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Laufbericht Wienerwaldlauf 2017 (Johann Stockinger via Facebook)

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13.09.2017, 10963 Zeichen

Sittendorf bei Wien: Meierei Füllenberg | Liebe LauffreundInnen, 


es gibt Läufe die beeindrucken allein durch ihre Daten: Zig Kilometer lang, tausende Höhenmeter rauf und runter, über gewaltige Gipfel, durch Schluchten, über Klettersteige undundund ... Ich bin einige solche Läufe gelaufen, war fasziniert davon, das war Abenteuer pur und hat mich bisweilen an meine Grenzen geführt. Und dann gibt es Läufe, die wirken dagegen wie graue Mäuse, nur ein paar Kilometer mit kleine Steigungen auf leichten Wald- und Wiesenwegen, keine nennenswerten Schwierigkeiten. Läufe für AnfängerInnen könnte ich jetzt etwas hochnäsig sagen. Und bin mit dieser Einstellung schon ein paarmal ordentlich auf die Schnauze gefallen. Klar geht es hier nicht darum, überhaupt durchzukommen, das ist kein Problem. Aber bei einem Rennen will ich auch schnell sein, eine gute Zeit laufen. Und das ist bei den Kleinen um nichts leichter als bei den Großen. Und noch was haben diese kleinen Läufe oft, was die Großen bisweilen nicht haben: Die familiäre Atmosphäre, die persönliche Note, die liebevollen Kleinigkeiten und Details. Und einer dieser kleinen Läufe bei dem das ganz besonders zutrifft ist der Wienerwaldlauf bei Sittendorf, veranstaltet vom LC Wienerwaldschnecke

Die Strecke ist einfach - vom Start weg geht es auf einer schattigen Waldstraße erstmal 3Km leicht bergab, dann 1,3Km und knapp 70 (in Worten siebzig ;-) Höhenmeter bergauf und zum Schluß wieder ein paar hundert Meter leicht bergab in´s Ziel nach 4,8Km. Man kann eine Runde (Fun-Run) oder zwei Runden (Hauptlauf) laufen - ich habe mich für den Hautptlauf angemeldet. Vor zwei Jahren war ich zuletzt hier (damals war es sehr heiß), hatte meine Nase zu hoch, war am Beginn viel zu schnell und bin auf der zweiten Runde deutlich eingebrochen. Die Zeit von 42:30 war nicht das was ich wollte, ich wusste das kann ich besser. Also war es heuer an der Zeit mir das zu beweisen. Die Wettervorhersage für den Rennsonntag ist "hervorragend" - strahlende Sonne, bis über 30° - gut um Schwimmen zu gehen, nicht aber für Lauf-Bestzeiten ;-)


Den Kilometer Schotterstraße von meinem Parkplatz bis zum Start im Wald bei der Meierei Füllenberg nutze ich gleich mal zum Aufwärmen. Viele Freunde und Bekannte sind bereits da, es herrscht ein großes Hallo und erste Rennstrategien und Richtzeiten werden ausgetauscht. "Was willst denn laufen?" fragt mich Stefan - wir haben uns heuer schon einige Duelle mit unterschiedlichem Ausgang geliefert. "Unter 40:00 wäre super, aber es ist verdammt heiß, das wird schwierig. Ich darf auf keinen Fall zu schnell anfangen!". "Super, das ist auch mein Ziel, da kann ich mich bei dir anhängen!", "Klar, schauen wir, was geht :-)". Auch vom Alexander höre ich daß er die 40:00 knacken will und der Christian, ebenfalls kein Anfänger, will endlich eine Runde unter 20:00 laufen und hat sich daher für den Fun-Run entschieden.

Schließlich ist es soweit, noch ein Becher Wasser über den Kopf zur Kühlung und es heißt 3 - 2 - 1 - LOS! Im Startgetümmel halte ich mich zurück und versuche in den ersten Minuten einen guten lockeren Rhythmus zu finden. Die Versuchung, auf dem angenehm schattigen, leicht abschüssigen Waldweg Gas zu geben ist tatsächlich sehr groß - der Stefan ist gleich weg (soviel zum Thema "anhängen" ;-) und auch der Christian, der Alexander und der Thomas entfernen sich immer mehr. "Bleib ruhig" denk ich mir, "es ist zu heiß!". Bald habe ich mein Tempo, laufe entspannt im Grünen Bereich dahin und versuche mich nicht hetzen zu lassen. 2Km und 7:55 - das passt, da lauf ich definitiv nicht am Limit. Weiter geht es den schattigen Waldweg entlang, Km3 und 11:50, sehr gut! Aber jetzt wird es interessant - der Bergaufteil beginnt. Na wie süß ist denn das - da steht eine Holztafel am Rand, mit einer Schnecke drauf und dem Hinweis "Von nun an geht´s bergauf" :-) Mir soll´s recht sein, ich werde ein wenig langsamer und laufe locker die Steigung hinauf - an dem einen und anderen Läufer vorbei der schon recht heftig atmet. 

Nach einem kurzen flacheren Stück beginnt die zweite Hälfte des Bergauf-Teiles und der liegt in der prallen Sonne, die Hitze steigt rapide an. Das sollte eigentlich für die paar hundert Meter kein Problem sein - ist es aber. Sehr schnell merke ich - wenn ich nicht deutlich vom Gas gehe dann schnalzen Puls und Atmung gewaltig hinauf und ich kann die zweite Runde vergessen. Also noch ein Gang runtergeschaltet und den Anstieg hinauf. Dabei laufe ich auf Christian auf der sich - begleitet von einem Freund der versucht, ihn aufzumuntern und anzutreiben - den Weg hinaufquält. Er wirkt erschöpft, ist ziemlich am Ende. "Oha" denk ich mir, "er hat wohl etwas zu schnell begonnen ... " Sein Freund gibt sich große Mühe ihn zu motivieren, redet auf ihn ein und tatsächlich, nach der höchsten Stelle des Kurses nimmt er wieder Tempo auf, beißt die Zähne zusammen und läuft mit 20:12 in´s Ziel - knapp über seiner "Wunschzeit" von 20:00 was ihm den 2. Platz in seiner Klasse einbringt. 

Das "Schauspiel" vor mit hat mich ein wenig von mir selbst abgelenkt - an der Labestelle bei Start und Ziel schütte ich mir einen Becher Wasser über den Kopf und mit 20:21 gehe ich auf die zweite Runde. Hmmm ... das ist ein wenig zu langsam, jetzt muß ich ganz schön Tempo machen um noch unter 40:00 zu kommen! Allein, obwohl ich gefühlsmäßig weit unter meinem Limit gelaufen bin spüre ich diese "lächerliche" erste Runde mehr als mir lieb ist. Bilde ich mir das ein oder ist es jetzt, 20 Minuten nach dem Start, nochmal deutlich heißer geworden? Jedenfalls sind die Beine nicht so leicht und locker wie erhofft, obwohl es nun wieder begab geht komme ich nicht ordentlich auf Tempo. 8:10 für die ersten zwei Km ... das ist nicht gut :-( Aber langsam erhole ich mich wieder, Km3 fühlt sich besser an und - hoppla, wer läuft denn da vor mir? Der Stefan ... "Hi Stefan, an der nächsten Steigung hast mich eh wieder!" rufe ich im Vorbeilaufen. "Glaub ich nicht, bin schon recht fertig ..." - oha, das nächste Opfer zu hohen Anfangstempos? Aber nicht nur den Stefan sehe ich unerwarteterweise wieder - auch der Thomas und der Alexander sind wieder da! 

Nix wie vorbei solange es bergab und mir noch gut geht und anschließend bergauf Tempo halbwegs halten! Klappt ganz gut aber dennoch arbeiten sich die beiden wieder an mir vorbei. Und nun kommt der nervige Teil in der prallen Sonne ... Mist! Wie schon in der ersten Runde saugt mir die Hitze die Kraft aus wie ein Vampir, der Alex entfernt sich unaufhaltsam und auch der Thomas zieht ihm nach. "OK" denk ich mir, "die sind beide deutlich jünger als du, lass sie laufen, in deiner AK ist nur der Karl vor dir und weit und breit keiner hinter dir der Druck macht ... die 40:00 sind auch außer Reichweite also streß dich nicht unnötig. Bring den Lauf halbwegs ordentlich zu Ende, sooo schlecht ist er eh nicht ...". Geistig lehne ich mich schon zurück und stelle mich auf "gemütliche" 500m bis in´s Ziel ein aber hoppla - wird der Thomas etwas langsamer? Ist er etwa auch schon recht fertig? Plötzlich bin ich wieder hellwach, mein Jagdinstinkt kehrt zurück und ich fühle mich garnicht mehr so kraftlos. Problemlos halte ich mich 10, 15m hinter Thomas, hole langsam auf. Da ist die Kuppe und nun die letzten 400m bergab in´s Ziel - was hat er noch drauf? Ich setzt mich neben ihn, er zieht das Tempo an aber ich kann mithalten. Schneller und immer schneller werden wir, im Ziel wird man auf unser Duell aufmerksam, der Zielsprecher kommentiert irgendwas aber ich muß mich auf Thomas konzentrieren - der macht jetzt echt Dampf aber ich bin hellwach und hab riesen Spaß an der Sache. Da geht noch was spüre ich und 20m vor dem Ziel geb ich VOLLGAAAAAAS! Jawohl, Thomas bleibt zurück, ich bin vorne, jipppiiieeee! Danke Gerhard für die kurzen Intervalle die du mir auf den Trainingsplan geschrieben hast und über die ich zuerst so geflucht habe - jetzt weiß ich wofür die gut sind ;-)
Ich gratuliere Thomas und bedanke mich für dieses Duell - das war das Salz in der Suppe dieses Laufes der Alles in Allem doch recht gut war. Mit 41:08 zwar vom 40er noch ein Stück entfernt aber klar schneller als vor 2 Jahren.

Mit Plaudern und Fachsimpeln vergeht die Zeit bis zur Siegerehrung und ich kann mir in Ruhe das unglaublich vielseitige und kreative Kuchenbuffet anschauen. Einfach toll wie viele Schneckenvariationen in den Torten, Strudeln und Kuchen verbacken sind - genial :-) Bei der Siegerehrung werden die beiden "Hansln" am Tisch, Hans Bacher und ich, jeweils "versilbert" und in unseren Klassen Zweite. Peter, wo warst übrigens du bei der Siegerehrung? Hast den 3. Platz gemacht! Den Sieg in meiner Klasse holt sich mit 15 Skunden Vorsprung Karl Benesch - gratuliere Karl, deine 2. Runde war echt gut! Susanne verpasst zwar diesmal das Podest, hat aber einen Platz an der "Wall of Fame" des Wienerwaldlaufes :-) 

Die Gesamtwertung gewinnt bei den Damen Nini Arthold in 46:19 vor Nina Jakubowics und Cordula Kühn. Bei den Herren siegt Pierrick Mialle in 34:48 vor Richard Wagner und Matthias Bauer, für mich reicht es zu Platz 11.

Eigentlich wäre mein Bericht jetzt zu Ende wenn - ja wenn da nicht noch die große Tombola mit vielen tollen Preisen gewesen wäre. Nachdem ich da noch nie was gewonnen hab war ich nicht sehr aufmerksam bei der Ziehung der Losnummern. Ich geh gerade zu Philipp um mit ihm zu Plaudern da schreit jemand "He Hans, du hast doch 106!" "???" "Du hast gewonnen, geh vor zum Zelt!" "Ich? Gewonnen?`Was? Echt? ..." Also nix wie hin zum Zelt und da steht ein riesiger Geschenkkorb! Den krieg ich "in die Hand gedrückt", dazu noch ein großes Sackerl mit noch mehr Sachen ... Wahnsinn, ist der groß ... und schwer! Wie krieg ich das Alles bloß zum Auto, das steht ja einen Kilometer entfernt! Das dorthin zu schleppen wird anstrengender als der ganze Wienerwaldlauf ... ;-) Also marschiere ich los, mit Rucksack, Korb und Sackerl beladen den Waldweg runter ... sicher ein lustiger Anblick. Zum Glück bleibt dann unten auf der Schotterstraße jemand stehen und nimmt mich mit bis zu meinem Auto - vielen Dank, das war echt erleichternd :-)

So, das war´s jetzt wirklich,

bis zum nächsten Lauf

Hans

P.S.: Ergebnisse, Fotos und Info´s zum Wienerwaldlauf gibt es auf http://www.wienerwaldlauf.at
Die Organisation, das Startersackerl, das Drumherum, die Stimmung, die Details - einfach super, ich kann den Lauf nur empfehlen, Gratulation an die Wienerwaldschnecken! Und danke an meine "Fotografen" Patrick und Martin :-) 

P.P.S.: Wie war das jetzt mit "Kleiner, leichter Lauf"? Weder ich noch Stefan noch Alexander noch Christian haben unsere Wunschzeiten erreicht. Gut, es war heiß, aber dennoch muß ich sagen: Ihn "optimal" zu laufen ist - auch für Läufer mit Erfahrung - ganz und gar nicht leicht. Und das, obwohl ich jetzt zum 4. Mal dabei war. Mal sehen, vielleicht schaffe ich bei meinem 5. Antreten nächstes Jahr die 40:00 ... :-)

Im Original unter https://www.meinbezirk.at/moedling/sport/laufbericht-wienerwaldlauf-2017-d2247274.html .



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    es gibt Läufe die beeindrucken allein durch ihre Daten: Zig Kilometer lang, tausende Höhenmeter rauf und runter, über gewaltige Gipfel, durch Schluchten, über Klettersteige undundund ... Ich bin einige solche Läufe gelaufen, war fasziniert davon, das war Abenteuer pur und hat mich bisweilen an meine Grenzen geführt. Und dann gibt es Läufe, die wirken dagegen wie graue Mäuse, nur ein paar Kilometer mit kleine Steigungen auf leichten Wald- und Wiesenwegen, keine nennenswerten Schwierigkeiten. Läufe für AnfängerInnen könnte ich jetzt etwas hochnäsig sagen. Und bin mit dieser Einstellung schon ein paarmal ordentlich auf die Schnauze gefallen. Klar geht es hier nicht darum, überhaupt durchzukommen, das ist kein Problem. Aber bei einem Rennen will ich auch schnell sein, eine gute Zeit laufen. Und das ist bei den Kleinen um nichts leichter als bei den Großen. Und noch was haben diese kleinen Läufe oft, was die Großen bisweilen nicht haben: Die familiäre Atmosphäre, die persönliche Note, die liebevollen Kleinigkeiten und Details. Und einer dieser kleinen Läufe bei dem das ganz besonders zutrifft ist der Wienerwaldlauf bei Sittendorf, veranstaltet vom LC Wienerwaldschnecke

    Die Strecke ist einfach - vom Start weg geht es auf einer schattigen Waldstraße erstmal 3Km leicht bergab, dann 1,3Km und knapp 70 (in Worten siebzig ;-) Höhenmeter bergauf und zum Schluß wieder ein paar hundert Meter leicht bergab in´s Ziel nach 4,8Km. Man kann eine Runde (Fun-Run) oder zwei Runden (Hauptlauf) laufen - ich habe mich für den Hautptlauf angemeldet. Vor zwei Jahren war ich zuletzt hier (damals war es sehr heiß), hatte meine Nase zu hoch, war am Beginn viel zu schnell und bin auf der zweiten Runde deutlich eingebrochen. Die Zeit von 42:30 war nicht das was ich wollte, ich wusste das kann ich besser. Also war es heuer an der Zeit mir das zu beweisen. Die Wettervorhersage für den Rennsonntag ist "hervorragend" - strahlende Sonne, bis über 30° - gut um Schwimmen zu gehen, nicht aber für Lauf-Bestzeiten ;-)


    Den Kilometer Schotterstraße von meinem Parkplatz bis zum Start im Wald bei der Meierei Füllenberg nutze ich gleich mal zum Aufwärmen. Viele Freunde und Bekannte sind bereits da, es herrscht ein großes Hallo und erste Rennstrategien und Richtzeiten werden ausgetauscht. "Was willst denn laufen?" fragt mich Stefan - wir haben uns heuer schon einige Duelle mit unterschiedlichem Ausgang geliefert. "Unter 40:00 wäre super, aber es ist verdammt heiß, das wird schwierig. Ich darf auf keinen Fall zu schnell anfangen!". "Super, das ist auch mein Ziel, da kann ich mich bei dir anhängen!", "Klar, schauen wir, was geht :-)". Auch vom Alexander höre ich daß er die 40:00 knacken will und der Christian, ebenfalls kein Anfänger, will endlich eine Runde unter 20:00 laufen und hat sich daher für den Fun-Run entschieden.

    Schließlich ist es soweit, noch ein Becher Wasser über den Kopf zur Kühlung und es heißt 3 - 2 - 1 - LOS! Im Startgetümmel halte ich mich zurück und versuche in den ersten Minuten einen guten lockeren Rhythmus zu finden. Die Versuchung, auf dem angenehm schattigen, leicht abschüssigen Waldweg Gas zu geben ist tatsächlich sehr groß - der Stefan ist gleich weg (soviel zum Thema "anhängen" ;-) und auch der Christian, der Alexander und der Thomas entfernen sich immer mehr. "Bleib ruhig" denk ich mir, "es ist zu heiß!". Bald habe ich mein Tempo, laufe entspannt im Grünen Bereich dahin und versuche mich nicht hetzen zu lassen. 2Km und 7:55 - das passt, da lauf ich definitiv nicht am Limit. Weiter geht es den schattigen Waldweg entlang, Km3 und 11:50, sehr gut! Aber jetzt wird es interessant - der Bergaufteil beginnt. Na wie süß ist denn das - da steht eine Holztafel am Rand, mit einer Schnecke drauf und dem Hinweis "Von nun an geht´s bergauf" :-) Mir soll´s recht sein, ich werde ein wenig langsamer und laufe locker die Steigung hinauf - an dem einen und anderen Läufer vorbei der schon recht heftig atmet. 

    Nach einem kurzen flacheren Stück beginnt die zweite Hälfte des Bergauf-Teiles und der liegt in der prallen Sonne, die Hitze steigt rapide an. Das sollte eigentlich für die paar hundert Meter kein Problem sein - ist es aber. Sehr schnell merke ich - wenn ich nicht deutlich vom Gas gehe dann schnalzen Puls und Atmung gewaltig hinauf und ich kann die zweite Runde vergessen. Also noch ein Gang runtergeschaltet und den Anstieg hinauf. Dabei laufe ich auf Christian auf der sich - begleitet von einem Freund der versucht, ihn aufzumuntern und anzutreiben - den Weg hinaufquält. Er wirkt erschöpft, ist ziemlich am Ende. "Oha" denk ich mir, "er hat wohl etwas zu schnell begonnen ... " Sein Freund gibt sich große Mühe ihn zu motivieren, redet auf ihn ein und tatsächlich, nach der höchsten Stelle des Kurses nimmt er wieder Tempo auf, beißt die Zähne zusammen und läuft mit 20:12 in´s Ziel - knapp über seiner "Wunschzeit" von 20:00 was ihm den 2. Platz in seiner Klasse einbringt. 

    Das "Schauspiel" vor mit hat mich ein wenig von mir selbst abgelenkt - an der Labestelle bei Start und Ziel schütte ich mir einen Becher Wasser über den Kopf und mit 20:21 gehe ich auf die zweite Runde. Hmmm ... das ist ein wenig zu langsam, jetzt muß ich ganz schön Tempo machen um noch unter 40:00 zu kommen! Allein, obwohl ich gefühlsmäßig weit unter meinem Limit gelaufen bin spüre ich diese "lächerliche" erste Runde mehr als mir lieb ist. Bilde ich mir das ein oder ist es jetzt, 20 Minuten nach dem Start, nochmal deutlich heißer geworden? Jedenfalls sind die Beine nicht so leicht und locker wie erhofft, obwohl es nun wieder begab geht komme ich nicht ordentlich auf Tempo. 8:10 für die ersten zwei Km ... das ist nicht gut :-( Aber langsam erhole ich mich wieder, Km3 fühlt sich besser an und - hoppla, wer läuft denn da vor mir? Der Stefan ... "Hi Stefan, an der nächsten Steigung hast mich eh wieder!" rufe ich im Vorbeilaufen. "Glaub ich nicht, bin schon recht fertig ..." - oha, das nächste Opfer zu hohen Anfangstempos? Aber nicht nur den Stefan sehe ich unerwarteterweise wieder - auch der Thomas und der Alexander sind wieder da! 

    Nix wie vorbei solange es bergab und mir noch gut geht und anschließend bergauf Tempo halbwegs halten! Klappt ganz gut aber dennoch arbeiten sich die beiden wieder an mir vorbei. Und nun kommt der nervige Teil in der prallen Sonne ... Mist! Wie schon in der ersten Runde saugt mir die Hitze die Kraft aus wie ein Vampir, der Alex entfernt sich unaufhaltsam und auch der Thomas zieht ihm nach. "OK" denk ich mir, "die sind beide deutlich jünger als du, lass sie laufen, in deiner AK ist nur der Karl vor dir und weit und breit keiner hinter dir der Druck macht ... die 40:00 sind auch außer Reichweite also streß dich nicht unnötig. Bring den Lauf halbwegs ordentlich zu Ende, sooo schlecht ist er eh nicht ...". Geistig lehne ich mich schon zurück und stelle mich auf "gemütliche" 500m bis in´s Ziel ein aber hoppla - wird der Thomas etwas langsamer? Ist er etwa auch schon recht fertig? Plötzlich bin ich wieder hellwach, mein Jagdinstinkt kehrt zurück und ich fühle mich garnicht mehr so kraftlos. Problemlos halte ich mich 10, 15m hinter Thomas, hole langsam auf. Da ist die Kuppe und nun die letzten 400m bergab in´s Ziel - was hat er noch drauf? Ich setzt mich neben ihn, er zieht das Tempo an aber ich kann mithalten. Schneller und immer schneller werden wir, im Ziel wird man auf unser Duell aufmerksam, der Zielsprecher kommentiert irgendwas aber ich muß mich auf Thomas konzentrieren - der macht jetzt echt Dampf aber ich bin hellwach und hab riesen Spaß an der Sache. Da geht noch was spüre ich und 20m vor dem Ziel geb ich VOLLGAAAAAAS! Jawohl, Thomas bleibt zurück, ich bin vorne, jipppiiieeee! Danke Gerhard für die kurzen Intervalle die du mir auf den Trainingsplan geschrieben hast und über die ich zuerst so geflucht habe - jetzt weiß ich wofür die gut sind ;-)
    Ich gratuliere Thomas und bedanke mich für dieses Duell - das war das Salz in der Suppe dieses Laufes der Alles in Allem doch recht gut war. Mit 41:08 zwar vom 40er noch ein Stück entfernt aber klar schneller als vor 2 Jahren.

    Mit Plaudern und Fachsimpeln vergeht die Zeit bis zur Siegerehrung und ich kann mir in Ruhe das unglaublich vielseitige und kreative Kuchenbuffet anschauen. Einfach toll wie viele Schneckenvariationen in den Torten, Strudeln und Kuchen verbacken sind - genial :-) Bei der Siegerehrung werden die beiden "Hansln" am Tisch, Hans Bacher und ich, jeweils "versilbert" und in unseren Klassen Zweite. Peter, wo warst übrigens du bei der Siegerehrung? Hast den 3. Platz gemacht! Den Sieg in meiner Klasse holt sich mit 15 Skunden Vorsprung Karl Benesch - gratuliere Karl, deine 2. Runde war echt gut! Susanne verpasst zwar diesmal das Podest, hat aber einen Platz an der "Wall of Fame" des Wienerwaldlaufes :-) 

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    Im Original unter https://www.meinbezirk.at/moedling/sport/laufbericht-wienerwaldlauf-2017-d2247274.html .



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