11.12.2023,
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Wien (OTS) - Mit dem Ziel, schwierige Projekte für die Klimawende
beschleunigt in die Umsetzung zu bekommen, ist das Climate Lab vor
etwas mehr als einem Jahr angetreten. Nun steht die erste Welle an
Programmen vor dem Abschluss und mit dem Ergebnisbericht zum Programm
für zirkuläre Matratzen im Auftrag des Klimaschutzministeriums liegt
der erste Ergebnisbericht samt Umsetzungsplan vor.
“Das Besondere an diesem und auch den folgenden Umsetzungsplänen
ist, dass wir alle einbinden, die es für Lösungen braucht. Vom
Rohstoffproduzenten über den Handel bis zu Entsorgungsbetrieben, von
der Wissenschaft bis zu Behörden waren alle Sektoren eingebunden. Wir
wollen dazu beitragen, Sektorengrenzen zu überwinden und das ist uns
hier auch gelungen", ist Geschäftsführer Gebhard Ottacher überzeugt.
Allianz und Herstellerverantwortung
Jahr für Jahr werden nach wie vor rund 1 Mio. Matratzen in Österreich
verbrannt. Damit sich das ändert, sieht der Umsetzungsplan des
Climate Lab die Gründung einer Matratzen-Allianz vor, in der die
gesamte Wertschöpfungskette zusammenarbeitet. Die Idee ist nicht neu,
Vorbild ist unter anderem die Schweiz. Mit einer Allianz in
Österreich wäre ein erster Schritt getan. Ein weiterer wichtiger
Schritt wäre etwa die Einführung eines Extended Producer
Responsibility (EPR)-Systems. Vereinfacht gesagt übernehmen die
Hersteller und Händler Verantwortung für ihre Produkte auch über den
Verkauf hinweg bis zur Sammlung und Wiederaufbereitung, indem sie
sich finanziell beteiligen.
“Solche Systeme haben im Ausland bereits beeindruckende Ergebnisse
erzielt. In einigen Regionen in Belgien werden bereits mehr als 60%
der Matratzen wieder eingesammelt, Tendenz rasch steigend. In
Connecticut (USA) stieg die Recyclingrate von 8,7% auf beeindruckende
63,5%”, erklärt Programm-Manager Gregor Pflüger.
Pilotprojekte geplant
Zusätzlich zu diesen ambitionierten, systemischen Verbesserungen im
österreichischen Matratzenmarkt braucht es natürlich auch noch
Forschung und Entwicklungsarbeit. Mehrere Teilnehmer:innen des
Programms haben bereits ihr Interesse an Pilotprojekten signalisiert.
Darin soll das Matratzendesign für zukünftige Modelle und die
Zusammensetzung alter Matratzen unter die Lupe genommen werden. In
einem weiteren Pilotprojekt soll die Sammlung von Matratzen einem
Praxis-Test unterzogen werden, um weitere wertvolle Erkenntnisse zu
gewinnen.
Lösungen aus Österreich
Innovative Lösungen aus Österreich gibt es bereits. Das Wiener
Startup ‘MATR’ bietet neben einer kreislauffähigen Matratze auch
Servicepakete an, wie z.B. das Mieten von Matratzen, womit sich auch
das Geschäftsmodell an die Anforderungen der Kreislaufwirtschaft
angepasst hat. Der Salzburger Hersteller Elastica hat mit der
Matratze ‘Loop’ ebenfalls ein zirkuläres Produkt entwickelt, das sich
bereits an der Eco-Design-Verordnung orientiert.
Die Verlängerung der Lebensdauer von Matratzen ist neben der
Kreislauffähigkeit ein weiterer Hebel, um Ressourcen und Energie zu
sparen. In Wien betreibt MatWash eine Anlage zur Matratzenreinigung.
Anstatt die alte Matratze zu entsorgen, kann sie hier gereinigt
werden - für hygienische Matratzen bis ins hohe Matratzenalter.
“Mit diesem Umsetzungsplan haben wir den Unternehmen der Branche
den Weg bereitet. Beschreiten müssen sie ihn aber selbst. Nach all
den intensiven Gesprächen und all der gemeinsamen Arbeit sind wir
zuversichtlich, dass es schon bald zu einer echten Wende in der
Matratzenbranche kommt.” zeigt sich Climate Lab
Circularity-Direktorin Helene Pattermann zuversichtlich.
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