06.11.2019,
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Geschäftszahlen/Bilanz/Quartalsbericht/Unternehmen
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Weiterhin positive Entwicklung des Spezialitätengeschäftes mit bereits 49,8 Prozent Umsatzanteil\nErweiterung der Spezialfaser- und Faserzellstoffkapazitäten im Sinne der sCore TEN Strategie im Fokus\nZunehmende Handelsspannungen setzen textile Wertschöpfungskette unter Druck -Preise für Standardviscose auf historischen Tiefständen\nInvestitionen von EUR 100 Mio. zur Erreichung ambitionierter Klimaziele\nLenzing - Die Lenzing Gruppe setzte ihre solide Geschäftsentwicklung trotz einer
deutlich angespannteren Marktsituation auch im 3. Quartal 2019 fort. Die
konsequente Umsetzung der Unternehmensstrategie sCore TEN und der Fokus auf
Spezialitäten wirkten sich erneut positiv aus, wodurch der Umsatz- und
Ergebnisrückgang in den ersten drei Quartalen 2019 bedingt durch die historisch
niedrigen Preise für Standardviscose deutlich gemindert werden konnte.
Die Umsatzerlöse der Lenzing Gruppe entwickelten sich trotz der stark
rückläufigen Preise für Standardviscose auf einem ähnlichen Niveau wie im
Vorjahreszeitraum und lagen bei EUR 1,62 Mrd. (minus 1,1 Prozent). Durch die
weitere Optimierung des Produktmix und höhere Preise für Spezialfasern konnte
der Rückgang aber großteils kompensiert werden; der Anteil der Spezialfasern an
den Umsatzerlösen lag mit 49,8 Prozent deutlich über dem Vergleichswert des
Vorjahres von 44,1 Prozent. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)
ging vor allem aufgrund des Marktumfeldes für Standardviscose um 8,1 Prozent auf
EUR 266,9 Mio. zurück. Das führte zu einer niedrigeren EBITDA-Marge von 16,5
Prozent (nach 17,8 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres). Das
Betriebsergebnis (EBIT) sank um 19,3 Prozent auf EUR 153,5 Mio. Die EBIT-Marge
lag mit 9,5 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres von 11,6 Prozent. Das
Periodenergebnis lag mit EUR 112,9 Mio. um 15,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Das Ergebnis je Aktie belief sich auf EUR 4,41 (Vorjahreszeitraum: EUR 5,06).
"Lenzing ist mit ihrer strategischen Ausrichtung und ihrem starken Fokus auf
Spezialfasern sehr gut aufgestellt. Das zeigt sich mehr denn je im aktuellen
Marktumfeld mit verschärften Handelskonflikten und historisch niedrigen Preisen
für Standardviscose. Die Unsicherheit ist in der gesamten textilen
Wertschöpfungskette zu spüren und führt zu einer deutlich gedämpften Nachfrage.
Dank der Performance unserer Spezialitäten haben wir dennoch ein solides
Ergebnis erzielen können", sagt
Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der
Lenzing Gruppe. "Während die Gewinnsituation vieler Unternehmen in der textilen
Wertschöpfungskette angespannt ist, sind wir dank unserer Spezialitätenstrategie
weiterhin optimistisch und erwarten ein zufriedenstellendes
Gesamtjahresergebnis", so Doboczky.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) gingen im
Berichtszeitraum um 8,3 Prozent auf EUR 159,7 Mio. zurück. Dieser Rückgang ist
im Wesentlichen auf den Abschluss des Expansionsprojektes in Heiligenkreuz im
Jahr 2018 sowie die laufenden Planungen für die Großprojekte in Brasilien und
Thailand, die sich erst in den kommenden Quartalen auf das Investitionsvolumen
auswirken, zurückzuführen. Die Erweiterung der Spezialfaser- und
Faserzellstoffkapazitäten im Sinne der Unternehmensstrategie sCore TEN stellte
auch in den ersten drei Quartalen 2019 den Schwerpunkt der
Investitionsaktivitäten der Lenzing Gruppe dar.
Zwtl.: Erweiterung der Spezialfaser-Kapazitäten
Lenzing setzt durch den Ausbau der Produktion von Spezialfasern den Fokus auf
stabiles und profitables Wachstum sowie eine Verbesserung des ökologischen
Fußabdruckes der Textil- und Vliesstoffbranchen. Die Entscheidung, ein
hochmodernes Lyocellwerk mit einer Kapazität von 100.000 Tonnen in Prachinburi
(Thailand) zu errichten, ist der nächste konsequente Schritt zur Erreichung
dieses Ziels. Mit Wood Plc wählte Lenzing im 3. Quartal einen Generalunternehmer
für die Leitung und Überwachung der technischen Umsetzung, des Einkaufs sowie
des Bauvorhabens aus.
Im Berichtszeitraum wurde außerdem die Umstellung der Produktionskapazitäten von
Standardviscose auf die Spezial-Viscosefasern der Marke LENZING(TM) ECOVERO(TM)
vorangetrieben. LENZING(TM) ECOVERO(TM) Fasern werden dank ihres sehr guten
ökologischen Fußabdruckes und ihrer wegweisenden Identifikationstechnologie sehr
gut vom Markt angenommen.
Zwtl.: Erweiterung der Zellstoff-Kapazitäten
Die Erhöhung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff ist ein weiterer
wesentlicher Schritt in der Umsetzung der sCore TEN Strategie. Lenzing und das
brasilianische Unternehmen Duratex treiben den Bau einer Faserzellstofflinie mit
einer Kapazität von etwa 450.000 Tonnen im Bundesstaat Minas Gerais (Brasilien)
weiter voran. Die Arbeiten an den technischen Planungen, die Vorbereitung des
Grundstückes für den Betriebsstandort sowie die Einholung der erforderlichen
Genehmigungen verlaufen planmäßig.
Zudem wurde im 3. Quartal der Ausbau und die Modernisierung des Zellstoffwerks
am Standort Lenzing fertiggestellt. Lenzing investierte dafür EUR 60 Mio. und
steigert damit die Produktionskapazität für Faserzellstoff auf 320.000 Tonnen
pro Jahr.
Zwtl.: Transparenz vom Holz bis zur Kleidung
Um das Geschäft mit Fasern der Marke TENCEL(TM) zu unterstützen und sowohl für
Modemarken als auch für Endkonsument/innen vollständige Transparenz und
Rückverfolgbarkeit der Fasern bis zum fertigen Kleidungsstück zu gewährleisten,
setzt Lenzing auf Blockchain-Technologie und kündigte dafür im 2. Quartal die
Kooperation mit dem Technologieunternehmen TextileGenesis(TM) an; im 3. Quartal
präsentierte Lenzing ihr erstes Pilotprojekt im Zuge des Hongkong Fashion
Summit.
Die Sichtbarkeit der Marke TENCEL(TM) wurde im Berichtszeitraum durch Co-
Branding weiter erhöht. Die Zahl der Endprodukte, die mit der Marke TENCEL TM
versehen sind, hat sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 41
Mio. auf 102 Mio. erhöht. Im 1. Quartal 2019 wurde auf der Produktwebsite
www.tencel.com [http://www.tencel.com] das digitale Vermarktungskonzept "Where
to buy" eingeführt. Dieses ermöglicht die Präsentation und Verknüpfung von
Produkten mit TENCEL(TM) Fasern in den Online-Shops von mehr als 110 Partnern,
darunter Marken wie H&M, Levi's, Allbirds, Victoria Secret, Esprit, Pottery Barn
und Asos.
Zwtl.: Ambitionierte Klimaziele
Lenzing investiert mehr als EUR 100 Mio. in Energieeinsparungen, in die
Umstellung auf erneuerbare Energien und in neue Technologien und baut damit ihre
Position als führendes Unternehmen in der produzierenden Industrie und speziell
in der Faserbranche im Bereich Klimaschutz weiter aus. Im 2. Quartal gab Lenzing
dazu ihre ambitionierte Klimastrategie bekannt. Ziel ist es, die Nettoemissionen
von Treibhausgasen bis 2050 auf Null zu reduzieren. Ein wichtiger Meilenstein
auf dem Weg, klimaneutral zu werden, wird das Jahr 2030 sein. Bis dahin
verpflichtet sich Lenzing, die Emissionen pro Tonne Fasern und Zellstoff um 50
Prozent im Vergleich zu 2017 zu senken.
Zwtl.: Ausblick
Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2019 mit einer Abschwächung des
weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3 Prozent. Hauptursachen dafür sind die
Zunahme an protektionistischen Tendenzen und wachsende geopolitische Spannungen.
Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen volatil.
Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten ist getrübt. In der gesamten
textilen Wertschöpfungskette führen die Handelskonflikte zu deutlicher
Nervosität und zu Nachfragerückgängen. Die Lagermengen für Baumwolle werden nach
vorläufigen Berechnungen für die Saison 2019/2020 weiter steigen, da eine gute
Ernte erwartet wird. Für Baumwolle wie für Polyester wird von einem weiterhin
gedämpften Preisniveau ausgegangen. Die Kapazitätserweiterungen bei der
Standardviscose, gepaart mit einer schleppenden Nachfrage aufgrund der
Handelskonflikte, erhöhten den Druck auf die Preise, die im 3. Quartal 2019 auf
einen neuen historischen Tiefstand sanken. Für ihr Spezialfasergeschäft geht die
Lenzing Gruppe von einer vergleichsweise positiven Entwicklung aus.
Die Preise für Faserzellstoff entwickeln sich angesichts der angespannten
Situation am Markt für Standardviscose und niedriger Preise für Papierzellstoff
weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Die Preise für Natronlauge
in Asien haben in den vergangenen Monaten bereits deutlich nachgegeben. In
Europa ist diese Entwicklung nun ebenso spürbar.
Das sehr angespannte und volatile Marktumfeld im Allgemeinen, gepaart mit
unregelmäßigen Entwicklungen in den Handelsstreitigkeiten zwischen den
wichtigsten Wirtschaftsblöcken und der hohen Unsicherheit in der textilen
Wertschöpfungskette, trübt die Ergebnis-Visibilität deutlich. Die Lenzing Gruppe
geht auf Basis des oben genannten wirtschaftlichen Umfelds davon aus, dass das
Ergebnis für 2019 leicht unter dem Niveau von 2018 liegen wird.
Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts dieser Entwicklungen in der gewählten
Unternehmensstrategie sCore TEN bestätigt. Lenzing ist in diesem Marktumfeld
sehr gut positioniert und wird die Umsetzung der Strategie mit dem fokussierten
Wachstum im Bereich der Spezialfasern weiterhin konsequent vorantreiben.
Wichtige Kennzahlen nach
IFRS, auf Konzernbasis 01-09/2019 01-09/2018
(in EUR Mio.)
Umsatzerlöse 1.617,9 1.636,2
EBITDA (Betriebsergebnis 266,9 290,6
vor Abschreibungen)
EBITDA-Marge in % 16,5 17,8
EBIT (Betriebsergebnis) 153,5 190,3
EBIT-Marge in % 9,5 11,6
Periodenergebnis 112,9 133,8
CAPEX(1) 159,7 174,1
30.09.2019 31.12.2018
Bereinigte 55,5 59,0
Eigenkapitalquote(2) in %
Anzahl der Mitarbeiter/ 6.988 6.839
innen (Beschäftigte)
1) Capital expenditures: entspricht dem Erwerb von immateriellen Anlagen und
Sachanlagen laut Konzern-Kapitalflussrechnung
2) Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme
Foto-Download:
https://mediadb.lenzing.com/pinaccess/showpin.do?pinCode=CxlVtMeD349T [https://
mediadb.lenzing.com/pinaccess/showpin.do?pinCode=CxlVtMeD349T]
PIN: CxlVtMeD349T
Emittent: Lenzing AG
A-4860 Lenzing
Telefon: +43 7672-701-0
FAX: +43 7672-96301
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Börsen: Wien
Sprache: Deutsch
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Lenzing
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Uhrzeit: 19:02:07
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1.
Lenzig AG Vorstand Stefan Doboczky, Credit: Lenzing
Foto: Franz Neumayr 3.10.2016
Im Bild Vorstandvorsitzender Dr. Stefan Doboczky
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