07.08.2019,
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Quartalsbericht
Linz - Für den voestalpine-Konzern hat sich das gesamtkonjunkturelle Umfeld seit
Beginn des Geschäftsjahres 2019/20 spürbar eingetrübt. Maßgeblich dafür sind die
Folgen aus den internationalen Handelskonflikten und die damit verbundene
schwächere Weltkonjunktur, die vor allem die exportorientierten Industriezweige
Europas trifft, sowie insbesondere die abflauende Automobilkonjunktur. Darüber
hinaus führten stark gestiegene Eisenerzpreise in einem sich abschwächenden
Markt mit sinkenden Preisen bei Stahlprodukten sowie zunehmende Kosten für CO2-
Emissionszertifikate in der EU zu Druck auf die Ergebnismargen. Aber auch in
diesem herausfordernden Umfeld konnte auf Basis des breiten Produktportfolios in
zentralen Kundensegmenten, wie der Bahninfrastruktur, der Luftfahrt, der Lager-
und Schweißtechnik, eine durchwegs positive Nachfrage verzeichnet werden.
Entwicklung von Umsatz und Ergebnis
Die Umsatzerlöse der voestalpine sind im 1. Quartal 2019/20 mit 3,3 Mrd. EUR um
3,8 % niedriger ausgefallen als in der Vergleichsperiode des Vorjahres (3,5 Mrd.
EUR). Alle vier Divisionen des Konzerns waren mit einem geringen Umsatzrückgang
konfrontiert, der primär aus abnehmenden Versandmengen resultiert. Neben den
konjunkturell bedingten Verringerungen der Absatzmengen sowie dem Preisanstieg
bei Eisenerz und CO2-Emissionszertifikaten reduzierten weiterhin auch die
Hochlaufkosten im Automotive-Werk in Cartersville, USA, das Ergebnis im
aktuellen Berichtszeitraum.
Somit sank das EBITDA auf 370,9 Mio. EUR im 1. Quartal 2019/20, ein Rückgang von
27,7% im Vergleich zum Vorjahr (513,0 Mio. EUR).
Die Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) stieg
von 49,0 % per 30. Juni 2018 auf 58,1 % per 30. Juni 2019. Der Hintergrund
dieses Anstieges ist die Ausweitung der Nettofinanzverschuldung, die zum
überwiegenden Teil im 1. Quartal 2019/20 auf eine Umstellung der internationalen
Rechnungslegungsvorschriften (bilanzielle Miteinbeziehung der
Leasingverhältnisse gemäß IFRS 16) zurückzuführen ist, wodurch sich die
verzinslichen Passiva gegenüber dem Bilanzstichtag um rund 437 Mio. EUR
vergrößerten.
Ausblick
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2019/20 gelangte der Vorstand der voestalpine AG
zu der Einschätzung, dass das Vorjahresergebnis auf EBITDA-Basis in Abhängigkeit
von bestimmten Prämissen wahrscheinlich im aktuellen Geschäftsjahr wieder
erreichbar wäre.
Die wesentlichsten Einflussgrößen auf Markt- und Kostenseite, die dieser
Einschätzung zugrunde lagen, waren zu diesem Zeitpunkt eine Abkühlung der
Konjunktur in den für voestalpine wesentlichen Märkten, aber kein Eintreten in
Rezessions- oder Krisenszenarien, eine Abkühlung der Automobilkonjunktur ohne
neuerliche dramatische Verwerfungen im Automobilmarkt durch den neuen Abgastest
im September 2019 in Europa, keine über die erwartete Konjunkturabkühlung
hinausgehenden negativen Effekte aus den globalen Handelskonflikten oder des
BREXIT, eine Normalisierung des Eisenerzpreises im Verlauf des Geschäftsjahres
sowie die positive Erledigung der unternehmensinternen Herausforderungen.
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass sowohl die konjunkturelle
Verunsicherung seit Beginn des Geschäftsjahres gestiegen ist, als auch die
negativen Effekte aus globalen Handelskonflikten bzw. BREXIT einer weiterhin
steigenden Tendenz unterliegen. Die Prämisse des fallenden Eisenerzpreises hat
sich bislang nicht erfüllt. Eine Situation steigender Erzpreise in Kombination
mit fallenden Stahlpreisen gab es bislang immer nur für sehr kurze Zeiträume,
weshalb auch diesmal die Auflösung dieser ungünstigen Konstellation als
mögliches Szenario für die zweite Geschäftsjahreshälfte angenommen wird. Die
Automobilkonjunktur kühlt sich eindeutig ab. Im ersten Geschäftsquartal 2019/20
sind die Auswirkungen auf den voestalpine-Konzern in den vier Divisionen
unterschiedlich und von moderat bis wesentlich ergebnisbeeinflussend
einzustufen. Kunden der voestalpine aus der Automobilindustrie sind in Bezug auf
die Bewältigung des neuen Abgastests im September zuversichtlich. Die
unternehmensinternen Herausforderungen befinden sich in Aufarbeitung. Die zweite
Hälfte des aktuellen Geschäftsjahres sollte daher aus diesem Themenkomplex
weniger belastet sein als die erste Geschäftsjahreshälfte.
Das Management wirkt den aktuellen Entwicklungen mit intensivierten
Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsprogrammen entgegen. Erste positive
Effekte daraus sollten ebenfalls bereits in der zweiten Hälfte des aktuellen
Geschäftsjahres wirksam werden. Der Vorstand der voestalpine AG arbeitet in
einem schwierigen Umfeld, insbesondere hinsichtlich Erz- und
Stahlpreisentwicklung, weiterhin intensiv daran für das laufende Geschäftsjahr
ein EBITDA in einer Größenordnung des vorangegangenen Jahres zu erreichen, wobei
die Unsicherheiten seit Geschäftsjahresbeginn größer geworden sind.
voestalpine-Konzern in Zahlen
_____________________________________________________________________________
|(gem._IFRS)__________|1Q_GJ_2018/19________|1Q_GJ_2019/20________|Veränderung|
|_____________________|01.04.2018-30.06.2018|01.04.2019-30.06.2019|in_%_______|
|Umsatz_______________|3.469,0______________|3.336,1______________|-3,8_______|
|EBITDA_______________|513,0________________|370,9________________|-27,7______|
|EBITDA-Marge_in_%____|14,8_%_______________|11,1_%_______________|___________|
|EBIT_________________|323,8________________|156,7________________|-51,6______|
|EBIT-Marge_in_%______|9,3_%________________|4,7_%________________|___________|
|Ergebnis_vor_Steuern_|294,3________________|124,4________________|-57,7______|
|Ergebnis nach Steuern|226,3 |90,4 |-60,1 |
|*____________________|_____________________|_____________________|___________|
|Ergebnis_je_Aktie____|1,21_________________|0,44_________________|-63,6______|
|Gearing Ratio in % |49,0 % |58,1 % | |
|(30.06.)_____________|_____________________|_____________________|___________|
|Mio._EUR_____________________________________________________________________|
* Vor Abzug von nicht beherrschenden Anteilen und Hybridkapitalzinsen
Der Bericht zum 1. Quartal 2019/20 der voestalpine AG zum Stichtag 30. Juni 2019
ist auf der Website des Unternehmens www.voestalpine.com [http://
www.voestalpine.com/] unter der Rubrik "Investoren" abrufbar.
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ISIN: AT0000937503
Indizes: ATX, WBI
Börsen: Wien
Sprache: Deutsch
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voestalpine
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Bildnachweis
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Robert Ottel (voestalpine)
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