23.11.2023,
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Innsbruck (OTS) - Ein Leitprojekt im Westen Österreichs wächst, blüht
und gedeiht: Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG baut zwischen
Südtiroler Platz und Bozner Platz eine neue Zentrale und für
Innsbruck ein lebendiges Quartier beziehungsweise eine neue Mitte –
mit internationalem Vier-Sterne-Hotel, Handel, Gastronomie, Kunstraum
und vielem mehr. Im Rohbau fertiggestellt ist jetzt der Bauteil B, er
beheimatet die Shop- und Gastrowelt im DAS RAIQA. Für das neue
Haupthaus ist die Turm-Revitalisierung zum zentralen Tragwerk nahezu
abgeschlossen, auf seiner Nordseite entsteht mit einem schwebenden
Gebäudeflügel, dem sogenannten Hammerkopf, bereits ein
architektonisches Signature-Element des Quartiers. Der Rohbau wird
seit Oktober des Vorjahres in 20 Monaten Bauzeit von STRABAG
umgesetzt.
„DAS RAIQA macht eine frühere Passage zum hochwertigen Lebensraum.
Indem wir das Gelände unserer ehemaligen Zentrale nachhaltig und
innovativ bebauen, schaffen wir Platz für die Menschen und eine ganze
Vielfalt an Begegnungsräumen. Im Herzen des Quartiers ist das
gemeinsame Foyer von Bank und Hotel mit seinem außergewöhnlichen
Atrium einer dieser Dialogbereiche und der fortschreitende Rohbau
lässt die Besonderheit dieses Ortes schon jetzt erahnen und spüren“,
freut sich Reinhard Mayr, der Vorstandsvorsitzende der
Raiffeisen-Landesbank Tirol AG, und betont: „Für die Realisierung der
Begegnungsräume im Quartier ist außerdem mit dem kürzlich
fertiggestellten Rohbau für den Bauteil B – dieser betrifft die
Handelszeile und das darüberliegende Terrassenrestaurant – ein
wichtiger Schritt getan, dieser Bauabschnitt dient außerdem der
wirtschaftlichen Belebung des städtischen Raums.“
Mehr als 100 Fachkräfte sind auf der Baustelle täglich im Einsatz,
um den gesamten Rohbau umzusetzen. Unterstützt werden sie dabei von
fünf Kränen, von denen der Hauptkran 53 Meter hoch in den Himmel ragt
und Lasten bis zu 20 Tonnen bewältigt. Neben der schieren Größe macht
vor allem das nachhaltige Gesamtkonzept DAS RAIQA zu einem
Leitprojekt. So wird etwa im Inneren des entstehenden Haupthauses,
welches die RLB Tirol und die Hotelmarke Radisson RED gemeinsam
nutzen, aus alt neu gemacht. „Konkret trägt der in den letzten
Monaten aufwendig zurückgebaute und revitalisierte alte Turm
ressourcenschonend wesentliche Teile des zentralen Neubaus“, erklärt
Mayr. Gegenüber einem konventionellen Totalabbruch mit folgender
Neuerrichtung der Struktur reduziert dieser Ansatz die CO2-Emissionen
um 30 Prozent.
Nachhaltige Quartiersentwicklung durch Nutzung bestehender
Strukturen
Einen der Schwerpunkte, wenn es um die nachhaltige
Quartiersentwicklung im Städtebau geht, setzt STRABAG auf Bauen im
Bestand. Also darauf, Gebäude zu sanieren, zu revitalisieren und sie
einer neuen Nutzung zuzuführen, um wertvolle Ressourcen einzusparen
sowie zusätzliche Bodenversiegelung zu vermeiden. Vor allem in
Großstädten werden umfangreiche Entwicklungsprojekte mittlerweile
ganzheitlich geplant und verschiedene Nutzungsformen wie Wohnen,
Einkaufen und Arbeiten räumlich vereint. Auch die
Raiffeisen-Landesbank Tirol verfolgte schon in der Planung den
Ansatz, möglichst viele Teile des bestehenden Gebäudes
wiederzuverwenden. Der sogenannte Turm, das ehemalige Bestandsgebäude
der RLB, wurde bis auf sein Stahlbeton-Skelett behutsam zurückgebaut,
während parallel bereits am Neubau gearbeitet wurde. Um das
verbleibende Turmskelett werden später teilweise die Hotelzimmer in
Holzhybridbauweise angeordnet. Das brachte einige Herausforderungen
mit sich, wie STRABAG-Direktionsleiter Markus Pfeifer erläutert: „Wir
bauen hier im Herzen der Stadt, deshalb war es bisher besonders
herausfordernd, die verschiedenen Projektphasen so zu koordinieren,
dass Rückbau und Neubau gleichzeitig anlaufen konnten. Die beengten
Platzverhältnisse erforderten also eine genaue Logistikplanung. Wir
sind sehr stolz, Teil dieses neuartigen und nachhaltigen Projekts zu
sein, das nicht nur wertvolle Ressourcen spart, sondern auch völlig
neue Möglichkeiten für die Nutzerinnen und Nutzer bieten wird.“
Hammerkopf: Schwebt scheinbar, öffnet das Quartier und schenkt
Raum
Hohen technischen Anspruch setzt STRABAG auch im Rahmen der
entstehenden Neubauteile um. Einer davon ist der sogenannte
Hammerkopf, ein Architektur-Highlight im Haupthaus. Dieser lädt ab
Adamgasse in das Quartier und kragt ab dem sechsten Obergeschoß der
insgesamt neun entstehenden Stockwerke aus. „Beim Hammerkopf sind
besonders die statischen Anforderungen zu beachten. Denn da es sich
um einen sogenannten „auskragenden Baukörper“ handelt, arbeiten wir
gerade mit einer hochkomplexen Unterstellung aus 100 Tonnen Stahl,
die den Hammerkopf so lange stabil hält, bis die Bauarbeiten <a>so
weit</a> fortgeschritten sind, dass er sich selbst tragen kann“,
erklärt Markus Pfeifer. In den letzten Wochen wurden der
Schalungstisch – dieser liegt in rund 20 Metern Höhe und ist dicht
mit Gerüsttürmen unterstellt – und der Bewehrungsstahl zum Gießen der
Bodenplatte für den Hammerkopf vorbereitet. Mit dem Hammerkopf im
Vollausbau wird diese schließlich ein Gesamtgewicht von rund 1.800
Tonnen tragen. Dann wird der Hammerkopf 16 der insgesamt 161
Hotelzimmer beheimaten, gänzlich ohne Stützen auskommen und scheinbar
schweben.
Architektur schafft Raum für Begegnung
„Der Hammerkopf schafft auf der Ebene der Stadt, der Ebene der
Besucherinnen und Besucher, Freiheiten und Raum – trotz Überbauung
mit den Volumina der Bank und des Hotels. Der schwebende
Gebäudeflügel, der ab der Adamgasse in das Quartier lädt, ist sowohl
ein öffnendes als auch ermöglichendes und Raum schenkendes Element“,
betont Architekt Christoph Pichler von Pichler & Traupmann dessen
inhaltliche Funktion. Ein weiteres architektonisches
Signature-Element entsteht im Hauptgebäude mit dem Atrium im
gemeinsamen Foyer von Bank und Hotel. Es wurde im Rahmen der
Rohbauarbeiten bzw. der Revitalisierung des alten Turms auf einer
Grundfläche von 440 m², mit einem Volumen von 16.800 m³ und über eine
Höhe von 35 Metern aus dessen Mitte herausgelöst und zeigt schon
jetzt, was es Spektakuläres bietet: einen freien Blick auf die
erhaltene Stahlbeton-Skelettstruktur des ehemaligen Hochhauses bis an
die höchste Stelle des neuen Gebäudes beziehungsweise – dank
Überdachung mit Glas zur Nutzung des Tageslichtes – bis in den
Himmel. „Wir haben im Zuge unserer Analyse des Turms 78
beeindruckende, über 15 Meter frei gespannte Träger entdeckt. Im
Atrium schaffen sie als freigelegte historische Struktur nun
Identität. Damit spielt Freiraum im Atrium eine wichtige Rolle, von
ebensolcher Bedeutung ist das Atrium aber auch als
Kommunikationsstruktur – den Raum für Dialog und Verbindung schaffen
Treppen, Lifte, Podeste und sogar eine Brücke“, so Christoph Pichler.
Rohbauarbeiten und Kosten im Plan
Im Oktober 2022 wurden die Rohbauarbeiten für DAS RAIQA gestartet,
bis zum Sommer des nächsten Jahres sollen sie abgeschlossen sein.
„Der Plan hält, der Rohbau läuft wie am Schnürchen“, berichtet
Christof Splechtna, das zuständige Vorstandsmitglied in der
Raiffeisen-Landesbank Tirol AG. Im Detail sind im Rohbau zum
aktuellen Zeitpunkt rund 22.000 m³ Beton und rund 3.000 Tonnen
Baustahl und damit bei beiden Baustoffen rund 70 % des gesamten
Materialeinsatzes integriert. Der Holzbau, der ab dem Frühjahr 2024
auf das vierte Obergeschoß aufgesetzt wird, wird eine Kubatur von ca.
30.000 m³ umfassen. „Bis zum Ende dieses Jahres werden noch zentrale
Elemente des Haupthauses wie etwa das Stiegenhaus im Norden, die
RLB-Bankstelle im Foyer und der Veranstaltungssaal im vierten
Obergeschoß im Rohbau fertiggestellt“, informiert Splechtna. Im Plan
ist das Großprojekt auch bei den Kosten. Dank professionellem Bau-
und Kostenmanagement wird das Budget eingehalten, insgesamt werden
rund 155 Millionen Euro investiert.
Retailflächen im Bauteil B: Regionalität und Nachhaltigkeit im
Fokus
Im Rohbau bereits fertiggestellt ist der Bauteil B im Nordosten des
Quartiers. Dieser beheimatet Flächen für Retail und Gastronomie, die
hochwertig ausgebaut werden. Dabei ist im ersten Obergeschoß und
damit der Dachlandschaft des Bauteils ein Restaurant mit einer Fläche
von rund 560 m² untergebracht. Dieses ergänzt das gastronomische
Angebot des Rooftop-Restaurants bzw. der Skybar im Hotel und verfügt
selbst über eine Terrasse von rund 240 m², welche vom Hammerkopf zum
Teil natürlich beschattet wird. Handelsflächen mit einer gemeinsamen
Gesamtfläche von 1.040 m² werden im Erdgeschoß des Bauteils B
vermietet. Christof Splechtna führt aus: „Wir gehen mit den
Retailflächen jetzt in die Vermarktung. Bespielen möchten wir diese
mit Handel, der Genießer:innen anzieht, und Handwerk. Ebenso mit
einem Fokus auf regionale Anbieter und Produkte, die zu einem
lebenswerten Morgen beitragen. Der rundum nachhaltige Ansatz des
RAIQA soll sich auch im Handelsmix widerspiegeln.“
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