Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.







Magazine aktuell


#gabb aktuell



20.02.2019, 4905 Zeichen

Nur so eine Idee … An manchen Tagen können einem die Vermögensverwalter der heimischen Versicherungen durchaus leid tun. Nein es geht nicht darum, dass die meisten von ihnen versucht haben sich mit der aktuellen Situation verschiedenster Regularien zu arrangieren, denn sich anzupassen liegt ja in der Natur des Menschen, sondern es geht um das brach liegende Potential dieser Berufsgruppe, die aus den vorhandenen Möglichkeiten an den Kapitalmärkten weit mehr, nämlich auch weit mehr für ihre Kunden, bewerkstelligen könnte. Wenn sie dürfte.

Europas Versicherer haben sich allesamt dem Regime von Solvency II zu unterwerfen. Was darunter zu verstehen ist, ist ziemlich komplex formuliert und aufgrund der Möglichkeit in Teilbereichen Sonderregelungen einsetzen zu dürfen auch gewaltig komplex dokumentiert. Am Ende läuft es aber kurz gesagt darauf hinaus, dass eine europäische Versicherung kaum mehr aktives Risiko in ihre Veranlagung einbauen darf, sondern einzig und allein dem Diktat der Erkenntnis des Regulators, dass Bonds und insbesondere europäische Staatsanleihen kein Risiko darstellen, gehorchen muss. Alle anderen Risikoinvestments und hier insbesondere Aktien sind mit einer Kapitalunterlegungspflicht (es lebe die deutsche Sprache die so ganz locker drei Hauptwörter zu einem Wort verbinden kann) von zumindest 39% gesegnet. Es lebe der Gedanke dahinter, dass Aktien nicht mehr aber auch nicht weniger als 39% fallen könnten, sobald man sie gekauft hat. Aber dieses Kapital zur benötigten Unterlegung ist ein rares Gut, weil woher nehmen, wenn auch das Eigenkapital reguliert wird und daher wenig freies Kapital übrigbleibt und noch dazu das Meiste den Kunden gehört. Somit ist der Effekt jener, dass mittlerweile kaum eine Versicherung mehr Aktien in ihrem Deckungsstock aufweist und der Rest (ökonomisch sinnlos aber regulatorisch gefordert) mit Anleihen und Immobilien vollgestopft ist.

Doch Schmerz hat ja auch etwas Gutes. Man denkt intensiver darüber nach ihn zu vermeiden und daher etwas zu ändern als wenn man ihn nicht hätte. Klar, die Lösung wäre mehr in Aktien investieren zu dürfen. So wie es vor rund 10 Jahren ja bereits Gang und Gäbe war, auch ohne dass dabei die Branche reihenweise in Konkurs ging nur weil Aktien einmal fielen. Heute und damals weiß man, dass Aktien, sprich Sachinvestments in die Wirtschaft die beste und nachhaltigste Sicherheit gegen Zahlungsausfälle waren und sind. Bonds, und hier insbesondere die Staatsanleihen, gingen in den letzten 100 Jahren doppelt so oft hops wie Unternehmen. Aber die Krux ist eben, dass Staatsanleihen den jeweiligen Staat finanzieren helfen. Und wer will nach einer Finanzkrise (wie auch immer sie nach deren Entstehen bewusst genutzt und sogar vertieft wurde) nicht mithelfen, die Schulden der Staaten auf neue Beine zu stellen.

Nun, nach nunmehr zehn Jahren Gehhilfe wäre es möglich über Alternativen nachzudenken. Eine dieser Alternativen wäre, Aktien als Investment wieder zu zulassen. Sie von Ihrer Kapitalunterlegungspflicht zu befreien. Natürlich nur unter strengen Auflagen. ,

Eine Idee: was wäre, wenn man die Dividenden von Aktiengesellschaften wie Kupons von Anleihen betrachten würde. Dann würde man auch diese Dividenden diskontieren können um sich einen Zukunftswert zu errechnen. Wer jetzt sagt „aber hallo, die künftigen Dividenden kennen wir ja gar nicht“, dem sei zugerufen, dass wir das bei Floating Rate Notes auch nicht kennen und daher auch bei deren Berechnung auf „Krücken“ angewiesen sind. Bei Floatern ist es überwiegend die Zinskurve, warum bei Aktien nicht der historische Zyklus, oder der Konsensus von zumindest drei Analysten, oder einfach die Ableitung des durch hochhonorige Rating-Agencies vorhergesagten Konjunkturwachstums? Diese künftigen Dividenden zu schätzen ist Hauptaufgabe vieler Industrien, warum daran zweifeln? Wenn nun diese Dividendenströme „bekannt“ und akzeptiert wären, könnte man sich daher eine Art Wert der Aktie auf eine verpflichtende Mindestbehaltedauer errechnen. Jetzt diesen Wert in Relation zum aktuellen Kurs gesetzt ergibt ein Plus oder ein Minus. Minus darf nicht gekauft werden, Plus schon. So lange die Dividende dem geplanten Verlauf entspricht. Abweichungen ändern die Behaltestrategie. Bis hin zum Verkauf. Oder auch bis hin zum Nachkauf. Und wer es nicht glaubt, mit der aktuellen Dividendenrendite in Europa schafft man die vermaledeite 39% Unterlegungspflicht bereits nach 9 Jahren vollständig verdient zu haben. Sogar ohne eine Steigerung der Dividende zu unterstellen. Also „Null Risiko“ nach maximal 9 Jahren. Und die Aktienmärkte als Kern der Wirtschaftsrefinanzierung würden endlich wieder in ihrer wahren Funktion gewürdigt werden. Als einzige Annahme muss gelten, das Europa nicht gesamt in Konkurs geht. Und wer das denkt, dem ist sowieso nicht zu helfen.

(Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 20.02.)



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

ABC Audio Business Chart #132: Ist die Zeit der Magnificent 7 vorbei? (Josef Obergantschnig)




 

Bildnachweis

1. Wolfgang Matejka (CIO Wiener Privatbank und Fondsmanager bzw. Geschäftsführer Matejka & Partner Asset Management) - (Fotocredit: Martina Draper)   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:Strabag, Frequentis, Porr, Pierer Mobility, Kapsch TrafficCom, Agrana, Semperit, Addiko Bank, Amag, Telekom Austria, EuroTeleSites AG, DO&CO, Bawag, Erste Group, Gurktaler AG VZ, Österreichische Post, Rosenbauer, UBM, Kostad, Palfinger, Flughafen Wien, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Zumtobel, RHI Magnesita, voestalpine, Wienerberger, Austriacard Holdings AG, EVN, OMV, Uniqa.


Random Partner

VBV
Die VBV-Gruppe ist führend bei betrieblichen Vorsorgelösungen in Österreich. Sowohl im Bereich der Firmenpensionen als auch bei der Abfertigung NEU ist die VBV Marktführer. Neben der VBV-Pensionskasse und der VBV-Vorsorgekasse gehören auch Dienstleistungsunternehmen wie die VBV-Pensionsservice-Center, die VBV-Consult, die VBV-Asset Service und die Betriebliche Altersvorsorge-SoftWare Engineering zur VBV-Gruppe.

>> Besuchen Sie 58 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Ausgewählte Events von BSN-Partnern


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    BSN MA-Event Agrana
    #gabb #1805

    Featured Partner Video

    ABC Audio Business Chart #131:Eine Fledermaus erobert die Weltbörsen (Josef Obergantschnig)

    Ein neuer Begriff macht die Runde – und er klingt wie der Titel eines Actionfilms: BATMMAAN. Doch was verbirgt sich dahinter? Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, hör doch einfach mal rein.
    ...

    Books josefchladek.com

    Larry Clark
    Return
    2024
    Stanley / Barker

    Ulf Lundin
    Pictures of a Family
    2024
    Skreid Publishing

    Herbert Schwöbel & Günther Kieser
    Hessischer Rundfunk. 81 Funkhausbilder.
    1964
    Hessischer Rundfunk

    Robert Longo
    Men in the Cities
    2009
    Schirmer / Mosel

    Various artists
    Maledetto Cane #1
    2024
    Self published

    Solvency II und die Dividenden-Idee (Wolfgang Matejka)


    20.02.2019, 4905 Zeichen

    Nur so eine Idee … An manchen Tagen können einem die Vermögensverwalter der heimischen Versicherungen durchaus leid tun. Nein es geht nicht darum, dass die meisten von ihnen versucht haben sich mit der aktuellen Situation verschiedenster Regularien zu arrangieren, denn sich anzupassen liegt ja in der Natur des Menschen, sondern es geht um das brach liegende Potential dieser Berufsgruppe, die aus den vorhandenen Möglichkeiten an den Kapitalmärkten weit mehr, nämlich auch weit mehr für ihre Kunden, bewerkstelligen könnte. Wenn sie dürfte.

    Europas Versicherer haben sich allesamt dem Regime von Solvency II zu unterwerfen. Was darunter zu verstehen ist, ist ziemlich komplex formuliert und aufgrund der Möglichkeit in Teilbereichen Sonderregelungen einsetzen zu dürfen auch gewaltig komplex dokumentiert. Am Ende läuft es aber kurz gesagt darauf hinaus, dass eine europäische Versicherung kaum mehr aktives Risiko in ihre Veranlagung einbauen darf, sondern einzig und allein dem Diktat der Erkenntnis des Regulators, dass Bonds und insbesondere europäische Staatsanleihen kein Risiko darstellen, gehorchen muss. Alle anderen Risikoinvestments und hier insbesondere Aktien sind mit einer Kapitalunterlegungspflicht (es lebe die deutsche Sprache die so ganz locker drei Hauptwörter zu einem Wort verbinden kann) von zumindest 39% gesegnet. Es lebe der Gedanke dahinter, dass Aktien nicht mehr aber auch nicht weniger als 39% fallen könnten, sobald man sie gekauft hat. Aber dieses Kapital zur benötigten Unterlegung ist ein rares Gut, weil woher nehmen, wenn auch das Eigenkapital reguliert wird und daher wenig freies Kapital übrigbleibt und noch dazu das Meiste den Kunden gehört. Somit ist der Effekt jener, dass mittlerweile kaum eine Versicherung mehr Aktien in ihrem Deckungsstock aufweist und der Rest (ökonomisch sinnlos aber regulatorisch gefordert) mit Anleihen und Immobilien vollgestopft ist.

    Doch Schmerz hat ja auch etwas Gutes. Man denkt intensiver darüber nach ihn zu vermeiden und daher etwas zu ändern als wenn man ihn nicht hätte. Klar, die Lösung wäre mehr in Aktien investieren zu dürfen. So wie es vor rund 10 Jahren ja bereits Gang und Gäbe war, auch ohne dass dabei die Branche reihenweise in Konkurs ging nur weil Aktien einmal fielen. Heute und damals weiß man, dass Aktien, sprich Sachinvestments in die Wirtschaft die beste und nachhaltigste Sicherheit gegen Zahlungsausfälle waren und sind. Bonds, und hier insbesondere die Staatsanleihen, gingen in den letzten 100 Jahren doppelt so oft hops wie Unternehmen. Aber die Krux ist eben, dass Staatsanleihen den jeweiligen Staat finanzieren helfen. Und wer will nach einer Finanzkrise (wie auch immer sie nach deren Entstehen bewusst genutzt und sogar vertieft wurde) nicht mithelfen, die Schulden der Staaten auf neue Beine zu stellen.

    Nun, nach nunmehr zehn Jahren Gehhilfe wäre es möglich über Alternativen nachzudenken. Eine dieser Alternativen wäre, Aktien als Investment wieder zu zulassen. Sie von Ihrer Kapitalunterlegungspflicht zu befreien. Natürlich nur unter strengen Auflagen. ,

    Eine Idee: was wäre, wenn man die Dividenden von Aktiengesellschaften wie Kupons von Anleihen betrachten würde. Dann würde man auch diese Dividenden diskontieren können um sich einen Zukunftswert zu errechnen. Wer jetzt sagt „aber hallo, die künftigen Dividenden kennen wir ja gar nicht“, dem sei zugerufen, dass wir das bei Floating Rate Notes auch nicht kennen und daher auch bei deren Berechnung auf „Krücken“ angewiesen sind. Bei Floatern ist es überwiegend die Zinskurve, warum bei Aktien nicht der historische Zyklus, oder der Konsensus von zumindest drei Analysten, oder einfach die Ableitung des durch hochhonorige Rating-Agencies vorhergesagten Konjunkturwachstums? Diese künftigen Dividenden zu schätzen ist Hauptaufgabe vieler Industrien, warum daran zweifeln? Wenn nun diese Dividendenströme „bekannt“ und akzeptiert wären, könnte man sich daher eine Art Wert der Aktie auf eine verpflichtende Mindestbehaltedauer errechnen. Jetzt diesen Wert in Relation zum aktuellen Kurs gesetzt ergibt ein Plus oder ein Minus. Minus darf nicht gekauft werden, Plus schon. So lange die Dividende dem geplanten Verlauf entspricht. Abweichungen ändern die Behaltestrategie. Bis hin zum Verkauf. Oder auch bis hin zum Nachkauf. Und wer es nicht glaubt, mit der aktuellen Dividendenrendite in Europa schafft man die vermaledeite 39% Unterlegungspflicht bereits nach 9 Jahren vollständig verdient zu haben. Sogar ohne eine Steigerung der Dividende zu unterstellen. Also „Null Risiko“ nach maximal 9 Jahren. Und die Aktienmärkte als Kern der Wirtschaftsrefinanzierung würden endlich wieder in ihrer wahren Funktion gewürdigt werden. Als einzige Annahme muss gelten, das Europa nicht gesamt in Konkurs geht. Und wer das denkt, dem ist sowieso nicht zu helfen.

    (Der Input von Wolfgang Matejka für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 20.02.)



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    ABC Audio Business Chart #132: Ist die Zeit der Magnificent 7 vorbei? (Josef Obergantschnig)




     

    Bildnachweis

    1. Wolfgang Matejka (CIO Wiener Privatbank und Fondsmanager bzw. Geschäftsführer Matejka & Partner Asset Management) - (Fotocredit: Martina Draper)   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:Strabag, Frequentis, Porr, Pierer Mobility, Kapsch TrafficCom, Agrana, Semperit, Addiko Bank, Amag, Telekom Austria, EuroTeleSites AG, DO&CO, Bawag, Erste Group, Gurktaler AG VZ, Österreichische Post, Rosenbauer, UBM, Kostad, Palfinger, Flughafen Wien, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Zumtobel, RHI Magnesita, voestalpine, Wienerberger, Austriacard Holdings AG, EVN, OMV, Uniqa.


    Random Partner

    VBV
    Die VBV-Gruppe ist führend bei betrieblichen Vorsorgelösungen in Österreich. Sowohl im Bereich der Firmenpensionen als auch bei der Abfertigung NEU ist die VBV Marktführer. Neben der VBV-Pensionskasse und der VBV-Vorsorgekasse gehören auch Dienstleistungsunternehmen wie die VBV-Pensionsservice-Center, die VBV-Consult, die VBV-Asset Service und die Betriebliche Altersvorsorge-SoftWare Engineering zur VBV-Gruppe.

    >> Besuchen Sie 58 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Ausgewählte Events von BSN-Partnern


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      BSN MA-Event Agrana
      #gabb #1805

      Featured Partner Video

      ABC Audio Business Chart #131:Eine Fledermaus erobert die Weltbörsen (Josef Obergantschnig)

      Ein neuer Begriff macht die Runde – und er klingt wie der Titel eines Actionfilms: BATMMAAN. Doch was verbirgt sich dahinter? Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, hör doch einfach mal rein.
      ...

      Books josefchladek.com

      Shin Yanagisawa
      Tracks of the City
      1978
      Asahi Sonorama

      Yoshi Kametani
      I’ll Be Late
      2024
      Void

      Ulf Lundin
      Pictures of a Family
      2024
      Skreid Publishing

      Edward Osborn
      Labyrinths
      2024
      Self published

      Bryan Schutmaat & Ashlyn Davis
      Islands of the Blest
      2014
      Twin Palms Publishers