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ATX-Trends: Post, voestalpine, Erste Group, Andritz ... (Wiener Privatbank)

22.02.2018, 6150 Zeichen

Es wird weiterhin eher abgewartet. Analysten sprachen von einer nervösen und zurückhaltenden Stimmung vor der Bekanntgabe des Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbank. Im Blick stand dabei der Inflationsausblick, nachdem zuletzt Anzeichen für einen stärkeren Preis- und Lohndruck in den USA Befürchtungen über einen steileren Zinspfad geweckt hatten. Auf der Gewinnerseite stachen die Rohstoffaktien heraus, ihr Branchenindex stieg um 1,6 Prozent, Glencore gewannen über 5 Prozent. Die 2017er Zahlen sind nach Aussage der UBS wie erwartet ausgefallen, die Analysten nannten die Dividende aber als positive Überraschung. Der Bankenindex legte um 0,5 Prozent zu. Hier stiegen Lloyds Banking um 2,8 Prozent, Die Gewinnkennziffern verfehlten zwar die Prognosen, der Finanzkonzern erhöhte aber überraschend die Dividende um 20 Prozent und kündigte ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm an. Positiv entwickelte sich auch der Index der Freizeit- und Reise-Aktien. Hier legten die Titel der Hotel-Unternehmen Accor und Interconti zu. Accor veröffentlichte laut Händlern gute Zahlen, zudem will Saudi-Arabien möglicherweise einen Anteil übernehmen. Auf der Verliererseite standen wieder die Versorger mit einem Minus von 0,7 Prozent. Der ATX gewann als europäischer Outperformer 0,7%, Erste Group gewann 2,5%, voestalpine gewann 1,9% und Andritz gewann 1,0%.

Hauptthema war das Fed-Protokoll von Ende Januar, das im späten Handel fallende Kurse zur Folge hatte, weil sich am Markt eine fakenhafte Interpretation durchsetzte. Die Notenbanker vertraten dem Protokoll zufolge übereinstimmend die Meinung, dass der bessere Wachstumsausblick für die Wirtschaft für weitere Zinserhöhungen spricht. Nachdem zuvor neue Konjunkturdaten außerdem gezeigt hatten, dass die US-Wirtschaft weiter brummt, machten sich Sorgen breit, im laufenden Jahr könne es doch mehr als drei Zinserhöhungen geben. Bankenaktien schnitten noch mit am besten ab, weil sie potenziell von steigende Zinsen profitieren. Walmart bauten die zweistelligen Verluste vom Vortag um weitere 2,8 Prozent aus. Der Einzelhandelskonzern hatte im vierten Quartal die Erwartungen verfehlt. Foot Locker gewannen 0,5 Prozent nach der Vorlage von Geschäftszahlen und der Ankündigung einer höheren Dividende und von Investitionen in den Ausbau des Online-Geschäfts. Die Zahlen des Bezahlfernsehanbieters Dish Network wurden negativ aufgenommen; die Aktie fiel um 3,2 Prozent. Wendy's stiegen dagegen um 0,7 Prozent, nachdem das Unternehmen eine höhere Dividende und einen Aktienrückkauf angekündigt hatte.Die Anleiherenditen zogen kräftig an, nachdem sich die falkenhafte Interpretation des Fed-Protokolls durchgesetzt hatte. Die Rendite der zehnjährigen Papiere stieg um 5 Basispunkte auf 2,93 Prozent.

Die US-Notenbanker haben bei ihrer Sitzung am 30. und 31. Januar übereinstimmend die Meinung vertreten, dass der bessere Wachstumsausblick für die Wirtschaft für weitere Zinserhöhungen spricht. Die Wirtschaft dürfte noch schneller wachsen, als dies bei dem Treffen im Dezember noch erwartet worden sei, geht aus dem Protokoll der Sitzung von Ende Januar hervor. Nach dem Dezembertreffen hatte der Kongress Steuersenkungen bewilligt, die letztlich etwas höher ausgefallen seien, als die Notenbanker erwartet hatten. Die Mehrzahl der Teilnehmer habe angemerkt, dass ein besserer Ausblick für das Wirtschaftswachstum die Wahrscheinlichkeit erhöhe, dass weitere, graduelle Zinsschritte angemessen seien, heißt es in dem Protokoll. Das gelte auch wegen des Inflationsausblicks: Die Fed rechnet mit einem deutlich schnelleren Anstieg der Kerninflation 2018. Einige Fed-Mitglieder sehen dem Protokoll zufolge aber auch Risiken, die sich aus einem zu schnellen Wachstum ergeben könnten.

Der Dollar zog nach dem Fed-Protokoll mit etwas Verzögerung an. Damit setzte sich die Sichtweise durch, dass die starke Wirtschaft und die anziehende Teuerung die Fed möglicherweise zu schärferen Zinserhöhungen zwingen werden als bislang avisiert. Der Euro kostete im späten US-Handel 1,2296 Dollar, nachdem er im Tageshoch unmittelbar nach dem Protokoll noch auf 1,2360 gestiegen war. Der Yen zeigt sich am frühen Donnerstag in Asien derweil mit einer Gegenbewegung, nachdem er zuletzt kontinuierlich an Wert eingebüßt hatte zum Dollar.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht negativ indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Minus. Von der Makroseite wird heute der ifo-Index  gemeldet. Von der Unternehmenseite berichteten heute Früh Axa (leicht über Erwartungen),  Deutsche Telekom (im Rahmen der Erwartungen,) Henkel (leicht über Erwartungen) In Österreicht berichtete Öst. Post das vorl. Jahresergebnis 2017  (Details siehe unten) gestern nachbörslich.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Österreichische Post

legte gestern nachbörslich die vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2017 vor. Der Umsatz stieg dabei ggü. dem Vorjahr um 2,3% auf €1,9Mrd. Dabei konnte ein leichter Rückgang im Briefgeschäft (-2,1% YoY) durch einen Anstieg im Paketbereich mehr als kompensiert werden (+17,7% ohne die verkaufte trans-o-flex). Dabei konnte die heimische Post laut Drittanbieterdaten ihren Anteil im Paketgeschäft von 45% auf 47% ausbauen. Das EBIT konnte um 2,7% angehoben werden auf €208Mio., während das vorläufige Nettoergebnis bei €165Mio. liegen dürfte nach €153Mio. im Vorjahr. Dabei konnte das Unternehmen vom Verkauf von Wertpapieren profitieren, was €11Mio. zum Finanzergebnis beitrug. Sonstige Einmaleffekte (Auflösung von Rückstellungen, Impairments etc.) hoben sich großteils auf. Darin enthalten sind auch Rückstellungen für das Bankgeschäft. Hier soll es zu einem graduellen Auslaufen des Vertrags mit BAWAG kommen, im Jahresverlauf 2018 soll darüber hinaus ein neuer Partner vorgestellt werden. Für das Gesamtjahr 2018 wurde der bisherige Ausblick bestätigt: die Post geht weiterhin von einem stabilen Umsatz aus, wobei der Rückgang im Briefgeschäft durch Pakete kompensiert werden soll. Die finalen Ergebnisse (inklusive Dividendenvorschlag) sollen am 15.3.2018 veröffentlicht werden.

FY17 (vorläufige Ergebnisse): Umsatz: €1,9Mrd. (1,9e); EBIT: €208Mio. (209,7e); Nettoergebnis: €165Mio. (161,3e)


(22.02.2018)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

kapitalmarkt-stimme.at daily voice 24/365: Wie teuer ist ESG?




 

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    Hauptthema war das Fed-Protokoll von Ende Januar, das im späten Handel fallende Kurse zur Folge hatte, weil sich am Markt eine fakenhafte Interpretation durchsetzte. Die Notenbanker vertraten dem Protokoll zufolge übereinstimmend die Meinung, dass der bessere Wachstumsausblick für die Wirtschaft für weitere Zinserhöhungen spricht. Nachdem zuvor neue Konjunkturdaten außerdem gezeigt hatten, dass die US-Wirtschaft weiter brummt, machten sich Sorgen breit, im laufenden Jahr könne es doch mehr als drei Zinserhöhungen geben. Bankenaktien schnitten noch mit am besten ab, weil sie potenziell von steigende Zinsen profitieren. Walmart bauten die zweistelligen Verluste vom Vortag um weitere 2,8 Prozent aus. Der Einzelhandelskonzern hatte im vierten Quartal die Erwartungen verfehlt. Foot Locker gewannen 0,5 Prozent nach der Vorlage von Geschäftszahlen und der Ankündigung einer höheren Dividende und von Investitionen in den Ausbau des Online-Geschäfts. Die Zahlen des Bezahlfernsehanbieters Dish Network wurden negativ aufgenommen; die Aktie fiel um 3,2 Prozent. Wendy's stiegen dagegen um 0,7 Prozent, nachdem das Unternehmen eine höhere Dividende und einen Aktienrückkauf angekündigt hatte.Die Anleiherenditen zogen kräftig an, nachdem sich die falkenhafte Interpretation des Fed-Protokolls durchgesetzt hatte. Die Rendite der zehnjährigen Papiere stieg um 5 Basispunkte auf 2,93 Prozent.

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