21.06.2023, 2984 Zeichen
Als Finanzminister Magnus Brunner den neuesten Vorschlag zur Wiedereinführung der KESt-befreienden Behaltefrist öffentlich machte, wusste er, was er tat. Der Wiener Börsepreis stand vor der Tür. Dort versammelte sich die Kapitalmarktszene, die professionell mit KESt zu tun hat – das sorgte gute Stimmung und Applaus. Die Freude wich schnell der Ernüchterung.
Gleich vorab: Der neue Vorschlag des BMF ist mutlos, mit Nähe zum Sinnlos. Die Hand des Staates in der Brieftasche des Aktionärs bleibt langfristig. Das Modell scheint in der Form ein Papiertiger. Man muss sich fragen, ob das Regierungsprogramm zur Entlastung des Aktionärs noch umgesetzt werden kann.
Was wird zwischen Schwarz-Grün verhandelt? Nach Brunner liegt eine Variante mit einer zehn-jährigen Behaltefrist in Form eines Kontomodells vor. Aufs individuelle Konto wird angespart und thesauriert. Unklar ist bisweilen, ob Frist-unabhängig bei Rentenantritt steuerbegünstigt ausgezahlt werden kann. Offen ist auch, welche Summen ins Konto eingebracht werden können. Immens wichtige Punkte, denn der Rentenantritt oder Krankheit etc. können vorzeitige Auszahlungen nötig machen. Die Einbringungssummen sind für die Großkapital-Vertreter von hoher Relevanz.
Woran scheitert die alte Lösung? Bis 2012 galt die „alte“ KESt-befreiende Behaltefrist von einem Jahr. Danach konnte steuerfrei veräußert werden. Von vielen Anlegern wird diese Lösung bis heute bevorzugt. Doch hatte die rot-schwarze Koalition damals in Verbindung mit der Endbesteuerung sich auf eine verfassungsrechtliche Absicherung geeinigt. Nach Ansicht der Steuerexperten geht daran bis heute nichts vorbei. Einzige Ausnahme: Altersvorsorge. Darein wird die KESt-befreiende Behaltefrist nun gestopft. Anstatt also nun die Verfassungsschranke für eine Steuererleichterung (!) im Konsens aufzuheben, diskutiert man mutlos ums Schlupfloch „Altersvorsorge“ herum.
Administrieren sollen die Banken. Auch wenn sich diese noch recht bedeckt halten (ein solches Modell würde viele Kunden in die Institute bringen), scheint der Aufwand grösser als der volkswirtschaftliche Vorteil. Stellen diese sich quer, ist die Diskussion ohnehin fast sinnlos.
Fazit: „Etwas, wäre besser als nichts“, könnte man denken. Doch würden sich erst in zehn Jahren die Effekte dieser Steuererleichterung zeigen. Bis dahin wird der Anleger auf eine bessere Lösung kaum hoffen können. Es droht eine politische Sackgasse. Angesichts der Komplexität, ein wenig attraktiver Vorschlag – „besser nichts, als das?“. Wenn er denn überhaupt eine Chance auf Umsetzung hat: Eine „grüne“ Handschrift ist nicht zu erkennen. Nötige Lenkungseffekte, die man mit der nationalen Steuerbefreiung verbinden könnte, fehlen ebenso. Die Legislaturperiode schwingt in Richtung Wahlkampf. Der Umsetzungsdrang nimmt dort traditionell ab.
Autor: Florian Beckermann (IVA) für den Börsen-Kurier, mit freundlicher Genehmigung auch hier
(Der Input von Gast kommentar für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 21.06.)
Börsepeople im Podcast S10/07: Lucia Ziegler
1.
mind the #gabb
Aktien auf dem Radar:Warimpex, Pierer Mobility, Austriacard Holdings AG, EuroTeleSites AG, Frequentis, Strabag, CA Immo, ams-Osram, Wienerberger, Telekom Austria, VIG, OMV, Zumtobel, Kapsch TrafficCom, AT&S, Cleen Energy, Flughafen Wien, Polytec Group, Addiko Bank, Amag, Bawag, EVN, Immofinanz, Österreichische Post, UBM, Uniqa, Qiagen, Walgreens Boots Alliance, Siemens, E.ON , BASF.
Kontron
Der Technologiekonzern Kontron AG – ehemals S&T AG – ist mit mehr als 6.000 Mitarbeitern und Niederlassungen in 32 Ländern weltweit präsent. Das im SDAX® an der Deutschen Börse gelistete Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von IoT (Internet of Things) Technologien. In diesen Bereichen konzentriert sich Kontron auf die Entwicklung sicherer und vernetzter Lösungen durch ein kombiniertes Portfolio aus Hardware, Software und Services.
>> Besuchen Sie 67 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
AT0000A2UVV6 | |
AT0000A33Y87 | |
AT0000A2RYG7 |
Börsepeople im Podcast S10/03: Paul Trummer
Paul Trummer ist Kommunikations-Experte mit Spezialisierung auf Krisen, Rechtsstreitigkeiten und Finanzmarkt ,weiters Gastronom, Ex-Sprecher im Finanzministerium und Autor von Pizza globale. Wir sp...
Samuel Otte
Hereafter Called: ‘Subject’
2023
Fw: Books
Henry Schulz
People Things
2023
Buckunst Berlin
Krass Clement
Timeslag
2023
Gyldendal