09.11.2023,
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Sarasdorf - Wien (OTS) - Die Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid
(APG) und Netz Niederösterreich modernisieren und erweitern das
Umspannwerk Sarasdorf: Heute erfolgte der Spatenstich für das
Megaprojekt, das den Standort zu einem zentralen Hub für die
Integration von Wind- und Sonnenenergie in Österreich macht. Darüber
hinaus ist die millionenschwere Investition ein wichtiger Schritt für
eine versorgungssichere Energiewende.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie Niederösterreichs
Landtagspräsident Karl Wilfing nahmen neben den Hausherren Gerhard
Christiner, technischer Vorstand APG und EVN Vorstandsdirektor Franz
Mittermayer am symbolischen Spatenstich teil.
Erneuerbare: Von Sarasdorf nach ganz Österreich
Das Umspannwerk Sarasdorf liegt inmitten einer der windreichsten
Regionen Österreichs, in der auch die Zahl der Photovoltaikanlagen
stetig steigt. Immerhin speisen allein im Bezirk Bruck mehr als 2.700
PV-Anlagen ihren erzeugten Sonnenstrom ins Netz ein. Dass alleine in
diesem Jahr fast dreimal so viele Fertigmeldungen bei PV-Anlagen
verzeichnet wurden wie im Vorjahreszeitraum, verdeutlicht den Trend
zur dezentralen Stromerzeugung.
Über eine 110-kV-Schaltanlage ist das Umspannwerk direkt mit den
Leitungen von Netz Niederösterreich verbunden. Mit der Errichtung elf
zusätzlicher 380-kV-Schaltfelder sowie zweier
380/110-kV-Riesentransformatoren wird die Bedeutung des APG-Standorts
nahe Bruck an der Leitha für die Energiewende in Österreich weiter
gestärkt. APG investiert rund 130 Millionen Euro, Netz
Niederösterreich rund 70 Millionen Euro.
„Moderne, innovative und stabile Stromnetze sind das Rückgrat der
Energiewende. Sie sorgen dafür, dass wir grünen Strom dort nutzen
können, wo wir ihn brauchen. Dafür braucht es Ausbauten und
Investitionen – und was das bedeutet, sehen wir hier in Sarasdorf.
Mit dem neuen APG-Umspannwerk entsteht hier einer der größten und
modernsten Knotenpunkte für das Stromnetz der Zukunft. Mit solchen
Projekten gelingt die Energiewende – das spürt man hier ganz
deutlich“, freut sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Landtagspräsident Karl Wilfing unterstreicht die Bedeutung des
neuen Umspannwerks für die eingeleitete Energiewende: „Das Land
Niederösterreich setzt schon seit Jahren auf den Ausbau von
erneuerbarer Energie durch Windkraft, Photovoltaik oder Wasserkraft.
So kommt schon heute rund die Hälfte des gesamten Windstromes aus
Niederösterreich. Damit wir in Zukunft nicht nur noch mehr Energie
aus nachhaltigen Ressourcen gewinnen können und wir unabhängiger von
Energieimporten sind, müssen auch die heimischen Stromnetze fit für
die Zukunft sein. Einerseits um die erzeugte Energie zu den
Verbraucherinnen und Verbrauchern zu bringen, andererseits um die
notwendige Netzstabilität zu garantieren. Nur mit verlässlichen und
innovativen Partnern wie APG oder EVN-Netz NÖ wird die gewünschte
Energiewende gelingen.“
18-mal so viel Erzeugung wie Verbrauch
Der rasche Aus- und Umbau der Stromnetze ist für die weitere
versorgungssichere Dekarbonisierung des gesamten Energiesystems
unabdingbar. „In Sarasdorf laufen bis zum Projektende 2029 aus
Norden, Süden, Osten und Westen zentrale 380-kV-Versorgungsleitungen
der Republik zusammen: Hier entsteht einer der größten und
wichtigsten Hubs im APG-Netz! Damit sichern wir nicht nur die
Stromversorgung der Region für die kommenden Jahrzehnte, sondern
integrieren die lokal erzeugte, überschüssige Ökoenergie wenn nötig
in das überregionale Übertragungsnetz. So wird vor allem Strom aus
Windkraft österreichweit nutzbar, kann bei Bedarf in den
Pumpspeicherkraftwerken der Alpen gespeichert werden. Das ist
wichtig, weil ein regionaler Verbrauch von ,nur‘ rund 50 Megawatt
einer installierten Leistung von 600 Megawatt erneuerbarem Strom
gegenübersteht. Bis 2030 kommen weitere 300 Megawatt dazu – dann gibt
es hier 18-mal so viel Erzeugung wie Last“, sagt Gerhard Christiner,
technischer Vorstand der APG. Und er resümiert: „Mit dem Ausbau des
Umspannwerk Sarasdorf und weiteren Projekten um insgesamt neun
Milliarden Euro bis 2034 treiben wir die Energiewende in Österreich
an und erhöhen maßgeblich die Versorgungssicherheit für Gesellschaft,
Wirtschaft und Industrie.“
Auch EVN Vorstandsdirektor
Franz Mittermayer freut sich, mit dem
Umspannwerk Sarasdorf viele weitere Windparks und
Photovoltaik-Anlagen zu ermöglichen: „Der Ausbau der erneuerbaren
Energien muss Hand in Hand mit dem Ausbau der Netzinfrastruktur
erfolgen. Durch die Erweiterung des Energieknotens Sarasdorf werden
enorme Netzkapazitäten für die Erneuerbaren geschaffen. Wir sprechen
hier von 40-50 neuen Windkraftanlagen, also Ökostrom für etwa 230.000
Haushalte.“
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzanbieter verantwortet Austrian
Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer
leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der
Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die
erneuerbaren Energien, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen
Zugang zu preisgünstigem Strom für Österreichs Konsument:innen und
bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie
zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz
erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das
Unternehmen mit einem Team von rund 733 Spezialist:innen betreibt,
instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der
Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst.
Auch 2022 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten
Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten
Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 490 Millionen Euro 2023
(2022: 370 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und wesentlicher Baustein
für die Erreichung der Klima- und Energieziele Österreichs. Insgesamt
wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau
investieren.
Über Netz NÖ
Für den Transport und die Verteilung von Strom verfügt Netz NÖ in
Niederösterreich über ein modernes Leitungsnetz mit einer Gesamtlänge
von rund 54.000 km Mittel- und Niederspannungsleitungen und ca. 1.400
km Hochspannungsleitungen. Gleichzeitig betreibt Netz NÖ aktuell über
90 Umspannwerke. Es werden damit rund 844.000 Kundenanlagen versorgt.
Um die Ziele der österreichischen Klima- und Energiestrategie
ermöglichen zu können, muss die Leistung des Stromnetzes bis 2030
verdreifacht werden. D.h. bis 2030 werden 40 zusätzliche Umspannwerke
errichtet oder bestehende ersetzt. Zudem wird Netz NÖ jährlich etwa
800 neue Transformatorstationen inklusive der zugehörigen Verstärkung
des Mittel- und Niederspannungsnetzes bauen müssen. Netz NÖ
investiert jährlich mehr als 360 Mio. Euro um ihr Stromnetz auf die
zukünftigen Herausforderungen vorzubereiten.
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