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Servicewüste Österreich? Über Klomarken & Co. (Günter Luntsch)

Bild: © teilweise www.shutterstock.com, WC Toilette

29.03.2018, 6786 Zeichen

Aus dem Börsenbrief im Sinne des Börse Social Network Club. http://www.boerse-social.com/gabb 

Vor Jahrzehnten war ich auf einem Schulausflug Zeuge eines unvergesslichen Ereignisses: wir waren froh, endlich in diesem Wirtshaus in Spitz/Donau angekommen zu sein, unsere Mägen knurrten, und ein Klassenkamerad war noch glücklicher, denn er musste dringend aufs Klo. Anstatt sich um die vielen hungrigen Kinder und Lehrer zu kümmern, rannte der Wirt dem Buben nach und pumperte gegen die Klotür: Er müsse zuerst etwas bestellen, bevor er aufs Klo dürfe. Also hat der Bub ohne Speisekarte halt Würstel und Cola bestellt. Ich fragte mich damals, warum sich der Wirt nicht über mehr als 60 hungrige Gäste freute, sondern über den einen ärgerte, der sein WC benutzte. Er ruinierte für mich damit den Ruf einer ganzen Region, denn wann immer die Rede auf eine Ausflugsfahrt in die Wachau kam, winkte ich in der Folge ab: nein, Touristen seien dort nicht willkommen, dort will ich nicht mehr hin.

Heute gibt es ja zum Glück diese Klomarkerl: wenn es keinen Code für den WC-Einlass gibt, zahlt man vielerorts 50 Cents bis zu 1 Euro, bekommt dafür einen Bon, den man bei späterer Konsumation einlösen kann. Um Nicht-Gäste fernzuhalten. Die Einlösebedingungen bei McDonalds sind okay: innerhalb eines Jahres. Die Chance ist hoch, dass man als Ortsansässiger binnen eines Jahres das gleiche Lokal aufsucht. Ungut sind 30-Tage-Beschränkungen oder wie bei Aida überhaupt eine Einlöseverpflichtung am gleichen Tag, sonst ist der 1 Euro futsch. Aber nach dem Essen habe ich nicht einmal mehr Lust auf eine Nachspeise, schon gar nicht auf eine erzwungene. Am sympathischsten ist mir immer noch der freie Zugang zum so untrennbar mit dem gastwirtschaftlichen Grundgeschäft verbundenen Stillen Örtchen. Zum Glück gibt´s auch solche Lokale noch, und man befindet sich nicht plötzlich in aussichtsloser Lage, wie es einem Freund einmal erging: den ganzen restlichen Schotter großzügig in die Spendenkassa bei der Kaffeeausgabe geleert, und plötzlich stellte sich doch noch ein dringendes Bedürfnis ein. Wozu er Bargeld brauchte.

Einigermaßen schockiert war ich, als ich in einer Diskussion auf Facebook lesen musste, mit welch hinterhältigen Methoden sich manchmal das Personal für kein oder wenig Trinkgeld rächt, am ärgsten z.B. bei Beautybehandlungen: dem Kunden Schmerzen zufügen, damit er/sie sich nächstes Mal bei jemand anderem behandeln lässt. Ungeniert wurde das veröffentlicht und erhielt Beifall.

Viel ist nicht dran an den Würsteln zwischen 3,60 und 4,20 beim Bitzinger-Würstelstand hinter der Oper, würfelig geschnitten, mit einem Stück Brot dazu. Aber die leuchtenden Augen des Herrn neben mir hättet Ihr sehen sollen, wie er auf seine Frage, ob ein Extratupferl Ketchup etwas extra koste, die Antwort "Nein" hörte. Einmal wieder König sein! Das bisschen Ketchup war wirklich nicht der Rede wert, schon klar. Aber in Zeiten, wo andere für das bisschen Ketchup 50 oder 90 Cents extra verlangen, verwundert es nicht, dass es zu leuchtenden Augen führt, wenn es einmal nichts extra kostet. Und weil man freundlich auch noch bedient wird, kommt man gerne wieder. Ohne das Würstel auf die Waage zu legen und den Kilopreis zu errechnen, es ist einfach jedes gastronomische Erlebnis ein unvergleichliches.

Ganz schlimm wird es bei Geschäftsanbahnungen oder auch nur Kennenlerneinladungen, wenn der Gastgeber allen Ernstes mitzählt, was der Gast gegessen hat. Das Medienbusiness ist hart, der Lieferant möchte gerne zu geringstmöglichen Kosten den höchstmöglichen Umsatz lukrieren, ja, sowas Peinliches kommt vor und ist mir persönlich schon widerfahren: Ich wurde von einem großen, flächendeckenden Anbieter zu einem "Brunch" eingeladen. Die Eiernockerl waren gut, dann fand die Podiumsdiskussion statt, und danach dachte ich mir, ich koste die wohl zu Unrecht von den meisten verschmähten, mittlerweile schon kalten Bohnen mit Schinkenwürfeln auch noch. Worauf Frau Bisgurn vom Gastgeber sich nicht zu fein war, mir in vorwurfsvollem Ton mitzuteilen, ich hätte von allen Gästen das meiste gegessen. Und das beim zweiten und schon kalten Teller, das isst keiner mehr. Sogar auf die Nachspeise verzichtete ich. Muss man sich wirklich genieren, wenn man einer Einladung nachkommt und höflich auch zugreift? Ist es in manchen Kreisen üblich, Essen nur zur Dekoration hinzustellen, der Kunde möge sich genieren, wenn er Appetit hat? Offenbar fürchten sich die meisten geladenen Gäste wirklich vor dem Vorwurf, etwas gegessen zu haben, aber das kann doch nicht Sinn einer Kennenlernveranstaltung sein, dass Essen nur zur Dekoration präsentiert wird. Kostet bei Zubereitung in dieser Menge jedenfalls nicht die Welt, die ganze Dose Bohnen kostet 69 Cents, der bodenbedeckte Teller beinhaltete maximal Bohnen im Wert von 10 Cents. Der Duden erklärt: "Brunch = (gegen Mittag eingenommene) ausgedehnte und reichhaltige Mahlzeit, die aus Bestandteilen des Frühstücks und des Mittagessens besteht". Wenn der zweite Teller schon das Reichhaltige überschreitet, sollte sich dieser Lieferant besser ganz aus dem Geschäft zurückziehen, auf diese Art wird er noch viel mehr Kunden verhindern. Das, was er anbietet, kann ich sowieso selbst besser und billiger, es ist nicht so, dass er unverzichtbar wäre.

Als Abschluss dieses ersten Teils über respektvolles Miteinander von Gast und Gastgeber sei noch kurz die Unsitte erwähnt, dass auf manchen Hauptversammlungen dem anwesenden Aktionär (als Gast seiner AG) zwar pro forma eine Speise gereicht wird, für die das Catering oft ziemlich viel Geld berechnet (wenn man offiziell danach fragt, kostet die Bewirtung meist so gegen 70 Euro pro Person incl. Getränke und Personal). Wenn die Speise aber aus einem halben (genau in der Mitte geteilten) trockenen Burger oder aus einer halben Portion Kindergulasch besteht, fragt man sich schon, wo das ganze Geld wirklich versickert. Besonders fies finden die Aktionäre es, wenn das Catering uns erklärt, dass "ein Nachschlag vom Veranstalter ausdrücklich verboten worden ist, wir müssen das wegschmeissen!". Keine Angst, ich gehe diesen Vorfällen nach, die betreffenden AGs werden von mir informiert. Sie mögen heuer ein Auge drauf haben, was den Aktionären aufgetischt wird, und wieviel im Müll landet. Ich möchte nicht in Erwägung ziehen, dass es tatsächlich der Wunsch des Veranstalters sein könnte, den Aktionären zfleiss nur eine Miniportion zu gönnen, den Rest dann wegzuwerfen. Das fände ich nicht mehr lustig. Morgen reden wir über die Unsitten der Gäste. Die gibt es leider auch. Es wird sich ein gesellschaftlicher Grundkonsens bilden müssen, wie Gastgeber und Gast respektvoll miteinander umgehen. In Wirklichkeit sind Gastgeber und Gäste auf die Existenz des jeweils anderen angewiesen, wir sollten einander mit Wertschätzung begegnen.


(29.03.2018)

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