25.05.2022, 2556 Zeichen
Die Umsatzerlöse der EVN verzeichneten im ersten Halbjahr 2021/22 einen Anstieg um 65,5 Prozent auf 2.126,7 Mio. Euro, getrieben durch eine Vielzahl von Einzeleffekten: In Südosteuropa brachten vor allem die stark gestiegenen Strompreise deutliche Zuwächse im Energievertrieb, gleichzeitig führten im Netzbetrieb witterungsbedingte Mengeneffekte zu höheren Umsatzerlösen. In Österreich wiederum wirkten sich die per 1. Jänner 2021 von der E-Control festgelegten Netznutzungsentgelte positiv auf die Netzerlöse aus. Weitere wichtige Impulse lieferten Preiseffekte in der erneuerbaren Stromerzeugung sowie positive Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften. Zudem konnte ein Anstieg der Abrufe des Kraftwerks Theiß zur Netzstabilisierung durch den österreichischen Übertragungsnetzbetreiber den Entfall der Umsatzerlöse aus dem Kraftwerk Walsum 10 nach Abgabe der Beteiligung der EVN und Beendigung des Strombezugs aus der Anlage großteils ausgleichen. Zuwächse ergaben sich schließlich auch im internationalen Projektgeschäft.
Das EBITDA der EVN lag im 1. Halbjahr 2021/22 mit 420,2 Mio. Euro um 21,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Unter anderem getrieben durch den Verkauf der 49 %-Beteiligung der EVN am Kraftwerk Walsum 10 per 30. September 2021 nahmen die planmäßigen Abschreibungen im Vorjahresvergleich um 5,9 % auf 158,3 Mio. Euro ab. Für die Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen wiederum – sie beliefen sich im Berichtszeitraum auf 50,9 Mio. Euro (Vorjahr: 113,1 Mio. Euro) – waren unterschiedliche Entwicklungen maßgeblich: Im zweiten Quartal 2021/22 erforderte eine geänderte Risiko- und Ertragserwartung für das internationale Projektgeschäft eine Wertminderung des Firmenwerts (52,9 Mio. Euro) des internationalen Projektgeschäfts sowie des Restbuchwerts (4,4 Mio. Euro) der beiden klärschlammbetriebenen Blockheizkraftwerke in Moskau. Dem stand eine bereits im ersten Quartal 2021/22 erforderlich gewordene Wertaufholung von 6,4 Mio. Euro beim Windpark Kavarna in Bulgarien entgegen, die durch geänderte regulatorische Rahmenbedingungen in Kombination mit gestiegenen Strompreisen begründet war. Im Vorjahr hatte die Übernahme eines zusätzlichen Strombezugsrechts zu Wertminderungen im Ausmaß von 113,1 Mio. Euro geführt. Per Saldo reduzierte sich damit das EBIT um 17,1 Prozent auf 211,0 Mio. Euro. Das Konzernergebnis belief sich auf 127,4 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 27,6 Prozent.
Die EVN erwartet für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Konzernergebnis in einer Bandbreite von etwa 200 bis 240 Mio. Euro.
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