23.05.2018, 5421 Zeichen
OMV-HV: friedlich. Am 22.5.18 um 14 Uhr fand die HV der OMV AG in der Messe Wien statt. Auffällig weniger Aktionäre als in anderen Jahren waren anwesend. Entweder waren sie nach 2 Jahren mit je einem Paar Würstel und einer Semmel (dass es keine zweite Semmel gab, darüber wachte Gerstner mit strengem Auge) verstimmt, oder sie haben die guten Kurse schon zum Ausstieg genutzt. Das Congress Center war etwa halb voll. Gegen Beginn der HV waren 2.616 Aktionäre bzw. Aktionärsvertreter mit 250,674.613 Aktien angemeldet. Mit 103,090.898 war die ÖBIB der größte Aktionär, 81,490.900 Aktien hatte IPIC Int. Petroleum Investment Company aus Abu Dhabi angemeldet. Drittgrößter Aktionär war mit 3,737.267 Aktien Government of Norway (die bekannte Norges Bank hatte nur 80.943 Stück), an vierter Stelle mischte der Vanguard Total Int. Stock Index Fund mit 1,930.325 Stück mit, Nr. 5 war Investco Funds aus Luxemburg mit 1,786.783 Stück. Sechstgrößter Aktionär war immerhin ein Österreicher, die ERSTE Asset Management GmbH mit 1,085.000 Aktien. Alle anderen hatten, soweit ich das überblicken konnte, unter 1 Million Aktien. Wahnsinnig viele Pensionsfonds, sonstige Fonds und Banken aus aller Herren Länder mit auch noch hohen bis sehr hohen Stückzahlen kamen dann. Der größte Private hatte 20.000 Stück. Und dann kam lange nichts. Das erklärt, warum wir Kleinen recht wenig zu reden haben.
Sehr viel wurde über den Long Term Incentive Plan geredet, etwas ermüdend für viele Aktionäre, und es interessierte die meisten nicht wirklich. Auch Global 2000 durfte sich zu Wort melden. Vor der Messe Wien veranstalteten sie eine kleine Performance mit einem großen schwarzen Mann und mehreren an Ölfässer geketteten Menschen, offenbar ging es um die Zuwendungen der OMV an "Heizen mit Öl" (http://www.heizenmitoel.at/), diese Initiative würde durch ihre Förderungen für Ölkessel die Menschen über einen langen Zeitraum vom Öl und seinem Preis abhängig machen. Über die Höhe der Zuwendungen wurde die Auskunft verweigert. Mit 50.000 geförderten Ölkesseln seit 2009 kann man sicher von einem guten Erfolg der Initiative sprechen. Meine Meinung dazu: Ich finde die Förderung von Ölkesseln genauso nicht sinnvoll, leider machen aber auch die Holzpelletspreise einen guten Teil der Ölpreisschwankungen mit, das finde ich noch weniger in Ordnung, denn gerade diejenigen, die sich eine Holzpelletsanlage angeschafft haben, wollten wohl etwas für die Umwelt tun und sich von den fossilen Brennstoffen unabhängig machen, und dann müssen sie trotzdem die Preiserhöhungen mitmachen. Ich finde es gut, dass Umweltschützer zu Wort kommen. Ich erinnere mich an alte Zeiten, unter dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Wieltsch wurde z.B. Menschenrechtsaktivisten (damals im Zusammenhang mit Plänen für eine Pipelineverlängerung in den Iran) das Mikro entzogen. Auch das Saalpublikum war damals verhaltensauffällig. Wenn ich mich z.B. an den Zwischenruf "Macht ja nichts, wenn sie welche aufhängen, gibt eh so viele von denen!" erinnere, erstarre ich heute noch, solche Aussagen würde man ja niemandem zutrauen, der äußerlich wie ein zivilisierter Mensch wirkt. Also: Lassen wir Aktivisten 10 Minuten reden, hören wir ihnen zu, denken wir vielleicht über den einen oder anderen sinnvollen Vorschlag nach. Denn wenn eine HV von gegenseitiger Wertschätzung getragen ist, dann bleibt sie auch so friedlich und gesittet wie die heurige HV. "Fad" seh ich hier einmal positiv, es muss nicht auf jeder HV turbulent zugehen, gönnen wir uns hin und wieder eine Pause.
Stolz war man über die Verbesserung des Moodys-Ratings von BA1 auf A3 mit stabilem Ausblick einen Tag zuvor, die OMV habe nun bei beiden großen Ratingagenturen ein A-Rating. Wir erfuhren vom regelmäßigen Austausch mit internationalen Investoren und Stimmrechtsvertretern, wodurch sichergestellt sei, dass die Vergütungsvorschläge marktüblich seien und den Aktionären auch zusagen. Bei den Aufsichtsratsvergütungen stachen die 600.000 Euro Reisekosten hervor, offenbar fliegen Aufsichtsratsmitglieder nicht mit Billigfliegern. Die 400 Euro Sitzungsgeld pro Sitzung bekommen auch die Arbeitnehmervertreter. Ein Thema waren noch die 850.000 Euro Gesamtzuwendung bis 2020 an den Opernball. Die OMV habe 5 Wasserstofftankstellen in Österreich, die OMV habe ein Wasserstoffauto im Fuhrpark. Unangenehm war die Taschenkontrolle zwischen Speiseraum und HV-Saal. Die wenigsten, die rausgingen, um sich zu stärken, kehrten auch wieder zurück, die Taschenkontrolle war eine echte Barriere, kaum jemand wollte sich das ein zweites Mal antun. Neben Kaffee, Tee, Mineralwasser, Orangensaft, naturtrübem Apfelsaft und Pepsi-Cola gab es eine Haupt- und eine Nachspeise. Das Hühnergeschnetzelte war jedenfalls sättigend, kein Vergleich mit dem Würstl der Vorjahre, manche fanden die heurige Hauptspeise zu salzig, ich habe keine Beanstandungen. Die Nachspeise mundete allen, nur von denjenigen, die die Diabetikernachspeise gewählt hatten, war zu vernehmen, dass sie "zu gesund" schmecke. Die Menge an auszugebenden Speisen war sehr gut kalkuliert, alle bekamen etwas, und wer bis zum Schluss blieb, konnte bei Bedarf noch eine zweite Nachspeise bekommen, denn einige Portionen waren nicht abgeholt worden. Das war eine schöne Geste, nach Jahren, wo so etwas nicht möglich war. Bei Tisch war das nun hohe KGV der OMV ein Thema, dieses Jahr wird ja mehr an Dividende ausgeschüttet als Profit gemacht wurde.
OMV (53,25/53,49 , -0,66% )
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1.
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