Inbox: Was kommende Woche in den USA im Fokus steht


01.10.2017

Zugemailt von / gefunden bei: Raiffeisen Research (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)

In den kommenden Tagen stehen mit dem ISM Index für das Verarbeitende Gewerbe und dem Arbeitsmarkbericht zwei Veröffentlichungen mit hoher Marktrelevanz am Datenkalender. Die bisher vorliegenden regionalen Umfragen haben im September ihr hohes Niveau gehalten (New York Fed, Kansas City Fed) bzw. sind von erhöhtem Niveau teils deutlich weiter gestiegen (Philly Fed und Richmond Fed). Wir gehen daher davon aus, dass auch der ISM Index für das Verarbeitende Gewerbe sein hohes Niveau vom August in etwa gehalten hat. Negative Auswirkungen der Hurrikans Harvey und Irma erwarten wir nicht. 2005, als die Hurrikans Katrina und Rita etwa zur gleichen Zeit die USA erreichten, legte der ISM Index sogar deutlich zu.

Dagegen dürften die Wirbelstürme deutlich Spuren bei den Arbeitsmarktdaten hinterlassen. Die Beschäftigung nahm zwischen Juni und August durchschnittlich um 185.000 pro Monat zu. Im September dürfte das Ergebnis wegen der Hurrikans Harvey und Irma, die weite Teile Texas und Floridas verwüsteten, deutlich schlechter ausfallen. Beispielsweise hat sich der Wochenschnitt der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im September auf 278 Tsd. von 237 Tsd. im August erhöht. Es ist aber schwer abzuschätzen, wie stark die Auswirkungen auf die Beschäftigung genau sind. Wir behelfen uns daher mit dem Blick auf den September 2005. Damals hatten die Hurrikans Katrina und Rita die Südküste der USA heim- gesucht. In der Folge ging die Beschäftigung im September 2005 gegenüber August einer ersten Schätzung nach sogar um 35.000 zurück. Wir setzen für die Beschäftigung im September daher eine Stagnation an. Die Arbeitslosenquote kletterte im September 2005 um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 %. Da die Quote im August 2017 schon bei 4,44 % lag, setzen wir einen Anstieg auf 4,6 % an. Die durchschnittlichen Stundenlöhne dürften nichtsdestotrotz um 0,3 % p.m. gestiegen sein.

Die US Fed konnte sich in den letzten Tagen mehr Gehör verschaffen. Nachdem vor der Zinssitzung Mitte September der Markt die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinsanhebung Ende des Jahres bei nur rund 20 % preiste, wurde diese Einschätzung seither sukzessive nach oben geschraubt und liegt nunmehr bei rund 75 %. Immerhin lassen auch die Wortmeldungen von FOMC Mitgliedern in der abgelaufenen Woche in Summe einen nächsten Zinsschritt im Dezember erwarten. Neben der Neubewertung des Leitzinsausblicks führte das Comeback des „Trump Trade“ zu einem Anstieg der Rendite von US-Staatsanleihen. Nach dem überraschenden Wahlsieg von Trump stellte sich der Markt auf eine ex- pansive Fiskalpolitik ein, was die Rendite von US-Treasuries stark steigen und den US-Dollar deutlich aufwerten ließ. Ab März dieses Jahres kehrte jedoch angesichts der Amtsführung von Trump Ernüchterung ein. Mit der Vorstellung der Steuerpläne flackerte zuletzt jedoch Hoffnung auf, dass zumindest dieses Vorhaben nicht gänzlich scheitert.

Das Weiße Haus hat in der abgelaufenen Woche das lang erwartete „historische“ Steuerkonzept vorgelegt. Allerdings handelt es sich eher um eine Ansammlung bereits seit langem bekannter Wünsche und Absichten. So soll bspw. die Zahl der Einkommensteuersätze von sieben auf drei sinken: 12%, 25% und 35%. Der Grundfreibetrag soll für Alleinstehende auf USD 12.000 und für Paare auf USD 24.000 verdoppelt werden. Laut Entwurf sollen von der Reform vor allem Steuerzahler aus der Mittelschicht profitieren. Ob das tatsächlich so ist, ist aber fraglich. Im Zuge der Reform sollen nämlich fast alle bisher ansetzbaren, die Steuerlast mindernden Abzugsposten gestrichen werden. Vor allem für kinderreiche Familien und Steuerzahler in Bundesstaaten mit einer hohen Einkommensteuer auf Bundesebene könnte die Steuerbelastung am Ende daher höher ausfallen als bisher. Genau lässt sich das aber noch nicht beurteilen, da der Steuerentwurf viele Detailfragen offen lässt. Sicher profitieren würden aber die obersten Ein- kommensbezieher. Der Entwurf sieht neben der Senkung des Spitzensteuersatzes auch die Abschaffung der Grunderwerbssteuer sowie der Erbschaftssteuer vor. Laut Gary Cohn, dem wichtigsten Wirtschaftsberater von Präsident Trump soll die jährliche Entlastung für einen durchschnittlichen Steuerzahler zwischen USD 650 und USD 1000 liegen. Völlig offen ist dabei, wie die steuerlichen Entlastungen finanziert werden sollen. Momentan sieht es nach steigenden Staatsschulden aus.

Wall Street New York Dow © diverse photaq



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    Dagegen dürften die Wirbelstürme deutlich Spuren bei den Arbeitsmarktdaten hinterlassen. Die Beschäftigung nahm zwischen Juni und August durchschnittlich um 185.000 pro Monat zu. Im September dürfte das Ergebnis wegen der Hurrikans Harvey und Irma, die weite Teile Texas und Floridas verwüsteten, deutlich schlechter ausfallen. Beispielsweise hat sich der Wochenschnitt der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im September auf 278 Tsd. von 237 Tsd. im August erhöht. Es ist aber schwer abzuschätzen, wie stark die Auswirkungen auf die Beschäftigung genau sind. Wir behelfen uns daher mit dem Blick auf den September 2005. Damals hatten die Hurrikans Katrina und Rita die Südküste der USA heim- gesucht. In der Folge ging die Beschäftigung im September 2005 gegenüber August einer ersten Schätzung nach sogar um 35.000 zurück. Wir setzen für die Beschäftigung im September daher eine Stagnation an. Die Arbeitslosenquote kletterte im September 2005 um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 %. Da die Quote im August 2017 schon bei 4,44 % lag, setzen wir einen Anstieg auf 4,6 % an. Die durchschnittlichen Stundenlöhne dürften nichtsdestotrotz um 0,3 % p.m. gestiegen sein.

    Die US Fed konnte sich in den letzten Tagen mehr Gehör verschaffen. Nachdem vor der Zinssitzung Mitte September der Markt die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinsanhebung Ende des Jahres bei nur rund 20 % preiste, wurde diese Einschätzung seither sukzessive nach oben geschraubt und liegt nunmehr bei rund 75 %. Immerhin lassen auch die Wortmeldungen von FOMC Mitgliedern in der abgelaufenen Woche in Summe einen nächsten Zinsschritt im Dezember erwarten. Neben der Neubewertung des Leitzinsausblicks führte das Comeback des „Trump Trade“ zu einem Anstieg der Rendite von US-Staatsanleihen. Nach dem überraschenden Wahlsieg von Trump stellte sich der Markt auf eine ex- pansive Fiskalpolitik ein, was die Rendite von US-Treasuries stark steigen und den US-Dollar deutlich aufwerten ließ. Ab März dieses Jahres kehrte jedoch angesichts der Amtsführung von Trump Ernüchterung ein. Mit der Vorstellung der Steuerpläne flackerte zuletzt jedoch Hoffnung auf, dass zumindest dieses Vorhaben nicht gänzlich scheitert.

    Das Weiße Haus hat in der abgelaufenen Woche das lang erwartete „historische“ Steuerkonzept vorgelegt. Allerdings handelt es sich eher um eine Ansammlung bereits seit langem bekannter Wünsche und Absichten. So soll bspw. die Zahl der Einkommensteuersätze von sieben auf drei sinken: 12%, 25% und 35%. Der Grundfreibetrag soll für Alleinstehende auf USD 12.000 und für Paare auf USD 24.000 verdoppelt werden. Laut Entwurf sollen von der Reform vor allem Steuerzahler aus der Mittelschicht profitieren. Ob das tatsächlich so ist, ist aber fraglich. Im Zuge der Reform sollen nämlich fast alle bisher ansetzbaren, die Steuerlast mindernden Abzugsposten gestrichen werden. Vor allem für kinderreiche Familien und Steuerzahler in Bundesstaaten mit einer hohen Einkommensteuer auf Bundesebene könnte die Steuerbelastung am Ende daher höher ausfallen als bisher. Genau lässt sich das aber noch nicht beurteilen, da der Steuerentwurf viele Detailfragen offen lässt. Sicher profitieren würden aber die obersten Ein- kommensbezieher. Der Entwurf sieht neben der Senkung des Spitzensteuersatzes auch die Abschaffung der Grunderwerbssteuer sowie der Erbschaftssteuer vor. Laut Gary Cohn, dem wichtigsten Wirtschaftsberater von Präsident Trump soll die jährliche Entlastung für einen durchschnittlichen Steuerzahler zwischen USD 650 und USD 1000 liegen. Völlig offen ist dabei, wie die steuerlichen Entlastungen finanziert werden sollen. Momentan sieht es nach steigenden Staatsschulden aus.

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