
zukunftsfähige Gestaltung der Altersvorsorge in Österreich
sicherstellen.“
Vorsorgekassen bieten bereits jetzt flächendeckende Absicherung
Für Vorstandsdirektor Andreas Csurda, Vorsitzender Berufsgruppe
Vorsorgekassen, zeigen „die Ergebnisse der Umfrage deutlich, dass
junge Menschen besorgt in die Zukunft blicken. Vor allem für jene,
mit geringen freien Mitteln für die private Vorsorge, bieten die
Betrieblichen Vorsorgekassen bereits einen ersten wichtigen Baustein
für die finanzielle Absicherung im Alter. Die Vorsorgekassen bieten
als flächendeckendes System der kapitalgedeckten Vorsorge die
perfekte Ergänzung zum Pensionssystem und somit eine sichere
Perspektive nach der aktiven Erwerbstätigkeit.“
Finanzbildung essentiell für erfolgreiche Vorsorge
Vorstandsdirektor Dr. Peter Eichler vom Verband der
Versicherungsunternehmen Österreich (VVO) sieht in den vorliegenden
Zahlen ein deutliches Signal für das Potenzial von Bildungs- und
Förderprogrammen: „Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, wie wichtig
die Beschäftigung mit der Altersvorsorge für Finanzbildung junger
Menschen in unserem Land ist. Dies ist umso wichtiger, als das Thema
Pensionen den jungen Menschen offensichtlich große Sorge bereitet –
und zwar an zweiter Stelle (nach der Teuerung) und noch vor dem
Klimawandel. Trotz der Sorgen um die Pension und der grundsätzlich
positiven Haltung gegenüber privater Altersvorsorge hat die Mehrheit
noch keine ergänzende Vorsorge abgeschlossen – ein deutlicher Hinweis
auf die Notwendigkeit von Bewusstseinsbildung und Anreizen.“
Private Anbieter sehen sich in Ausbau der Pensionsvorsorge bestätigt
Für Mag. Heinz Bednar, Präsident der Vereinigung Österreichischer
Investmentgesellschaften (VÖIG) zeigen die vorliegenden Ergebnisse
der Jugendstudie ebenfalls: „einen klaren Beleg für die
Dringlichkeit, die persönliche Vorsorge als Ergänzung zu den
staatlichen und betrieblichen Pensionssystemen weiter auszubauen.“
Wichtige Erkenntnisse für zukünftige Regierung
Die Initiative 2050 sieht in den Ergebnissen der Jugendstudie 2024
eine klare Aufforderung an Politik und Gesellschaft, die
Rahmenbedingungen für die Altersvorsorge junger Menschen zu
verbessern. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und den Ausbau der
zweiten und dritten Säule kann die Jugend in Österreich eine sichere
und sorgenfreie Zukunft genießen.
Allgemein sind sich die Sprecher der vier Verbände der Initiative
2050 einig: „Die vorliegenden Ergebnisse der Jugendstudie 2024 sind
nicht als Kritik an der ersten Säule des Pensionssystems zu
verstehen. Vielmehr gilt es, die ergänzende private und betriebliche
Vorsorge weiter auszubauen.“
Über die Initiative 2050
Die „INITIATIVE 2050“ (vormals Arbeitsgemeinschaft Zusatzpensionen)
umfasst alle Anbieter der betrieblichen und privaten Pensionsvorsorge
in Österreich. Das sind der Fachverband der Pensions- und
Vorsorgekassen, der Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs
(VVO) und die Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften
(VÖIG).
Die Mitglieder der Initiative 2050 vertreten gemeinsam ein
veranlagtes Volumen von mehr als 200 Milliarden Euro. Ziel der
Initiative ist es, notwendige Neuerungen und konkrete Optionen
aufzuzeigen sowie die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu verbessern,
um das heimische Pensionssystem gesamtheitlich und nachhaltig auf
hohem Niveau zu sichern. Im Mittelpunkt steht dabei stets eine
substanzielle Ergänzung der staatlichen Pension, keinesfalls aber
eine Konkurrenz oder gar ein Ersatz des staatlichen Systems.
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