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Über Market Maker, Geldroboter, Gut und Böse (Günter Luntsch)

11.05.2018, 3444 Zeichen

Vortragszusammenfassung: Sind Geldroboter sinnvoll für die Realwirtschaft? Martin Ehrenhauser, EU-Abgeordneter a.D., ist mit seinem Buch sogar in die Sputniknews gekommen, das Thema Geldroboter interessiert mich und offenbar auch einige Dutzend andere Menschen, wie man am 8.5.18 am fast vollen Vortragssaal im Wirtschaftsmuseum erkennen konnte.  

Leider waren unsere Erwartungen an den Vortrag zu hoch, wir wollten vor allem erfahren, welchen Schaden (Kurscrashes u.ä.) diese Geldroboter anrichten können, und wie man sie austricksen kann. Im Vortrag ging es aber vor allem um das ungleiche Kräfteverhältnis zwischen diesen Geldrobotern und den "bodenständigen" (ich verwende mal dieses Wort) Instutionellen, die z.B. als Versicherungen die Anlegergelder veranlagen wollen. Sie würden von den Algorithmen "übervorteilt", die schneller seien und somit Kurschancen besser wahrnehmen könnten. Herr Ehrenhauser hatte wohl auch mit einem anderen Publikum gerechnet, also mit Menschen, die ihr Erspartes den Versicherungen oder Fonds zur weiteren Veranlagung überlassen, es waren aber zum Großteil langjährige Börsianer im Publikum, die sich schon oft genug geärgert haben, dass sich der Marketmaker automatisch immer knapp über sie ins Bid und knapp unter sie ins Ask stellt und uns somit unserer Chancen beraubt. Aber auch dieser Marketmaker ist einer von den Guten, die Geldroboter würden auch ihn über den Tisch ziehen. Diese Geldroboter würden von den Börsen gerne gesehen, da man hoffe, dass sie Umsatz bringen, sie würden dafür mit Gebührenfreiheit bis hin zu Beteiligung an den Gebühren des Konterparts belohnt, im Fall der Wiener Börse würde das aber nicht funktionieren, da sei nicht mehr Liquidität reingekommen. Und der Geldroboter stehe in Wien gleich neben dem Server der Börse, es gehe schliesslich um Sekundenbruchteile, um die er schneller sein müsse als die Gegenspieler. Auch an Crashtagen würden diese Hochfrequenztrader hohe Gewinne erzielen, zahlen müsse das jemand anderer. Viele Finanzinstitute würden sich wegen dieser Geldroboter von den offiziellen Börsen zurückziehen, auf der Suche nach mehr Transparenz, und lieber direkt miteinander handeln, in Darkrooms.

Die Fragenbeantwortungsrunde gestaltete sich schwierig, da viele sich nicht vorstellen konnten, dass Computer aktive Anlageentscheidungen treffen können, die großteils auch noch zu Gewinnen führen. Dass über Schnittstellen auch Fundamentalnews in den Algorithmus einfliessen, sodass dieser diese News auch schneller verarbeiten und verstehen kann als ein Mensch, das konnten sich die meisten auch nicht vorstellen. Die Frage, ob man in automatisierte Trendfolgefonds investieren solle, wurde mit keiner Anlageempfehlung beantwortet. Ist auch schwierig, interessanterweise haben die Fonds, die ich mir angeschaut habe, langfristig keine gute Performance, echte Gewinne haben sie nur in extrem volatilen Phasen, vor allem während eines Crashes, erzielt. Und die Spesen sollte man auch nicht vernachlässigen, obgleich die Performancefee nach Überschreiten der High Watermark eh vielleicht erst die Kindeskinder zahlen werden. Aber dass es sehr erfolgreiche Hochfrequenztradingfonds geben soll, das habe ich freilich schon gelesen.

Die Geldroboter gäbe es nur im Fliesshandel, bei Auktionswerten könnten sie kein Geschäft machen. Somit sei eine Verlangsamung der Börse eine Lösung, eine Finanztransaktionssteuer würde dem Geschäft der Hochfrequenztrader endgültig ein Ende bereiten.


(11.05.2018)

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