20.02.2019, 5185 Zeichen
Nach der kräftigen Erholung an Europas Börsen seit Weihnachten haben Anleger am Dienstag eine vorsichtige Haltung an den Tag gelegt. Die Verhandlungen zwischen den USA und China bestimmten das Geschehen, und mangels weiterer positiver Signale wurde das Risiko vermieden. Unter Druck geriet vor allem der Bankensektor mit einer Abgabe von rund 1,0%. Hauptsächlich dafür verantwortlich war die britische Großbank HSBC, deren Wachstum im abgelaufenen Jahr die Investoren nicht zufrieden stellen konnte. Mit einem Minus von 4,0% reagierten die Anleger auf diese Enttäuschung. Danone hatte im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz dank einer starken Nachfrage nach Trinkwasser und Milchprodukten gesteigert, nach anfänglichen Verlusten auf Grund zu geringer Erträge konnte der Lebensmittelkonzern dann doch mit einem Plus von 0,7% aus dem Handel gehen. Der Bergbaukonzern BHP konnte mit dem Halbjahresbericht nicht überzeugen, die Aktien gaben leicht nach. Entgegen dem von Experten erwarteten Anstieg ging der um Sondereffekte bereinigte Gewinn nach Steuern zurück, das bedeutete einen 0,2% tieferen Schlusskurs für den Titel.
Der deutsche Baustoffhersteller Heidelberg Cement lieferte bessere Umsatz- und Gewinnzahlen als im Vorfeld angenommen dank des Baubooms in Deutschland und weltweiten Infrastrukturprogrammen und konnte ein Plus von 3,6% erzielen. An der Spitze des DAX war wieder einmal Wirecard zu finden, nach dem gestrigen Leerverbotsverkauf für zwei Monate schwankte der Titel wild hin und her, um schlussendlich 4,6% befestigt aus dem Handel zu gehen. Bei ProSiebenSat1 verlassen zwei Topmanager das Unternehmen, den Investoren gefiel diese Nachricht weniger und es gab ein Minus von 3,4%. Der Pharma- und Laborausrüster Santorius konnte sowohl mit dem Ergebnis als auch mit dem bestätigten Ausblick überzeugen und daraufhin 2,7% zulegen.
Knapp im negativen Bereich endete der Handelstag auch für die heimische Börse, der ATX kam den zweiten Handelstag in Folge nicht richtig in die Gänge. Bei den Einzelwerten glänzte Telekom Austria mit einem Zuwachs von 2,4%, das Unternehmen will den Stellenabbau 2019 in verschärfter Form fortsetzen. Weiter im Aufwind befindet sich die Bawag, die vorgelegten Zahlen konnten durchaus überzeugen und das Bankinstitut rechnet mit einem weiteren jährlichen Gewinnwachstum von über sechs Prozent. Das ergab am gestrigen Handelstag einen Aufschlag von 1,1%. Für die beiden anderen Bankentitel lief es nicht ganz so gut, die Raiffeisen Bank International konnte mit einem Aufschlag von 0,3% immerhin positiv schliessen, die Erste Group musste hingegen 0,1% abgeben. Deutlich unter die Räder kam die Österreichische Post. Die österreichische Datenschutzbehörde hat ein amtswegiges Prüfverfahren eingeleitet, weil das Unternehmen personalisierte Werbung an Menschen verschickt, deren Interessen davor online erhoben worden waren. Es ist bereits das zweite Verfahren, ein weiteres läuft, weil die Post Daten zur Parteiaffinität der Österreicher gesammelt und Kunden zur Verfügung gestellt hat. Gestern musste der Titel mit einem Abschlag von 3,7% aus dem Handel gehen. Palfinger konnte aus der am Vortag berichteten Gewinnsteigerung keinen weiteren Profit ziehen, der Kranhersteller beendete den Handelstag mit einer unveränderten Notierung. Die Ölwerte waren gestern nicht in der Gunst der Investoren, OMV schloss 0,3% tiefer, Schoeller-Bleckmann verzeichnete ein Minus von 0,7%. Besser ging es den Versicherern, Uniqa konnte 0,4% zulegen, bei Vienna Insurance Group gab es einen Aufschlag von 0,6%. Bei den Nebenwerten war UBM Development gesucht und erzielte ein Plus von 2,8%, Semperit hingegen musste gestern ein Kursminus von 2,7% hinnehmen. Nachgefragt wurde Kapsch TrafficCom mit einem Plus von 1,5%, Do&Co musste den Handel mit einer 1,5% tieferen Notierung beenden.
Der Dow Jones musste die im Tagesverlauf erzielten Zuwächse in der letzten halben Stunde des Handels zum Großteil wieder abgeben und schloss nahezu unverändert mit einem kleinen Plus. Ebenfalls geringe Zuwächse gab es für den S&P 500 und den Nasdaq -Index. Angesichts fehlender Neuigkeiten bezüglich der Handelsgespräche zwischen den USA und China ging den Börsen gegen Ende etwas die Dynamik verloren. Positiv wurden die Quartalszahlen von Walmart aufgenommen, vor allem das starke Wachstum im Online-Geschäft gefiel den Investoren und der Titel konnte sich um 2,2% verbessern. Das half auch anderen Einzelhandelstiteln, Target legte 0,6% zu, Costco Wholesale zog um 0,8% an. Gamingexperten zeigten sich nur wenig angetan vom neu präsentierten Spiel „Anthem“ von Electronic Arts, daraufhin musste der Spieleentwickler einen Abschlag von 3,6% hinnehmen.
Gemischt verlief der Handel in Öl, Brent verlor 0,1%, WTI konnte 0,9% anziehen. Gold verbesserte sich während des gesamten Handelsverlaufes stetig und wurde gegen Abend bei rund 1.341 US-Dollar gehandelt. Auch der Euro zeigte Stärke gegen den US-Dollar, das Währungspaar notierte gegen Tagesende bei einem Wert von rund 1,133.
In Europa sind die Börsen freundlich indiziert. Die asiatischen Märkte schliessen durchwegs mit grünen Vorzeichen. Sowohl von der Unternehmensseite wie auch von der Makroseite ist es heute relativ
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