07.11.2018, 4290 Zeichen
Presseschweiger. Vor einigen Tagen wurde in der Konsumentenschutzsendung „konkret“ berichtet, dass die Post die Hälfte der Partezetteln zu spät, die andere Hälfte gar nicht zugestellt hätte. Das wird wohl eine logistisch recht leicht zu bewältigende Aufgabe gewesen sein, ohne weitläufige Umwege, ohne Postsortieranlagenhäcksler, da so etwas „in Ortsbunden“ aufgegeben wird. Die Zustellung ist billig, wie auch die Zustellung von Prospekten, da kann man keinen besonderen Service erwarten. Vor Jahren einmal war ich der einzige Gast auf einer Veranstaltung, da mir eine der Einladungen ins Gesicht geflattert war, die offenbar ein Postler einfach in den übervollen Papiercontainer gekippt hatte. Der Veranstalter sagte, er habe keine andere Wahl, die Post sei der billigste Verteiler. Das liegt aber sicher schon 15 Jahre zurück, so billig ist die Post längst nicht mehr. So Einladungen sind halt heikel, da die Veranstaltung mit viel Liebe für viele Gäste ausgerichtet ist, und wenn die nicht kommen, dann war alles umsonst. Partezetteln sind noch heikler. Wenn man schon so teure Partezetteln drucken lässt, sollten sie zumindest vor dem Begräbnis noch die Empfänger erreichen. Wenn sie schon „in Ortsbunden“ aufgegeben werden, dann wird wohl der Postbedienstete, der die Sendungen annimmt, ungefähr abschätzen können, ob sich die Zustellung noch ausgeht. Wenn das halbe Postamt auf Urlaub ist und die andere Hälfte mit der Zustellung nicht nachkommt, dann sollte der Bedienstete das dem Kunden ehrlich sagen. Und ihn eventuell an einen Logistikdienstleister mit mehr Kapazität verweisen.
Mit großem Interesse sah ich der Reaktion der Post entgegen. Ich dachte, sie werden sich entschuldigen, sie werden eine Entschädigung anbieten, sie werden klären, was vorgefallen ist, und sie werden dafür sorgen, dass das möglichst nicht mehr passiert. Jeder Dienstleister, jeder Lieferant sollte Interesse daran haben, von seinen Kunden ehrlich informiert zu werden, wenn etwas schief läuft, so kann er Schwachstellen ehestmöglich beseitigen und vermeiden, dass diese Probleme immer wieder auftauchen, und dass deswegen viele Kunden schweigend einfach den Dienstleister wechseln. Diese Information durch den Kunden ist also wertvoll, jedes Unternehmen sollte sie dankend entgegen nehmen. Eine Beschwerde ist ein Geschenk an das Unternehmen, die Beschwerde sollte gewürdigt werden. So schlimm Zustellprobleme im Einzelfall sind, Zustellprobleme an sich sind nichts, wofür man sich besonders schämen muss, auch wenn man Postdienstleister ist, denn jeder von uns kann wohl ein Lied davon singen, wie das ist, wenn ein Mitbewerber der Post zustellen sollte. Man macht einige unglaubliche Erfahrungen. Ein Postdienstleister, der verlässlich und zu vertretbaren Preisen zustellt, würde also eine Marktlücke vorfinden, die sehnsüchtig auf ihn wartet. Also fieberte ich der Reaktion der Post entgegen. Erstaunliches erfuhr ich: Die Post leistet sich extra einen Pressesprecher, der das Sprachrohr zu den Medien sein sollte, darum heißt er ja Pressesprecher. Ein Troubleshooter, für den so ein Fall eine Kleinigkeit sein sollte, höflich an ihn herangetragen. Dieser Pressesprecher war für das Team vom ORF-Konsumentenschutz nicht zu sprechen. Also ein staatsnaher Betrieb verweigert das Gespräch mit einem anderen staatsnahen Betrieb. Das „konkret“-Team fuhr extra zum neuen Hauptquartier der Post am Rochusmarkt, um zu erfahren, warum der Pressesprecher nicht sprechen will. Dort erfuhren sie, dass der Pressesprecher nicht mit „konkret“ spricht, weil die Post „schlechte Erfahrungen mit konkret gemacht“ habe.
Na, ist das eine dünne Haut? „konkret“ ist bekannt für seriöse und faire Recherche, für meinen Geschmack sogar viel zu höflich, andere wären da weniger zimperlich. Wenn man nicht einmal mit „konkret“ reden will, mit wem redet man dann? Was sollen „schlechte Erfahrungen“ gewesen sein? Ich kann mich an keinen unfairen Beitrag erinnern, und ich schaue „konkret“ fast täglich. Ich sage ja nicht, dass die Post sich keinen Pressesprecher leisten sollte. Aber wenn er nicht mit den Medien reden will oder darf, dann sollte er halt einen anderen Job im Unternehmen machen. Fleißige Hände werden überall gebraucht.
(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 07.11.)
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