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Semperit-CEO: „Wir haben die Talsohle durchschritten"

Magazine aktuell


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22.03.2019, 4806 Zeichen

Die börsennotierte Semperit Gruppe hat ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 präsentiert. Der Konzernumsatz stieg im Geschäftsjahr 2018 leicht auf 878,5 Mio. Euro. Bereinigt um den negativen Sondereffekt von 3,9 Mio. Euro aus der Schließung des Sempertrans-Standortes in China, stieg das EBITDA von 35,8 Mio. Euro auf 50,3 Mio. Euro und die bereinigte EBITDA-Marge von 4,1 Prozent auf 5,7 Prozent. Das ausgewiesene EBITDA lag im Geschäftsjahr 2018 bei 46,4 Mio. Euro, im Geschäftsjahr 2017 bei 100,2 Mio. Euro. Das bereinigte EBIT stieg von -0,8 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2017 auf 15,4 Mio. Euro im gleichen Zeitraum 2018, die bereinigte EBITDA-Marge von -0,1 Prozent auf 1,7 Prozent. Das ausgewiesene EBIT lag bei -47,7 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2018 nach 37,6 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2017 (enthielt Sondereffekte aus der Joint Venture-Transaktion in Thailand).

In Summe ergab sich ein bereinigtes Ergebnis nach Steuern von -17,3 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2018 im Vergleich zum bereinigten Wert von -43,3 Mio. Euro ein Jahr davor. Der ausgewiesene Wert für das Ergebnis nach Steuern für das Geschäftsjahr 2018 lag bei -80,4 Mio. Euro verglichen mit -26,3 Mio. Euro zuvor und war signifikant durch die Wertminderung im Segment Sempermed ( 55,2 Mio.) sowie den Kosten für die Schließung des Sempertrans Standorts in China (7,8 Mio.) belastet. Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug im Geschäftsjahr 2018 -1,07 Euro nach -2,11 Euro im Geschäftsjahr 2017 (bereinigt). Die ausgewiesenen Werte betrugen -4,13 Euro nach -1,25 Euro.

„Wir haben die Talsohle durchschritten: Unser verschärfter Restrukturierungs- und Transformationskurs hat zu einer erheblichen operativen Ergebnisverbesserung im Sektor Industrie geführt“, betont  Martin Füllenbach, Vorsitzender des Vorstands der Semperit AG Holding. „Wermutstropfen bleibt die negative Entwicklung im Sektor Medizin, für dessen Restrukturierung wir bewusst den Zeitraum von 36 Monaten angesetzt haben. Wir arbeiten mit höchster Konzentration am dringend erforderlichen Turnaround der Sempermed.“

Er ergänzt: „Wir sehen in den Industriesegmenten zahlreiche positive Signale und sind auf einem guten Weg. Waren unsere Ergebnisse der letzten zwei Jahre konzernweit häufig durch Sondereffekte belastet, so können wir restrukturierungsbedingte Einmaleffekte für den Industriesektor in den kommenden beiden Jahren ausschließen“, so Füllenbach. Seit Beginn der Restrukturierungs- und Transformationsphase wurde die Komplexität im Industriesektor durch die Schließung der Produktionsstandorte in Frankreich und China sowie durch den Verkauf des Produktionsstandortes in Italien erheblich reduziert. Dies hat zu hohen Einmalbelastungen geführt. Aus heutiger Sicht sind keine weiteren erheblichen Belastungen aus der weiteren Optimierung des Produktionsfootprints (im Industriesektor) in 2019 zu erwarten."

Im Ausblick heißt es: Der Semperit-Vorstand führt den eingeschlagenen Restrukturierungs- und Transformationsprozess mit aller Konsequenz weiter. Fortlaufende und potenziell neue Maßnahmen zur Erhöhung der Rentabilität und Verringerung der Komplexität stehen unverändert ganz oben auf der Agenda des Vorstands.

Der Fokus der Restrukturierungsmaßnahmen liegt klar auf dem Segment Sempermed, an dessen Turnaround weiterhin intensiv gearbeitet wird. Im Sektor Industrie sind die Fortschritte klar erkennbar, laufende und weitere Initiativen werden umgesetzt. Semperit fokussiert sich insbesondere im Sektor Industrie zunächst auf organisches Wachstum und wird sich im Laufe des Jahres auch sukzessive mit anorganischen Wachstumsüberlegungen beschäftigen.

Da Semperit derzeit über ausreichende Kapazitäten in der Produktion und im Mischbetrieb verfügt, sind für das Jahr 2019 Investitionsausgaben (CAPEX, inkl. Instandhaltung) von nur mehr rund 40 Mio. EUR geplant. Im Geschäftsjahr 2018 lag dieser Wert aufgrund umfangreicher Erweiterungsinvestitionen, die noch in den vorhergehenden Jahren eingeleitet wurden, bei 81 Mio. EUR und war damit doppelt so hoch. Damit soll auch dem Ziel eines ausgeglichenen beziehungsweise positiven Free Cashflows im Geschäftsjahr 2019 nähergekommen werden.

Eine erhöhte Finanzdisziplin wird durch schrittweise Kostenoptimierung und die Verringerung der Nettoverschuldung durchgesetzt, wobei unser Fokus auf Value Management liegt und der Free Cashflow dabei eine wichtige Steuerungsgröße in unserer Finanzplanung darstellt.

Seit dem Start des Restrukturierungs- und Transformationsprozesses hat der Vorstand signifikante Potenziale zur Ergebnisverbesserung identifiziert und entsprechende Umsetzungsmaßnahmen in die Wege geleitet. Der Abschluss der Transformation der Semperit Gruppe ist für Ende 2020 geplant. Ab diesem Zeitpunkt soll die Semperit Gruppe als zentrale Steuerungsgröße eine EBITDA-Marge von rund 10% (Run Rate 2021) erzielen.



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Martin Füllenbach, Neo-CEO Semperit


Autor
Christine Petzwinkler
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    „Wir haben die Talsohle durchschritten: Unser verschärfter Restrukturierungs- und Transformationskurs hat zu einer erheblichen operativen Ergebnisverbesserung im Sektor Industrie geführt“, betont  Martin Füllenbach, Vorsitzender des Vorstands der Semperit AG Holding. „Wermutstropfen bleibt die negative Entwicklung im Sektor Medizin, für dessen Restrukturierung wir bewusst den Zeitraum von 36 Monaten angesetzt haben. Wir arbeiten mit höchster Konzentration am dringend erforderlichen Turnaround der Sempermed.“

    Er ergänzt: „Wir sehen in den Industriesegmenten zahlreiche positive Signale und sind auf einem guten Weg. Waren unsere Ergebnisse der letzten zwei Jahre konzernweit häufig durch Sondereffekte belastet, so können wir restrukturierungsbedingte Einmaleffekte für den Industriesektor in den kommenden beiden Jahren ausschließen“, so Füllenbach. Seit Beginn der Restrukturierungs- und Transformationsphase wurde die Komplexität im Industriesektor durch die Schließung der Produktionsstandorte in Frankreich und China sowie durch den Verkauf des Produktionsstandortes in Italien erheblich reduziert. Dies hat zu hohen Einmalbelastungen geführt. Aus heutiger Sicht sind keine weiteren erheblichen Belastungen aus der weiteren Optimierung des Produktionsfootprints (im Industriesektor) in 2019 zu erwarten."

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